WAZ: Vier Kandidaten in Bayern - Chaostage. Kommentar von Angela Gareis
Geschrieben am 01-10-2008 |
Essen (ots) - Die Chaostage in München nehmen für die CSU bedrohliche Züge an. Ihre noch verbliebenen Wähler können aus dem Machtkampf um das Amt des Ministerpräsidenten hauptsächlich lesen, dass es eigentlich keinen geeigneten Kandidaten gibt. Die Landtagsfraktion soll sich zwischen Joachim Herrmann, Thomas Goppel und Georg Schmid entscheiden, und wenn ihr das nicht gelingt, dann wird es Horst Seehofer. Bei diesem "Auswahlverfahren" mischen die unfreiwillig zurückgetretenen Vorsitzenden Erwin Huber und Edmund Stoiber mit, die einige persönliche Rechnungen offen haben. Der angehende Parteichef Seehofer könnte den Eindruck gewinnen, dass er viel Glück benötigt, um nicht Ministerpräsident werden zu müssen. Eine begeisterte Fraktion findet er jedenfalls nicht vor. Und den bundespolitischen Anspruch der CSU kann er vor den Wahlen im Bund und in Europa als Minister in Berlin kraftvoller erheben als von München aus. Schließlich wollten auch seine Vorgänger Stoiber und Huber in die Hauptstadt, kamen sich allerdings selbst dazwischen.
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