Lausitzer Rundschau: Streit um einheitlichen Krankenkassenbeitrag Verpatzte Premiere
Geschrieben am 03-10-2008 |
Cottbus (ots) - Die Premiere ist gründlich daneben gegangen. Anstatt den erstmals einheitlich festzulegenden Krankenkassenbeitrag nach so etwas wie demokratischen Spielregeln zu bestimmen, muss die Bundesregierung nun ganz allein dafür gerade stehen. Die Krankenkassen haben sich dem politischen Schauspiel im Schätzerkreis verweigert. Für die Versicherten lichtet sich allerdings der Nebel: Es ist einzig die Bundesregierung, die eine derart vermurkste Gesundheitsreform zu verantworten hat. Diesen Befund können auch vermeintlich unabhängige Expertengremien nicht beschönigen... Warum soll eine Kasse in teure Vorsorgeprogramme investieren, die sich nur langfristig auszahlen, wenn der zentrale Geldtopf das Kranksein sofort "belohnt"? Das aktuelle Gefeilsche um den Einheitsbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung ist nur der Auftakt für das Hauen und Stechen bei künftigen Festlegungen dieser Art. Wenn es politisch opportun erscheint, wie etwa in Wahlkampfzeiten, wird der Satz niedriger als nötig ausfallen. Die Quittung bekommen die Versicherten dann von ihrer Kasse in Form höherer Zusatzbeiträge serviert. Keine Kasse dürfte über kurz oder lang ohne solche Extraeinnahmen auskommen. Das ist das traurige Ergebnis einer schleichenden Verstaatlichung der Krankenversicherung. Es ist der Weg des geringsten politischen Widerstandes. Denn wo Eingriffe wirklich nötig wären - erinnert sei nur an stetig steigende Arzneimittelpreise - geht der Staat auf Tauchstation.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
162289
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Christen feiern morgen Erntedank Nachdenken zum Fest Cottbus (ots) - Am Sonntag feiern Christen das Erntedankfest. Auch in der Lausitz wird es in vielen Dörfern geschmückte Erntekronen geben, Festumzüge und Gottesdienste. Und obwohl es den Landwirten in Deutschland schon einmal besser ging: Die Menschen in Europa haben allen Grund zum Danken. Das gilt vor allem angesichts einer Zahl, an die das christliche Hilfswerk "Brot für die Welt" in der vergangenen Woche erinnerte: Weltweit hungern nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO derzeit 923 Millionen Menschen. Also mehr als elfmal mehr...
- Rheinische Post: CSU-Geschäftsführer: Seehofer soll in Berlin bleiben Keinen faulen Kompromiss bei der Erbschaftsteuer Düsseldorf (ots) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Hartmut Koschyk, hat sich für einen Verbleib von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer in Berlin ausgesprochen. "Horst Seehofer ist eine starke Persönlichkeit und wäre als CSU-Chef in der Bundesregierung ein Schwergewicht. Insofern würde ich mich freuen, wenn er in Berlin bleibt", sagte Koschyk der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Seehofer ist als Nachfolger des zurückgetretenen bayerischen Ministerpräsidenten Günther mehr...
- Rheinische Post: Lauterbach: Großes Sterben der Betriebskrankenkassen beginnt Beitragssatz nicht haltbar Düsseldorf (ots) - Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach prognostiziert eine scharfe Konsolidierung im Gesundheitssektor. "Mit dem einheitlichen Beitragssatz von 15,5 Prozent wird die Konsolidierung des Marktes und die Fusionen zwischen den Krankenkassen beschleunigt", sagte Lauterbach der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Wir werden das große Sterben der Betriebskrankenkassen erleben." Den geplanten Krankenversicherungsbeitragssatz von 15,5 Prozent hält Lauterbach nicht mehr...
- Kölnische Rundschau: zum Gesundheitsfonds Köln (ots) - Raimund Neuss Ob das den Kranken wirklich hilft? Der Gesundheitsfonds startet mit einem deftigen Aufschlag - über den sich der Schätzerkreis noch nicht einmal richtig einigte - gegenüber dem heutigen Durchschnittsbeitrag der Krankenkassen. Das liegt nicht am System des Fonds selbst, das zwar verzwickt ist, aber nicht ganz so irrwitzig wie sein Ruf. Nein, das liegt daran, dass Politiker und Verbände die Gunst der Stunde genutzt haben, um schätzungsweise zehn Milliarden Euro zusätzlich ins Gesundheitssystem zu schleusen. Teils mehr...
- Land der Frühaufsteher erhöht Qualität der Verkehrsinfrastruktur: Fast Zwei Millionen Euro für Galileo-Testfeld in Sachsen-Anhalt Magdeburg (ots) - Nach mehrmonatiger Vorbereitung der Landesinitiative zur angewandten Verkehrsforschung werden an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg jetzt ein Entwicklungslabor und ein Testfeld für Navigation, Ortung und Kommunikation in Verkehr und Logistik (Galileo-Testfeld Sachsen-Anhalt) aufgebaut. Zu diesem Projekt, in das fast zwei Millionen Euro investiert werden, haben Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre, Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff, Kultusstaatssekretär Valentin Gramlich sowie Uni-Rektor mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|