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Weltpremiere in Wien: Quantenkryptografie ermöglicht sichere Kommunikation in marktüblichen Glasfasernetzen - Verschlüsselung mittels Quantenphysik

Geschrieben am 08-10-2008

Wien, Österreich (ots) - Im Rahmen einer Präsentation des
EU-Forschungsprojekts SECOQC wurde heute bei Siemens in Wien das
erste marktübliche Telekommunikationsnetzwerk vorgestellt, in dem
Daten mit Hilfe von Quantenkryptografie verschlüsselt wurden. 41
Partner aus 12 Ländern arbeiteten seit April 2004 unter der Leitung
der Austrian Research Centers im Projekt SECOQC ("Development of a
Global Network for Secure Communication Based on Quantum
Cryptography") an diesem prototypischen Netzwerk und der möglichen
wirtschaftlichen Einsetzbarkeit von Quantenkryptographie.

Der Netzwerk-Prototyp, der fünf Siemens-Standorte in Österreich
miteinander verbindet, besteht aus sechs Knotenpunkten, die mit acht
Links verbunden sind (sieben Glasfaserkabel zwischen 6km und 85km
Länge, ein so genannter "free-space Link" mit direkter
Sichtverbindung zwischen zwei Teleskopen). Insgesamt sind sechs
unterschiedliche Quantenkryptographie-Technologien zur Erzeugung der
Schlüssel über standardisierte Schnittstellen im Netzwerk integriert.
Sie unterscheiden sich durch die Methode, wie aus Lichtteilchen
Datenschlüssel erzeugt werden.

Schlüsselerzeugung mittels Quantenphysik: keine Chance für
Lauscher

Um sicher zu gehen, dass vertrauliche Kommunikation nicht von
unautorisierten Dritten angezapft wird, müssen Daten verschlüsselt
werden. Die Gesetze der Quantenphysik ermöglichen dabei die sichere
Erzeugung und Weiterleitung von Datenschlüsseln, die zur
Verschlüsselung vertraulicher Kommunikation mit der höchstmöglichen
Sicherheit verwendet werden können.

Für die Erzeugung der Datenschlüssel werden einzelne Lichtteilchen
speziell präpariert und zwischen Partnern im Netzwerk ausgetauscht.
Nach der Messung der Lichtteilchen werden die Messergebisse
nachbearbeitet. Das Resultat: alle Partner, die an der vertraulichen
Kommunikation beteiligt sind, haben identische Datenschlüssel
bestehend aus einer zufälligen Abfolge von Nullen und Einsen.

Ein möglicher Lauscher kann prinzipiell keine Information über
diesen Datenschlüssel bekommen - egal welche erdenklichen
Möglichkeiten er zur Verfügung hat. Dafür sorgen die Gesetze der
Quantenphysik, wo jede Messung dauerhafte Spuren hinterlässt. Während
die Messung der Lichtteilchen durch die Partner im Netzwerk
beabsichtigt ist, manifestiert sich eine Messung eines Lauschers in
einer Fehlerrate im System, die von den Kommunikationspartnern
bemerkt wird.

Potenzielle Kunden für ein derartiges Netzwerk sind alle, die
vertrauliche Informationen vor dem Zugriff unautorisierter Dritter
schützen wollen, wie etwa Regierungsstellen, Finanzinstitutionen oder
Firmen mit mehreren Standorten.

Das Forschungsprojekt SECOQC, unter der Leitung von Christian
Monyk von den Austrian Research Centers, hatte eine Laufzeit von
viereinhalb Jahren und wurde von der EU mit 11, 4 Millionen Euro
gefördert. Weitere Informationen zu SECOQC im Internet unter
www.secoqc.net .

Originaltext: Austrian Business Agency (ABA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64839
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64839.rss2

Pressekontakt:
Mag.a Julia Petschinka
Austrian Research Centers - Quantentechnologien
Donau-City-Str. 1, 1220 Wien
Telefon: +43 (0)699 11902509
E-mail: julia.petschinka@arcs.ac.at
Web: www.arcs.ac.at
Projekt SECOQC im Internet: www.secoqc.net


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