Lausitzer Rundschau: Zu den Beck-Äußerungen zu Alg-II-Empfängern: Die Moralkeule
Geschrieben am 08-06-2006 |
Cottbus (ots) - Langzeitarbeitslose taugen offenbar nur noch zum Prügelknaben der Nation. Jetzt hat Kurt Beck die Moralkeule ausgepackt. Von der breiten Debatte über den Missbrauch staatlicher Transfers inspiriert, mahnte der SPD-Chef Hartz-IV-Betroffene, sie sollten auf staatliche Leistungen verzichten. "Man muss nicht alles rausholen, was geht." Was der oberste Sozialdemokrat verkündet, geht nach hinten los. Sicher, das Anspruchsdenken in unserem Land hat zum Teil beunruhigende Züge angenommen. Dabei aber ausgerechnet die ärmeren Bevölkerungskreise zum Sündenbock abzustempeln, ist schon ziemlich dreist. Wenn Betroffene den gesetzlichen Rahmen ausschöpfen, dann hat das nichts mit Missbrauch zu tun. Wem die Ansprüche zu weit gehen, der muss das Gesetz ändern. Das gilt auch für Becks Verweis auf die reichen Bevölkerungsschichten. Schließlich tut ein Unternehmer nichts Verbotenes, wenn er seine Steuerlast im gesetzlichen Rahmen auf null drücken kann. Auch in seiner Welt gibt es nichts zu verschenken. Statt über Missbrauch von staatlichen Leistungen zu philosophieren, sollte sich Kurt Beck mehr Gedanken darüber machen, wie Langzeitarbeitslose endlich wieder in Beschäftigung kommen. Fast sieben Milliarden Euro stehen in diesem Jahr für die Wiedereingliederung von Arbeitslosengeld-II-Empfängern zur Verfügung. Ein Teil davon wurde aber bereits für andere Ausgaben eingeplant, weil die Regierung unterstellt, dass die Mittel wie schon 2005 nicht ausgeschöpft werden. Diesen Skandal haben nicht die Langzeitarbeitslosen zu verantworten, sondern Union und SPD mit ihrem verunglückten Hartz-Gesetz.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Rückfragen bitte an: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
16322
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Zur geplanten Neuregelung der Erbschaftssteuer: Glos' Rätsel Cottbus (ots) - Ein Staat, der kein Geld hat, hat nichts zu verschenken. Die Bundeskanzlerin ist deshalb angetreten mit dem richtigen Politik-Prinzip des Förderns und Forderns. An der geplanten Reform des Erbschaftssteuerrechts lässt sich dies exemplarisch vorexerzieren. Geht ein Unternehmen vom Senior auf den Junior über, scheitern viele Firmen, weil sie die hohe Erbschaftssteuer nicht verkraften. Arbeitsplätze gehen so auf immer verloren. Es ist deshalb überfällig, die Erbschaftssteuer neu zu regeln. Das Reformmodell, das eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Fußball-WM Halle (ots) - Dieses Fest der Superlative ist eine einmalige Chance für das Land. Was die Große Koalition an Stimmungsumschwung erreicht hat, verstärkt der Fußball jetzt. Die Deutschen kommen aus der Talsohle, die Zeit der Lethargie scheint vorbei, Schwarz-Rot-Gold zeigt wieder Flagge in Europa. Diese Weltmeisterschaft mit all ihren Facetten sorgt für eine Aufbruchstimmung im Land, die überall spürbar ist. Es gibt einen enormen Werbe- und Imagegewinn, auch für die itteldeutsche Region. Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung Digitale mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Sakarwi: Stuttgart (ots) - US-Präsident George W. Bush spricht von einem Wendepunkt für den Irak. Doch die Frage ist, ob Washington nicht wieder einmal Opfer seiner eigenen Informationspolitik geworden ist, die Konflikte gern durch eine Personalisierung vereinfacht, weil der Feind ein Gesicht braucht. Es bleibt ungewiss, ob der Strom ausländischer Krieger versiegt oder ob das Ende der Aufständischen, die in unterschiedlichen Gruppierungen operieren, wirklich naht. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39937 mehr...
- Rheinische Post: Dank an Handke Düsseldorf (ots) - Von Torsten Casimir Der Heine-Preis 2006 fällt aus. Peter Handke, der ihn nach dem Willen der Jury hätte bekommen sollen, verzichtet. Auf 50000 Euro. Auf weitere Debatten über seine Preiswürdigkeit. Auf die, wie er schreibt, "Pöbeleien" der örtlichen Polit-Szene. Düsseldorfs ratlos erzürnte Stadtspitze hätte so bald nicht die Kraft (noch gar die Klarheit) gefunden, der Sache ein Ende zu setzen. Handke immerhin schaffte das. Er steht jetzt halbwegs souverän da, überdies bekannt wie lange nicht mehr. Der 8. Juni ist mehr...
- LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Tod von Al-Sarkawi Leipzig (ots) - Erfolg Von Roland HeroldNatürlich wird es jetzt auch im Westen Stimmen geben, die die Tötung Al-Sarkawis und ihre Umstände verurteilen werden als moralisch nicht gerechtfertigt. Das ändert freilich nichts an der Tatsache, dass die Welt mit ihm von einem besonders üblen und zynischen Menschenschlächter befreit ist. Der El-Kaida-Top-Terrorist war nicht nur Drahtzieher bestialischer Morde, sondern auch Täter. Die vor laufender Kamera genüsslich zelebrierte Enthauptung der 26-jährigen amerikanischen Geisel Nicholas Berg geht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|