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Deutsche Marine - Pressemeldung / Pressetermin: Schnellboote für neun Monate in den UNIFIL-Einsatz

Geschrieben am 09-10-2008

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Rostock-Warnemünde - Am kommenden Montag verlassen die
Schnellboote "S73 Hermelin" und "S77 Dachs" vom 7.
Schnellbootgeschwader ihren Heimathafen Rostock-Warnemünde. Sie
werden den UNIFIL-Einsatz der Vereinten Nationen (UN) vor der
libanesischen Küste unterstützen und dort das Seegebiet bis Ende Juni
kommenden Jahres überwachen. Erste Herausforderung während der
zweiwöchigen Überfahrt wird die Querung der Biskaya sein. "Die Fahrt
mit einem Schnellboot zu dieser Jahreszeit ist eine echte
Herausforderung für Boote und Besatzungen, weil die Biskaya für ihre
Herbststürme berüchtigt ist", sagt Korvettenkapitän Dr. Sascha Zarthe
(33), Kommandant des "Dachs".

Boote gegen Beschuss besser geschützt

Die Besatzungen haben sich sechs Monate lang auf diesen Einsatz
vorbereitet. Die Marinesoldaten wurden in Landeskunde und rechtliche
Voraussetzungen für den UN-Einsatz unterrichtet. Sie wurden
medizinisch untersucht, erhielten notwendige Impfungen und sind mit
spezieller Bekleidung für die dortigen klimatischen Verhältnisse
ausgerüstet worden. Auch für die Sicherheit der Besatzungen ist
gesorgt: So verfügen die Boote jetzt über einen neuen Schutz gegen
Handfeuerwaffenbeschuss.

Besatzungen werden dreimal ausgetauscht

Die Boote stehen unter dem Kommando der 33 Jahre alten
Korvettenkapitäne Dr. Sascha Zarthe ("Dachs") und Olliver Pfennig
("Hermelin"). An Bord der Schnellboote befinden sich jeweils 40
Besatzungsmitglieder, darunter insgesamt drei Frauen sowie Soldaten
der Marineschutzkräfte. Die Besatzungen der Boote werden in den
kommenden neun Monaten dreimal ausgetauscht, um die Einsatzbelastung
der Marinesoldaten und ihrer Angehörigen so gering wie möglich zu
halten. "Dies spart auch Transitzeiten und Kosten", sagt
Fregattenkapitän Nicolas Liche (37) vom 7. Schnellbootgeschwader. Die
Versorgung der Boote und Besatzungsmitglieder übernimmt der Tender
"Elbe", der sich bereits auf Zypern befindet. Auf ihm ist eine
Bordwetterstation eingerichtet worden.

Video-Liveschaltungen an Weihnachten

Da die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel in den
Abwesenheitszeitraum fallen, kommt der Familienbetreuung bei diesem
langen Einsatz eine besondere Bedeutung zu. Um die Trennung während
dieser Zeit für die Familien und Soldaten erträglicher zu machen,
werden an den Feiertagen Videoverbindungen geschaltet. Außerdem wird
vom Geschwader ein Geschenkeaustausch in beide Richtungen
organisiert.

Kontakte zu Patenstädte

Patenstädte der Schnellboote sind Werne ("Dachs") und Pirmasens
("Hermelin"). Zwischen ihnen und den Besatzungen bestehen langjährige
enge Verbindungen. Kommandant Zarthe sagt: "Die Patenstädte bleiben
den Besatzungen, die sie als ihre Mitbürger betrachten, auch während
des langen Einsatzes treu. Wir haben uns bei ihnen verabschiedet und
uns gegenseitige Kontaktpflege versprochen."

Freundschaftsbesuch in Brest

Auf der Fahrt nach Zypern werden die beiden Boote kurz im
französischen Hafen von Brest festmachen. Während dieses
Freundschaftsbesuchs wird eine Brester Schulklasse an Bord kommen.
Die Schüler lernen an ihrer französischen Schule Deutsch. Somit dient
dieser Einsatz auch der Völkerverständigung zwischen den ehemaligen
Kriegsgegnern Deutschland und Frankreich, die sich in den
zurückliegenden 60 Jahren zu einer Freundschaft zwischen den Ländern
entwickelt hat.

Hintergrund: UNIFIL-Einsatz

Der Sicherheitsrat der UN hat in seiner am 11. August 2006
verabschiedeten Resolution Nummer 1701 und der vom 24. August 2007
verabschiedeten Resolution Nummer 1773 festgestellt, dass die
Situation im Libanon eine Bedrohung des Weltfriedens und der
internationalen Sicherheit darstellt und die dortigen
Konfliktparteien zur vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten
aufgefordert. Der Sicherheitsrat hat mit der Resolution 1701 darüber
hinaus die Erhöhung der UNIFIL-Truppenstärke auf bis zu 15.000
Soldaten genehmigt. Der Bundestag beschloss am 17. September dieses
Jahres die Verlängerung des Libanon-Einsatzes der Bundeswehr um 15
Monate bis zum 15. Dezember 2009. Bedeutender Anteil des deutschen
Auftrags ist es, die Lebanese Armed Forces Navy (LAF N) auszubilden,
um das Fähigkeitsspektrum zur eigenständigen Seeraumüberwachung zu
erweitern. Die bilaterale Deutsch-Libanesische
Ausbildungs-Kooperation besteht seit Beginn des Einsatzes.
Deutschland hat auch Radaranlagen im Libanon finanziert und
ausgerüstet, um den Libanon in die Lage zu versetzen, souverän seine
Küstenlinie zu überwachen. Seit Ende 2006 schult das deutsche
Einsatzkontingent die Soldaten der LAF N mit theoretischen und
praktischen Übungen. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Ausbildern
beider Nationen schafft beste Voraussetzungen für den Einsatz.
Gruppen libanesischer Marineoffiziere reisen regelmäßig nach
Deutschland, um mit deutschen Ausbildern die Trainingsinhalte zu
beraten.

Hinweis für die Presse:
Das Auslaufen der Boote findet am Montag, 13. Oktober, um 10 Uhr
statt. Die Verabschiedung wird von Kapitän zur See Jan Kaack (45)
geleitet. Er ist Chef des Stabes der Einsatzflottille 1, zu der die
beiden Boote gehören. Die Presse ist zu dem Termin eingeladen.
Einlass erfolgt um 9 Uhr am Haupttor des Marinestützpunkts, Hohe Düne
30, Rostock-Warnemünde, auch kurzfristig ohne vorherige
Akkreditierung gegen Vorlage eines Presseausweises.

Ansprechpartner in Warnemünde: Hauptbootsmann Juan Richard Claret,
0381-636-2170.

Autor: Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Presse- und Informationszentrum Marine

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Stabsbootsmann
Detlef Struckhof
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 00
E-Mail: piz@marine.de


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