 Basler Zeitung: Geisterspiele und hohe Busse: FC Basel wird vom Schweizerischen Fussballverband für Krawalle am 13.5. hart bestraft. Kommentar von Marcel Rohr, Basler Zeitung, 9.6.06
Geschrieben am 09-06-2006 |
Basel (ots) - kommentar
Der FCB kommt gut davon
MARCELROHR
Der FC Basel, die Polizei sowie die Sicherheitskräfte im
St.-Jakob-Park waren an jenem denkwürdigen 13. Mai heillos
überfordert, als in der Muttenzer Kurve das Unheil seinen Lauf nahm.
Jetzt hat der entthronte Meister die bittere Quittung dafür erhalten:
Zwei Geisterspiele ganz ohne Zuschauer, drei mit einer verriegelten
Muttenzer Kurve, dazu 80000 Franken Busse - das härteste Urteil, das
je in der Schweiz verhängt worden ist.
Trotzdem darf sich der FCB nicht beklagen. Es hätte ihn noch
härter treffen können. Doch wer von einem milden Urteil spricht und
auf die sechs Spielsperren verweist, die der türkische Verband nach
der Skandalnacht von Istanbul im November 2005 kassiert hat, denkt
falsch. Der Vergleich hinkt. Vor jenem WM-Barragematch wurden schon
im Vorfeld des Spiels von türkischer Verbandsseite die Gehässigkeiten
geschürt. Der FC Basel hat vor der Finalissima gegen den FCZ die
Stimmung bestimmt nicht zusätzlich angeheizt. Dafür hat er das
Gewaltpotenzial der eigenen Supporter komplett falsch eingeschätzt.
Doch mit den Sperren alleine ist es nicht getan. Natürlich stehen die
FCB-Verantwortlichen in der Pflicht, Lösungen zu präsentieren; dies
gilt aber auch für die Polizei, für Basel United, für die wahren
Fanclubs, für die Politiker. Denn die nächste Heimniederlage des FC
Basel wird kommen. Wann auch immer.
Originaltext: Basler Zeitung
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Basler Zeitung
Peter Schibli
peter.schibli@baz.ch
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