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Der Tagesspiegel: Deutsche Industrie bekennt sich zu Mitverantwortung an Finanzkrise - Antwort darf nicht kleinlich ausfallen

Geschrieben am 15-10-2008

Berlin (ots) - Die deutsche Industrie hat sich erstmals klar zu
ihrer Mitverantwortung an der Finanzkrise bekannt. "Auch wir haben
Fehler gemacht", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen
Industrie (BDI), Jürgen Thumann, dem Tagesspiegel in einem Interview
(Donnerstagausgabe). "Womöglich waren wir auf manchen Märkten und in
manchen Projekten zu gutgläubig, zu vertrauensselig." So habe die
Industrie zu viel Vertrauen in das Risikomanagement der Banken und
Beurteilungen durch Ratingagenturen gehabt.

Thumann stellte sich hinter das Rettungspaket der Bundesregierung,
das am Freitag von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden soll.
"Ich weiß nicht, ob diese 480 Milliarden Euro ausreichend sind",
sagte Thumann. "Genau wie wir alle werde ich von Tag zu Tag von den
Ereignissen überrascht. Um den Schaden so gering wie möglich zu
halten, darf unsere Antwort auf keinen Fall zu kleinlich ausfallen."

Auch wenn man davon ausgehen könne, dass die Bürgschaften "nicht
tatsächlich in Anspruch genommen werden", habe er Verständnis für den
Unmut über die Entwicklung. Es sei mehr Augenmaß in der Wirtschaft
nötig. "Dreistellige Millionengehälter, enorme Boni und Optionen
lehne ich ab. Auch puren Shareholder Value habe ich noch nie gemocht.
Das passt alles gar nicht zu unserer sozialen Marktwirtschaft."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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