Lausitzer Rundschau: Einigung bei Suche nach Massengrab von KZ-Opfern in Jamlitz Befreiender Kompromiss
Geschrieben am 17-10-2008 |
Cottbus (ots) - Es ist nicht das erste Mal, dass ein guter Vermittler und viel Diskretion im stillen Kämmerlein zustande bringen, was keiner mehr für möglich hielt. Ein Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Brandenburg hat nun in einem besonders bedrückenden Konflikt das scheinbar Unmögliche erreicht. Der Eigentümer eines Grundstückes in Jamlitz willigt nach jahrelanger Weigerung ein, dass dort nach einem Massengrab von KZ-Häftlingen gesucht werden kann. Die Justiz, die den Konflikt mit einem Urteil ohnehin nicht wirklich gelöst hätte, kann die Akte schließen. Dieser Kompromiss ist für alle Beteiligten befreiend. Das Amt Lieberose, das sich der Aufklärung von Naziverbrecher vor der eigenen Haustür zutiefst verpflichtet fühlt, kann aufatmen. Mit dieser Suche sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die sterblichen Überreste von 700 Juden zu finden, die im Januar 1945 in Jamlitz massakriert worden sind. Das Land Brandenburg wird nun den Verdacht los, dass man in manchem Dorf gar nicht so genau wissen will, was sich in der Nazizeit dort abspielte. Und der Eigentümer des umstrittenen Geländes gewinnt Gewissheit. Denn der Gedanke, auf den Gebeinen von 700 verscharrten Juden zu wohnen, lässt niemanden wirklich ruhig schlafen.
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