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Die Deutschen laufen viel zu viel

Geschrieben am 11-06-2006

Ghana-Star Sammy Kuffour im KURIER-Interviev mit Rainer Fleckl
und Erich Vogl

Wien (ots) - Sieben Mal war Sammy Kuffour mit dem FC Bayern
München deutscher Meister, gewann die Champions League und verteidigt
aktuell für den AS Roma. Kuffour ist neben Michael Essien (Chelsea)
der große Star der WM-Truppe von Ghana. Im KURIER-Interview erzählt
einer der berühmtesten afrikanischen Fußballer über seine WM-Träume.

KURIER: Sammy, warum kann Ghana bei dieser WM überraschen?
KUFFOUR: Weil wir nicht viel zu verlieren haben im ersten Spiel gegen
Italien. Um gegen Italien zu bestehen, müssen wir auch im Kopf gut
drauf sein.

Hat Ghana einen Vorteil, weil viele Ihrer Kollegen in Europa
spielen? Wir haben viele Legionäre bei sehr guten Klubs. Wir haben
keine Angst, aber Respekt vor den Gegnern.

Wie hoch ist die Erwartungshaltung in der Heimat?
Die Leute haben sich unheimlich gefreut, dass Ghana erstmals bei
einer WM dabei ist. Der Präsident hat uns sogar zu einem Empfang
eingeladen. Er kommt auch zum ersten Spiel gegen Italien.

Ist Fußball in Ghana die wichtigste Sportart?
Bei uns schauen alle nur Fußball. Wenn wir gegen Italien spielen,
geht keiner arbeiten. Da wird jeder vor dem Fernseher sitzen.

Sie kennen den deutschen und den italienischen Fußball sehr gut?
Wo liegen die Unterschiede? Welches Team ist schwerer zu bekämpfen?
Ich war zwölf Jahre bei den Bayern, jetzt ein Jahr bei AS Rom. Der
Unterschied ist groß. In Italien gibt es so viel Taktik. In
Deutschland muss man nur laufen. Beim Training musste ich immer nur
laufen. In Italien kommt der Trainer und schreit: Hierhin, da hin.

Taktik mussten Sie aber auch unter Bayern-Trainer Giovanni
Trapattoni trainieren? Ich kann mich noch gut erinnern, als er 1994
zu uns kam. Die deutschen Spieler haben nicht verstanden, was er
macht. Später haben sie gemerkt: Was er macht, ist gut.

Trapattoni ist jetzt Trainer in Salzburg. Schon gehört?
Ich habe mit ihm gesprochen. Er wollte nicht untätig sein. Matthäus
ist auch dabei. Der Lothar war immer mein Chef auf dem Platz. Er hat
mir viele Tipps gegeben. Es freut mich für ihn, dass er Trainer
ist.

Wann gibt es einen afrikanischen Champion?
2010 wird es ein afrikanisches Team ins Finale schaffen.

Wer wird 2006 Weltmeister?
Auf dem Papier muss Brasilien gewinnen.

Aber Brasilien wirkt arrogant.
Warum arrogant? Die spielen nur Fußball, die haben Spaß daran. Die
Leute in Deutschland sagen, die machen nur Hacke, Trick und so. Das
ist die falsche Sichtweise. Über Ronaldinhos Zauber soll man
staunen.

Sie waren 12 Jahre bei den Bayern. Was ist im deutschen Fußball
zuletzt schief gelaufen?
Die Kinder müssen im Training schon Waldläufe machen. Man lässt sie
zu wenig Fußball spielen. In Ghana hast du mehr Technik. Nicht jeden
Tag laufen, laufen…Mamma mia - die Deutschen laufen viel zu viel.

Was werden Ihre deutschen Freunde bei der WM erreichen?
Das Viertelfinale ist möglich. Weltmeister nicht. Das schafft
Deutschland nicht. Brasilien ist Favorit. Oder es gibt eine
Überraschung: England. Einer der beiden gewinnt den Pokal.

Und Ghana? Hat die Vorbereitung ausgereicht, um ein Team zu
formen? Wir haben viel Spaß, das ist wichtig. Gute Freunde spielen
auch guten Fußball.

Warum steht ihr nach jeder Einheit im Kreis und haltet euch an
den Händen? Vor dem Training beten wir, dass sich keiner verletzt.
Wir beten, dass Gott uns hilft, dass wir gut trainieren. Nach dem
Training danken wir ihm, dass sich keiner verletzt hat und wir ein
gutes Training hatten. Wir müssen Gott immer danken. Ohne Gott geht
gar nichts!

Rückfragehinweis:
Kurier
Sportredaktion
Tel.: +43 1 52100 DW 2814

Originaltext: Kurier
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62563
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62563.rss2


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