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Uhl/Köhler: Linke kein Partner im Kampf gegen Antisemitismus

Geschrieben am 22-10-2008

Berlin (ots) - Anlässlich der sich zuspitzenden Debatte über den
Antisemitismusantrag erklären der innenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB sowie die
zuständigen Berichterstatterin, Kristina Köhler MdB:

In der Öffentlichkeit wird derzeit gezielt der Eindruck erweckt,
die Koalition wäre im Streit über einen gemeinsamen
Antisemitismusantrag. Diese Unterstellung ist völlig unzutreffend.
Beide Koalitionsfraktionen wollen einen Antrag zur Bekämpfung des
Antisemitismus. Ein solcher Antrag wird zurzeit von den
Innenpolitikern konstruktiv verhandelt.

Richtig ist aber: Wir wollen ihn ohne Beteiligung der Partei Die
Linke. Als diese Partei noch unter dem Namen SED die Geschicke in der
DDR lenkte, hat sie Israel das Existenzrecht verweigert und den
jüdischen Staat nie anerkannt. Wir halten es für Heuchelei, wenn sich
die Linke heute als Vorkämpfer gegen den Antisemitismus geriert.

Die früheren Einheitssozialisten tragen Verantwortung dafür, dass
der SED-Unrechtsstaat Syrien im Krieg gegen Israel mit Kampfjets
beliefert hat.

Sie tragen Verantwortung dafür, dass jüdische Unternehmer wie zum
Beispiel der Gummiwarenfabrikant Julius Fromm nach Kriegsende erneut
enteignet wurden.

Statt zu versuchen, das Unrecht der Nazi-Diktatur zu mildern,
wurde die Wiedergutmachung gegenüber den Nazi-Opfern vom
Zentralkomitee der SED als "Verschiebung von Volksvermögen"
bezeichnet. Befürworter einer Wiedergutmachung wurden mit
antisemitischer Propaganda bekämpft und ihnen vorgeworfen, sie
fälschten "die aus deutschen und ausländischen Arbeitern
herausgepressten Maximalprofite der Monopolkapitalisten in
angebliches Eigentum des jüdischen Volkes um" (Beschluss des ZK der
SED vom 20. Dezember 1952).

Der DDR-Bürgerrechtler und ehemalige Bundestagsabgeordnete der
Grünen, Konrad Weiß, nannte die Feindschaft der DDR zu Israel und den
Antisemitismus der SED "eines der furchtbarsten Kapitel in vierzig
Jahren DDR". Ein Kapitel, welches bis heute nicht aufgearbeitet
wurde.

Bis heute hat die Linke keinen klare Trennung von ihrer auch hier
unrühmlichen Tradition vollzogen: Stattdessen marschieren heute
Abgeordnete der Linken auf antisemitischen Demonstrationen durch
Berlin. Sie unterstützen pro-Hamas und pro-Hisbollah Kundgebungen,
aus denen heraus das Existenzrecht Israels negiert wird, auf denen
"Heil Hitler"- und "Tod den Juden"-Rufe ertönen und bei denen auf
Plakaten Davidstern und Hakenkreuz in Verbindung gebracht und mit
Hakenkreuz beschmierte Israelfahnen verbrannt werden.

Wir wollen, dass sich die Antisemitismusbekämpfung im Jahr 2008
endlich mit allen Formen des Antisemitismus auseinandersetzt. Hierzu
erfolgte am 16. Juni 2008 eine Öffentliche Anhörung im Deutschen
Bundestag.

Prof. Dr. Julius Schoeps, Direktor des Moses-Mendelsohn-Zentrums,
wies zu Recht auf die wechselseitige Beeinflussung hin zwischen einem
linken antiimperialistischen Israelkritiker, einem neonazistischen
Holocaust-Leugner und einem islamistischen Djihad-Jünger.

Das Geschwür des Antisemitismus entwickelt sich weiter. Also muss
sich auch die Antisemitismusbekämpfung weiterentwickeln. Wir wollen
eine Antisemitismusbekämpfung, die alle Aspekte berücksichtigt. Das
wird unser Antrag leisten.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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