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Westfalenpost: Bildung als Spielball Kritik am Gipfel ist berechtigt

Geschrieben am 22-10-2008

Hagen (ots) - Von Monika Willer

Mit der Bildung verhält es sich wie mit dem Fußball: Die ganze
Nation ist ein einig Volk von Schiedsrichtern, will meinen: Jeder hat
etwas zum Thema zu sagen und weiß es im Zweifelsfalle besser. Daher
kann man den Bildungsgipfel der Politik-Prominenz gestern in Dresden
auch nur als eine Art Aufforderung beurteilen, nun endlich Tore zu
schießen, wenn man positiv gesinnt ist.
Kritik wäre aber angebrachter. Denn das Thema ist komplex:
Vorschulische Sprachförderung, Ganztagsgrundschule, mehr Studenten
trotz Studiengebühren an die Unis und weniger Studienabbrecher, die
Eingliederung von Migrantenkindern nicht zu vergessen. Das alles
stand gestern nur wenige Stunden lang auf der Tagesordnung; Fachleute
aus der Praxis waren keine geladen. Im Sprint zur Bildungsrepublik,
möchte man am liebsten spotten.
Der andauernde Streit zwischen den Fraktionen um den richtigen Weg,
die vielen Querpässe mit Detailforderungen zum Beispiel nach
Aufhebung der Koedukation belegen weiterhin, dass die Frage der
Bildung in unserem Land immer noch nicht ideologiefrei und
ergebnisorientiert diskutiert, sondern als Spielball politischer
Selbstdarstellung missbraucht wird. Und zwar auf dem Rücken der - um
beim Fußball-Vergleich zu bleiben - dringend gesuchten Stürmer von
morgen.

Originaltext: Westfalenpost
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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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