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Knapp 30 Prozent der deutschen Unternehmen kämpfen mit gestiegenen Kreditkosten / Studie der Siemens Financial Services untersucht Auswirkungen der Finanzmarktkrise

Geschrieben am 23-10-2008

München (ots) - Die heute vorgestellte Studie der Siemens
Financial Services (SFS), belegt, dass inzwischen ein beträchtlicher
Anteil der europäischen Unternehmen die Folgen der Finanzmarktkrise
zu spüren bekommt und dass der Druck in den kommenden zwölf Monaten
weiter ansteigen dürfte. SFS hat im Rahmen der Analyse rund 2.700
Unternehmen ab 50 Beschäftigten in Deutschland, Italien, Frankreich,
Spanien und Großbritannien befragt. Der Studie zufolge sind in
Deutschland die Kosten der Kreditbeschaffung für knapp 30 Prozent der
Unternehmen seit dem Beginn der Finanzmarktkrise im vergangenen Jahr
gestiegen und ein noch größerer Teil der Unternehmen wurde von ihren
Hausbanken davon unterrichtet, dass auch 2009 Kostensteigerungen zu
erwarten sind. Darüber hinaus wurden die Kreditlinien für rund 15
Prozent der Unternehmen gedeckelt oder reduziert.

In der Online-Befragung wurde ermittelt, inwiefern Unternehmen in
den fünf europäischen Kern-ländern bislang von der Finanzmarktkrise
betroffen sind und wie sie die weitere Entwicklung einschätzen.
Insgesamt scheinen die deutschen Unternehmen noch weniger von einer
Anhebung der Kreditkosten und einer Anpassung der Kreditlinien
betroffen zu sein als Gesellschaften in anderen europäischen Ländern.
Die Erwartungen sind dagegen im Ländervergleich pessimistischer und
lassen vermuten, dass Deutschland von der Krise noch stärker erfasst
wird. Die Studie deutet auch darauf hin, dass sich die deutschen
Unternehmen deshalb darum bemühen, ihre Finanzierungsbasis auf ein
breiteres Fundament zu stellen und in geringerem Maße auf ihre
traditionellen Hausbankenbeziehungen zurückzugreifen: 15 Prozent der
Unternehmen (bzw. 19 Prozent der Großunternehmen) gehen davon aus,
dass sie im kommenden Jahr verstärkt alternative
Finanzierungslösungen wie Leasing einsetzen werden.

Den Ergebnissen der Studie zufolge werden insbesondere in
Deutschland bislang vor allem die Großunternehmen mit 2.500 und mehr
Mitarbeitern in Mitleidenschaft gezogen. 37 Prozent der deutschen
Großunternehmen mussten eine Steigerung ihrer Kreditkosten hinnehmen,
der Durchschnittswert für Deutschland beträgt knapp 30 Prozent. Bei
20 Prozent der deutschen Großunternehmen wurden die Kreditlinien
beschränkt (Durchschnittswert für Deutschland: 15 Prozent). Die
Studie zeigt aber auch, dass sich die Krise nun verstärkt auf kleine
und mittlere Unternehmen auszuweiten beginnt.

Neben dem primär betroffenen Finanzsektor werden sich die
steigenden Kreditkosten und die Senkung der Kreditlinien auch auf
andere Branchen auswirken - von Freizeit und Transport bis hin zur
chemischen und pharmazeutischen Industrie. Insbesondere IT und
Telekommunikation sind vom Anstieg der Kreditkosten betroffen. Dies
wird den bereits auf dem Sektor lastenden Druck verstärken, da
Investitionen in Technologie häufig verschoben werden, wenn die
Umsätze und Margen der Unternehmen sinken. In der chemischen und
pharmazeutischen Industrie sowie im verarbeitenden Gewerbe und im
High-Tech-Sektor erwartet ein überdurchschnittlicher Teil der
Un-ternehmen eine stärkere Nutzung alternativer
Finanzierungstechniken für Anlagen und Ausrüstung (24 Prozent bzw. 18
Prozent verglichen mit einem Durchschnittswert von 15 Prozent für
Deutschland). Dies dürfte wesentlich auf den besonders hohen Bedarf
an Investitionsgütern im Vergleich zu anderen Sektoren zurückzuführen
sein.

Kai-Otto Landwehr, Geschäftsführer der Siemens Finance & Leasing
GmbH äußerte dazu: "Im Zuge der anhaltenden Diskussion über die
Stärke des Konjunkturabschwungs in Deutschland zeigt unsere Studie,
dass sich der Wandel in der Unternehmensfinanzierung hin zu einem
breiter gefä-cherten Instrumentarium weiter beschleunigt. Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass der finanzielle Druck auf den
Unternehmenssektor anhalten wird mit allen Konsequenzen für die
Anforderungen an Liquidität, Investitionskraft und
Wettbewerbsfähigkeit."

Landwehr fügt hinzu: "Allerdings sind zwei wichtige Punkte
festzuhalten. Einige Unternehmen haben sich bereits vor Beginn der
Kreditkrise mittel- bis langfristige Kreditlinien gesichert und
be-kommen daher keine akuten Auswirkungen zu spüren. Darüber hinaus
wird es am Markt zu einer stärkeren Differenzierung kommen.
Unternehmen mit einem hohen Rating, einer guten Kredithistorie und
einer soliden Bilanz haben weiterhin Zugang zu Liquidität."

Prof. Christoph Kaserer, Lehrstuhlinhaber für Finanzmanagement und
Kapitalmärkte & CEFS an der TU München, weist ebenfalls auf diesen
Diskriminierungsaspekt hin. "Die Unternehmen sollten ihre
Finanzierungspartner derzeit nicht allein aufgrund der Kosten
auswählen, sondern vor allem analysieren, in welchem Maße ihre
Partner direkt von der Finanzmarktkrise betroffen sind. In die-ser
Hinsicht haben bankenunabhängige Finanzierungspartner derzeit einen
Vorteil. Die Unterneh-men sollten also ihre Finanzierungsbasis
stärker diversifizieren, sowohl was ihre Partner betrifft als auch
den Einsatz verschiedener, auch alternativer Instrumente. Die
SFS-Studie zeigt auch, dass diese Einschätzung von vielen
Entscheidungsträgern geteilt wird."

Methodik
Erhebungstyp: Online-Befragung
Zielgruppe: Entscheidungsträger in leitender Funktion
Abdeckung: 2.750 repräsentativ ausgewählte europäische
Unternehmen ab 50 Mitarbeitern
Branchen: Maschinenbau & Produktion, Chemie & Pharma, Bau,
Transport, IT & Telekom, Finanzdienstleistungen,
Medien, Agenturen & Beratung, Handel, Reise &
Freizeit
Länder: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und
Großbritannien
Zeitraum: Befragung und Auswertung: Juni bis August 2008

Die Pressemitteilung samt Grafiken finden Sie auch zum Download
unter www.siemens.de/finance.

Der Bereich Siemens Financial Services (SFS) bietet mit rund 1.900
Mitarbeitern und einem internationalen, von Siemens Financial
Services GmbH in München koordinierten Netzwerk von
Finanzgesellschaften eine breite Palette von Finanzlösungen. Diese
reicht von der Absatz- und Investitionsfinanzierung über
Treasury-Services bis hin zum Fondsmanagement und beinhaltet auch
Versicherungslösungen. Kunden der SFS sind vor allem weltweit
operierende Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie
öffentliche Auftraggeber. Mehr Informationen unter:
www.siemens.de/finance.

Dieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen und
Informationen - also Aussagen über Vorgänge, die in der Zukunft,
nicht in der Vergangenheit, liegen. Diese zukunftsgerichteten
Aussagen sind erkennbar durch Formulie-rungen wie "erwarten",
"wollen", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben",
"anstreben", "einschätzen", "werden" oder ähnliche Begriffe. Solche
vorausschauenden Aussagen beruhen auf unseren heutigen Erwartungen
und bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und
Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Fakto-ren, von denen zahlreiche
außerhalb des Einflussbereichs von Siemens liegen, beeinflussen die
Geschäftsaktivitä-ten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die
Ergebnisse von Siemens. Diese Faktoren könnten dazu führen, dass die
tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen des Siemens-Konzerns
wesentlich abweichen von den in zu-kunftsgerichteten Aussagen
ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen,
Erfolgen oder Leistun-gen. Für uns ergeben sich solche Ungewissheiten
insbesondere, neben anderen, aufgrund folgender Faktoren: Än-derungen
der allgemeinen wirtschaftlichen und geschäftlichen Lage
(einschließlich Margenentwicklungen in den wichtigsten
Geschäftsbereichen), Herausforderungen der Integration wichtiger
Akquisitionen und der Implementie-rung von Joint Ventures und anderer
wesentlicher Portfoliomaßnahmen, Änderungen von Wechselkursraten und
Zinssätzen, Einführung konkurrierender Produkte oder Technologien
durch andere Unternehmen, fehlender Akzep-tanz neuer Produkte und
Dienstleistungen seitens der Kundenzielgruppen des Siemens-Konzerns,
Änderungen in der Geschäftsstrategie, des Ausgangs von offenen
Ermittlungen und anhängigen Rechtsstreitigkeiten, insbesondere den
Korruptionsuntersuchungen, denen wir derzeit in Deutschland, in den
USA und anderswo unterliegen; der po-tenziellen Auswirkung dieser
Untersuchungen und Verfahren auf unser laufendes Geschäft,
einschließlich unserer Beziehungen zu Regierungen und anderen Kunden;
der potenziellen Auswirkungen solcher Angelegenheiten auf unsere
Abschlüsse sowie verschiedener anderer Faktoren. Detailliertere
Informationen über unsere Risikofaktoren sind den Berichten zu
entnehmen, die Siemens bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC
eingereicht hat und die auf der Siemens-Website unter www.siemens.com
und auf der Website der SEC unter www.sec.gov abrufbar sind. Sollten
sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten
realisieren oder sollte sich erweisen, dass die zugrunde liegenden
Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse
sowohl positiv als auch negativ wesentlich von denjenigen Ergebnissen
abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage als erwartete,
antizipierte, beabsichtigte, geplante, geglaubte, projizierte oder
geschätzte Ergebnisse genannt worden sind. Sie-mens übernimmt keine
Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten
Aussagen zu aktualisie-ren oder bei einer anderen als der erwarteten
Entwicklung zu korrigieren.

Originaltext: Siemens Financial Services GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51556.rss2

Pressekontakt:
Siemens Financial Services GmbH
Markus Wierl
Strategy, Corporate Development and Communications
T. +49 (0) 89 636 89911
F. +49 (0) 89 636 35485
E. mediarelations.sfs@siemens.com

Siemens Financial Services GmbH
Dr. Christian Kosch
Strategy, Corporate Development and Communications
T. +49 (0) 89 636 89911
F. +49 (0) 89 636 35485
E. mediarelations.sfs@siemens.com


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