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Kölner Stadt-Anzeiger: Tübinger Ethikerin: Nacktscanner in bestimmten Fällen "eher unbedenklich" Regina Ammicht-Quinn: Fragen der Menschenwürde tangiert

Geschrieben am 24-10-2008

Köln (ots) - Die Tübinger Ethikerin Regina Ammicht-Quinn hat die
Ablehnung von Nacktscannern durch Innenminister Wolfgang Schäuble
(CDU) als übereilt kritisiert. "»Unfug« ist ein vorschnelles Urteil
über ein komplexes Forschungsfeld", sagte die Professorin dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). In dem Forschungsprojekt "Ethik
der Sicherheit" untersucht Ammicht-Quinn am "Zentrum für Ethik in den
Wissenschaften" der Universität Tübingen den Einsatz von
Ganzkörper-Scannern. Fragen der Menschenwürde seien "mit Sicherheit"
tangiert, zumal wenn es einen staatlichen Zwang zu einer Preisgabe
von Intimität gebe. Es müsse diskriminierungsfreie Alternativen
geben, auch für Menschen, die sich aus religiösen oder
psychologischen Motiven nicht nackt betrachtet lassen wollen. Sonst
bestehe für Flugpassagiere die Gefahr, sich plötzlich in der
"Terroristenschlange" wiederzufinden. "Das darf nicht sein."
Flughäfen, so Ammicht-Quinn weiter, seien besonders normierte Orte.
"Hier werden Dinge akzeptiert, die sonst nicht denkbar wären. Sollten
dort solche Scanner eingesetzt werden, müssten als ethische
Grundforderungen alternative Tests angeboten und der Verzicht auf
Datenspeicherung gewährleistet sein." Wenn diese Technik allerdings
frei verkäuflich wäre; wenn sie etwa in Fußballstadien, U-Bahnen oder
- als Schreckbild - in Kaufhäusern genutzt würde, um Ladendiebe
ausfindig zu machen, würde sich die Gesellschaft nach Ammicht-Quinns
Ansicht "massiv schaden".

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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