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OZ: Kommentar zu Kultur / Finanzen

Geschrieben am 27-10-2008

Osnabrück (ots) - Keine heile Kulturwelt

Während in den USA Opernintendanten oder Museumschefs schon
Spielpläne zusammenstreichen und Ausstellungsprojekte absagen, lehnen
sich Kulturmacher hierzulande entspannt zurück. Vielleicht geben sie
sich auch nur den Anschein. Denn der drohende Verlust von
Sponsorengeldern trifft nicht nur amerikanische Kultureinrichtungen
in ihrer Substanz. Auch in Deutschland hängen gerade die
prestigeträchtigen Kulturangebote viel mehr von Sponsorengeldern ab,
als es das Bild einer angeblich heilen, weil durchgehend öffentlich
finanzierten Kulturwelt vermuten lassen könnte.

Dabei sichert gerade dieses öffentlich bereitgestellte Geld vielen
Kulturinstitutionen gerade einmal die bloße Existenz. Anders als etwa
noch viele Stadttheater müssen Philharmonien oder Museen,
Kulturzentren oder freie Projektträger seit Jahren schauen, was
Unternehmen oder Stiftungen ihnen zukommen lassen. In der Kulturszene
dominiert längst die Mischfinanzierung. Nur so lassen sich
Kulturangebote oft überhaupt noch verwirklichen.

Das hat auch Vorteile. Wer Sponsoren fragen muss, entwickelt
Projektideen, die zu überzeugen vermögen. Das kommt auch der Qualität
von Kultur zugute. Auf der anderen Seite erhöhen sich damit
Abhängigkeiten. Deshalb wird mancher Kulturmacher angesichts der
Finanzkrise nicht entspannt bleiben können. Auch wenn er noch so
aussieht.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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