LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Sparverhalten
Geschrieben am 28-10-2008 |
Leipzig (ots) - Von Sabine Schanzmann-WeyRenaissancedes SparensKnapp 89 Milliarden Euro haben die Bundesbürger im ersten Halbjahr gespart - so viel wie seit 14 Jahren nicht mehr. Und die Finanzkrise wird ihr Übriges dazu beitragen, dass das Geld auf der sprichwörtlich hohen Kante bleibt. Ein Volk der Aktionäre waren die Bundesbürger sowieso noch nie. Und nach Internet-Blase, Volksaktien-Enttäuschung und Banken-Pleiten wird sich daran so schnell auch nichts ändern. Die Kursrally der VW-Aktie, die den Autobauer zeitweise zum teuersten Unternehmen der Welt machte, zeigt deutlich den Irrsinn, der an den internationalen Kapitalmärkten immer noch herrscht. Aktien, die man gar nicht besitzt, werden verkauft in der Hoffnung, dass man sie zu einem späteren Zeitpunkt günstig zurückkaufen kann. Viele Spekulanten haben im Falle von VW Pech gehabt. Das Mitleid dürfte sich aber in Grenzen halten. Denn solche Leerverkäufe haben die Finanzkrise noch verschärft. Ein generelles Verbot würde nicht schaden. Die Zeiten der Gier sind erstmal vorbei. Das Bodenständige erlebt eine Renaissance. Und diese Erkenntnis muss nicht schlecht sein. Auch die an den Pranger gestellten Banken haben die Zeichen der Zeit erkannt und ihre Werbekampagnen schnell auf sicheres Festgeldsparen umgestellt. Das Geschäft geht weiter - nur woanders. Selbstkritische Töne hört man leider wenig. Dabei sind die Folgen der Finanzkrise immer noch nicht absehbar. Vor allem die Furcht vor einer Rezession hindert Verbraucher und Firmen daran, Geld für größere Anschaffungen auszugeben. Dies bekommen Autobauer ebenso zu spüren wie Softwareunternehmen. Zwar führen unter anderem die sinkenden Ölpreise dazu, dass die Konsumenten durchaus wieder mehr finanziellen Spielraum haben. Um dieses Geld in den Wirtschaftskreislauf zu bringen, muss allerdings so etwas wie Vertrauen und Stabilität vorhanden sein. Dazu zählt, dass das Rettungspaket für die Banken, das gestern auch von der EU abgesegnet wurde, Wirkung zeigt. Firmen müssen weiterhin ausreichend und zu verkraftbaren Konditionen Kredite erhalten können. Die Bundesregierung kann Anreize schaffen, die den Konsum und damit die Konjunktur ankurbeln. Und auch die Energieversorger dürfen umdenken: Dass sie ihre angekündigten Gaspreiserhöhungen zurückziehen, ist zwar wenig realistisch, so lange an der Ölpreisbindung festgehalten wird. Allerdings wurden in der andauernden Krise schon einige Grundsätze über Bord geworfen. Der Verzicht auf höhere Preise wäre zumindest ein Schritt, mit dem man bei Verbrauchern punkten könnte. @s.schanzmann-wey@lvz.de
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