WAZ: Kämpfe im Kongo - Sumpf der Gewalt. Kommentar von Jürgen Polzin
Geschrieben am 29-10-2008 |
Essen (ots) - Vergessen von der Welt tobt im Herzen Afrikas ein Konflikt, der immer wieder neues Leid erzeugt. Wieder laufen im Osten Kongos Menschen um ihr Leben. Wieder streifen Rebellen durch die Straßen, plündern Häuser, vergewaltigen Frauen. Wieder geraten UN-Blauhelme in die Schusslinie. Auch 14 Jahre nach dem Völkermord der Hutus an den Tutsis in Ruanda steckt der Osten Kongos im Sumpf der Gewalt und Gesetzlosigkeit. Vier Millionen Menschen sollen seit 1998 ihr Leben verloren haben. Mitbekommen hat das kaum jemand. Unübersichtlich und hochkompliziert ist die Lage. Es gibt einen ganzen Haufen von kriegslustigen Rebellentruppen - ob Hutu-Milizen oder die Truppen des Tutsi-Generals Nkunda, der, mutmaßlich unterstützt durch Ruanda, gerade die kongolesische Armee in die Flucht schlägt. Die Wurzeln des Konflikts reichen in die fünf Anrainerstaaten. Befeuert wird er zudem durch das Geld ausländischer Konzerne, das die Ausbeutung der Bodenschätze ins Land schwemmt. Frieden? Daran und an die Entwaffnung der Milizen durch die UN-Mission glaubt im Osten Kongos niemand mehr.
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