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Zahl der Arbeitslosen auf historischem Tiefstand / Deutschland für die Zukunft besser aufgestellt als die meisten europäischen Nachbarn

Geschrieben am 30-10-2008

Köln/Bonn (ots) - Der deutsche Arbeitsmarkt ist auf eine Abkühlung
der Weltwirtschaft besser vorbereitet als die meisten europäischen
Nachbarn. Auch wenn es aufgrund der zu erwartenden Rezession wieder
mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet wird, ist
festzuhalten, dass sich die Maßnahmen der Agenda 2010 für Deutschland
gelohnt haben: Insbesondere ältere Menschen profitieren. Hauptproblem
in Deutschland bleibt die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts zur Zukunft der
Arbeit (IZA) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
(INSM).

Die Bundesanstalt für Arbeit hat heute bekannt gegeben, dass die
Zahl der Arbeitslosen im Oktober erstmals seit 16 Jahren unter die
Schwelle von drei Millionen gesunken ist. 2.997.000 Personen - das
ist der tiefste Stand der Arbeitslosigkeit seit 1992. Mit einer
Plakataktion am 6. Oktober hatten INSM und IZA gemeinsam mit Wolfgang
Clement diese Entwicklung prognostiziert und aufgezeigt, dass es in
der aktuellen Konjunktur zudem gelungen ist, seit über 30 Jahren auch
wieder die Sockelarbeitslosigkeit zu senken. Bezogen auf den
Jahresdurchschnitt ist die Arbeitslosigkeit seit 2005 um 1,4
Millionen zurückgegangen.

Das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) hat darüber hinaus im
Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
untersucht, wie die arbeitsmarktpolitischen Erfolge im europäischen
Vergleich einzuordnen sind. Ergebnis: Mit der Entwicklung der
Weltkonjunktur allein ist der arbeitsmarktpolitische Erfolg zu nicht
zu erklären, weil viele Nachbarländer nicht in dem Umfang davon
profitiert haben wie Deutschland.

Das IZA hat herausgefunden, dass Deutschland bei einem Vergleich
von offener (gemeldet) und verdeckter Arbeitslosigkeit
(Erwerbsunfähigkeit, Frührente, ABM etc.) erheblich besser
abschneidet als z.B. Dänemark und die Niederlande. Positiv ist auch,
dass mehr ältere Menschen Beschäftigung gefunden haben. In der
Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen ist der Anteil der
Erwerbstätigen seit Einführung der Hartz-Reformen (2003) von 39 auf
heute 52 Prozent gestiegen, also um insgesamt mehr als 1 Million
Personen. Deutschland schließt damit zu den Spitzenreitern im
europäischen Vergleich auf.

Der Studienleiter am IZA, PD Dr. Hilmar Schneider, stellt der
Politik ein durchaus gutes Zeugnis aus: "Positiv ist zu bewerten,
dass die Politik nicht geschönt hat: Der Erfolg in Deutschland wurde
nicht durch eine Aufwertung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen oder
einer Lastenverschiebung in andere soziale Sicherungssysteme erkauft.
Er ist auf die Kombination von konjunktureller Erholung und
Arbeitsmarktreformen zurückzuführen." Deutschland sei auf den zu
erwartenden Abschwung weitaus besser vorbereitet als vor 10 Jahren
und durch die Umsetzung der Agenda 2010 zudem besser gerüstet als
viele europäische Nachbarländer.

Die Studie zeigt jedoch auch deutlich Handlungsbedarf auf, denn
Deutschland ist europäischer Spitzenreiter bei der
Langzeitarbeitslosigkeit. Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen sind
mindestens 12 Monate ohne Beschäftigung. Der Geschäftsführer der
INSM, Dieter Rath, mahnte deshalb: "Die Reformmaßnahmen zahlen sich
für Deutschland besonders aus, weil Deutschland die richtigen
Schritte eingeleitet hat. Es muss jetzt darum gehen, den Arbeitsmarkt
weiter zu modernisieren und fit zu machen für die Zukunft. Die
Politik muss angesichts der sich verschlechternden Rahmenbedingungen
alles daran setzen, insbesondere Langzeitarbeitslosen den Einstieg in
Arbeit zu ermöglichen. Diese drängenden Aufgaben müssen Priorität
haben -auch vor dem Wahlkampf im nächsten Jahr."

Das Großplakat der INSM hängt noch bis morgen an der
Internationalen Bauakademie Berlin, Schlossplatz 7, 10178
Berlin-Mitte.

Das Foto zum Großplakat ist abrufbar unter:
http://www.presseportal.de/go2/Grossplakat_INSM

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:
Bernd Schwang, Tel.: (0221) 4981-412, E-Mail: schwang@insm.de


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