Allg. Zeitung Mainz: Obamas Chance (Kommentar zu USA)
Geschrieben am 30-10-2008 |
Mainz (ots) - Stimmungen sind noch keine Stimmen - auch in deutschen Wahlkämpfen wird dieser Satz gerne zitiert. Er mag wie eine Plattitüde klingen, aber schon oft haben Politiker schmerzlich erfahren, wie aus einer scheinbaren Binsenweisheit eine tatsächliche, sehr ernst zu nehmende Wahrheit wurde. Übersetzt auf Obama heißt das: Der demokratische Bewerber liegt in Umfragen vorn, inszeniert - mit enorm viel Geld - glänzende Auftritte und wird umjubelt, sein Widersacher McCain scheint bloß noch hinterher zu hecheln. Aber die Wahl ist noch längst nicht entschieden. Zweifelsohne wäre Obama - nach allem, was bislang absehbar ist - der geeignete Präsident. Er verbindet Intelligenz mit Charisma, und genau diese Mischung braucht das Land nach der bleiernen Bush-Zeit und im Angesicht einer globalen Finanzkrise, deren volle Brutalität wir vermutlich noch gar nicht absehen können. Obama kann zwar nicht zaubern, ist aber in der Lage, Menschen Zuversicht zu vermitteln - unschätzbar wichtig in existenziellen Krisen. Er wird gewiss nicht alles richtig machen, so, wie Bush beileibe nicht alles falsch gemacht hat. Aber eine tiefe Erkenntnis lautet, dass die Politik, wie das Leben überhaupt, zu mindestens drei Vierteln aus Psychologie besteht. Handfestes muss natürlich hinzukommen. So wird es eine der wichtigsten innenpolitischen Aufgaben Obamas sein, endlich die bestmögliche Sozialpolitik ins Werk zu setzen. In der Außenpolitik heißen die Themen Irak und Anti-Terror-Kampf - im Grunde Jahrhundertaufgaben, die jedoch auch die Chance bieten, als Held in die Geschichte einzugehen. Versöhnen statt spalten - diesem Leitgedanken, der von Johannes Rau stammt, müsste eine Ägide Obama verpflichtet sein, innen- wie außenpolitisch. Falls er nicht gewählt wird, drängt sich die Frage auf, ob in letzter Konsequenz seine Hautfarbe der Grund dafür wäre. Das wäre eine sehr unangenehme Frage für Amerika
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