"13. Eschborner Gespräche" bei der VR LEASING / Globalisierung 2020: Ein Markt - drei Welten?
Geschrieben am 31-10-2008 |
Eschborn (ots) -
"13. Eschborner Gespräche" bei der VR LEASING Globalisierung 2020: Ein Markt - drei Welten?
Wie lassen sich Wohlstand und Nahrung auf der "kleiner" gewordenen Welt gerechter verteilen? Welche Lehren sind aus der internationalen Finanzmarktkrise zu ziehen? Braucht es gar eine "Weltregierung", um die entfesselten ökonomischen Kräfte zu kontrollieren? Die bereits traditionellen "Eschborner Gespräche" bei der VR LEASING nahmen sich unter dem Motto "Globalisierung 2020: Ein Markt - drei Welten" auch bei ihrer 13. Ausgabe wieder eines großen Themas an. Vor rund 250 Gästen und Medienvertretern diskutierten Dr. Heiner Geißler (Bundesminister a. D.), Oswald Metzger (Publizist), Prof. Dr. Dr. h.c. Rüdiger Pohl (Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre "Geld und Währung" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Bianca Buchmann (Geschäftsführende Gesellschafterin Hospital Engineering GmbH). Wie in den Vorjahren wurde die Runde von der Fernsehjournalistin Sandra Maischberger moderiert.
Verantwortung aus Tradition
Der Vorstandsvorsitzende der VR LEASING, Reinhard Gödel, verwies in seiner Begrüßungsrede auf die Popularität der Gesprächsreihe. Mit dem gewählten Diskussionsthema liege man einmal mehr auf der Höhe der Zeit. Die von der internationalen Finanzkrise erzeugten Verwerfungen der vergangenen Wochen verdeutlichten, wie hochbrisant es zugehen könne im "Global Village". Mit Blick auf die in die Kritik geratenen Banken und Manager hielt es Gödel mit Friedensnobelpreisträger und Mikrokredit-Begründer Muhammad Yunus. Dieser hatte vor kurzem gefordert, es müsse mehr Unternehmen geben, deren Ziel nicht maximaler Gewinn, sondern höchstmöglicher Nutzen für die Gesellschaft sei. Reinhard Gödel wörtlich: "Schon aus unserer Tradition im genossenschaftlichen FinanzVerbund heraus, nehmen wir gesellschaftliche Verantwortung ganz selbstverständlich wahr." Mit der von der VR LEASING tatkräftig und monetär unterstützten "genialen Idee" der Mikrokredite wolle sein Unternehmen Ländern in Mittel- und Osteuropa etwas zurückgeben. Schließlich sei man dort wirtschaftlich seit langem sehr erfolgreich tätig. "Deshalb helfen wir mit, damit sich dort mehr Menschen eigene Existenzen mit Zukunft und Potenzial aufbauen können", so Gödel.
Humanisierung der Globalisierung
Der ehemalige Bundesminister und CDU-Generalsekretär Dr. Heiner Geißler, seit 2007 Mitglied der globalisierungskritischen Organisation Attac, sprach sich energisch dafür aus, die Globalisierung human zu gestalten. "Wir brauchen jetzt eine globale und vor allem ökosoziale Marktwirtschaft. Denn in den vergangenen Wochen haben wir erlebt, dass der Kapitalismus gescheitert ist." Die globale Armut sei die Folge eines ungerechten Wirtschaftssystems, welches die Interessen der Menschen denen des Kapitals unterordne, so Geißler. Dabei habe doch vielmehr der Markt den Menschen zu dienen. An die Stelle des "Global Gambling mit Devisen und Derivaten" müsse der "geordnete Wettbewerb" treten, bei dem der Staat wieder "auf Augenhöhe mit der Wirtschaft" liege. Den Westen rief er auf, sich stärker als bisher für die Bekämpfung von Hunger und Armut sowie bessere Bildungschancen und mehr Umweltschutz einzusetzen - am besten mit einem "Global Marshall Plan". Ausdrücklich lobte Geißler das genossenschaftliche Bankenmodell - dies beruhe auf einem ethischen Fundament.
Problematische Schutzschirme
Auch der Publizist und Neu-Christdemokrat Oswald Metzger sprach von einer ungerechten Verteilung der weltweiten Ressourcen. Allerdings sei der globale Wettbewerb ein fester Bestandteil der Menschheitsgeschichte, so der bekennende Globalisierungsbefürworter. Von einem "Scheitern des Kapitalismus" könne selbst angesichts der internationalen Finanzkrise keine Rede sein. Klar sei, dass "wer hochriskante Geschäfte macht, auch verlieren können muss. Dabei darf derjenige sich aber anschließend nicht auf zu großzügige Schutzschirme verlassen." Die schärfste Waffe gegen übersteigerte Gier in unserem Wirtschaftssystem bleibe die Angst vor dem Totalverlust. Mit ihren Hilfekonstruktionen für die Finanzmärkte unterlaufe die Politik diesen Mechanismus. In erster Linie komme es nun auf Transparenz an den Märkten an. Diese durchzusetzen sei allerdings Aufgabe der jeweiligen staatlichen Aufsichtsgremien. Allerdings: "Global ordnen geht nicht. Wir wollen keine Weltinnenpolitik", sagte Metzger.
Globalisierung nutzt den Menschen
Der ehemalige "Wirtschaftsweise" Prof. Rüdiger Pohl erinnerte daran, dass die Weltwirtschaft durch die Globalisierung in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich gewachsen sei. Armut und Schuldenlast in den Entwicklungsländern seien deutlich zurückgegangen. Der Prozess der Globalisierung werde schon deshalb voranschreiten, weil er den Menschen nutze. Allerdings: In Deutschland habe die Globalisierung das Wachstum nicht beschleunigt. Grund dafür seien "schlechte Wettbewerbsbedingungen". Mit Blick auf die internationale Finanzkrise bemerkte Pohl bildhaft: "Wenn die Flüsse über die Ufer treten, spricht das nicht gegen die Flüsse, sondern dafür, dass die Deiche höher werden müssen." Ein "weltweiter Marshall-Plan" sei indes kein probates Mittel zur Bewältigung der Probleme.
Afrika im Herzen
Die Unternehmerin und Präsidentin des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, Bianca Buchmann, appellierte, Afrika als "Kontinent der Chancen" zu begreifen und faire Handelsbedingungen zu schaffen. Auf dem langen Weg zu mehr Gerechtigkeit komme es auf echte Möglichkeiten an, nicht auf Almosen, so Frau Buchmann. Ausdrücklich warnte sie vor staatlichen Überregulierungen. Diese behinderten den wirtschaftlichen Aufschwung - und zwar weltweit.
Weltpräsident Dr. Geißler? Sandra Maischberger beendete die lebhafte Diskussion mit der Frage, aus welchem Land der Präsident einer "Weltregierung" kommen könne. Eine nach Heiner Geißlers Überzeugung "typische Quizfrage". Der 78jährige beantwortete sie nach kurzem Nachdenken launig auf seine Weise: "Ich stehe zur Verfügung."
Gespräche mit Geschichte
Bei den "Eschborner Gesprächen" diskutieren Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur, Religion und Sport einmal im Jahr am Stammsitz der VR LEASING über ein brisantes und aktuelles Thema. Mit der 1996 ins Leben gerufenen Veranstaltung verfolgt das Unternehmen das Ziel, gesellschaftliche Probleme offen anzusprechen und zugleich pragmatische Lösungen aufzuzeigen.
Die VR LEASING-Gruppe* ist im genossenschaftlichen FinanzVerbund der Spezialanbieter für innovative mittelstandsorientierte Finanzierungslösungen in Europa. Mit ihrem Markt- und Objekt-Know-how, insbesondere für Fahrzeuge, Maschinen, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Immobilien, nimmt die VR LEASING-Gruppe für ihre Vertriebs- und Kooperationspartner - rund 1.100 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie mehr als 2.500 mittelständische Händler und Hersteller - die Rolle eines Finanzierungsexperten ein. Dabei deckt die VR LEASING-Gruppe mit ihrem modularen Produktportfolio das gesamte Spektrum der Absatz- und Investitionsfinanzierung ab: von Leasing und Kredit über Einkaufsfinanzierung bis zu Factoring. Abgerundet wird das Angebot durch eine Vielzahl von Services. Zudem gewährleisten spezielle Partner-Online-Systeme die Möglichkeit des schnellen Angebots intelligenter Finanzierungslösungen und damit eine effizientere Vertriebstätigkeit. Im Zuge eines wachsenden europäischen Binnenmarkts ist die VR LEASING-Gruppe in elf Ländern Mittel- und Osteuropas mit eigenen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften vertreten. Bereits heute werden Kunden und Partner weltweit über ein flächendeckendes Standortnetz von mehr als 2.700 Mitarbeitern betreut.
*zu den Unternehmen der VR LEASING-Gruppe gehören BFL Leasing, Lombard Pénzügyi és Lízing, Ungarn, VB LEASING International Holding, Wien, FB-LEASING OOO, Moskau, VR BAUREGIE, VR DISKONTBANK, VR FACTOREM, VR medico LEASING GmbH.
Originaltext: VR LEASING AG Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54454 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54454.rss2
Pressekontakt: Für weitere Fragen: Maike C. Denk, Leiterin Unternehmenskommunikation, VR-LEASING AG, Hauptstraße 131-137, 65760 Eschborn, Tel.: 06196.99.3578, Fax: 06196.99.3570, E-Mail: maike.denk@vr-leasing.de, Internet: www.vr-leasing.de
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