MEDIENTAGE MÜNCHEN 2008 vom 29. bis 31. Oktober Onlinegipfel: Marketingkommunikation als Roulette-Spiel
Geschrieben am 31-10-2008 |
München (ots) - Die Zukunft der Werbung ist geprägt von einer Vielfalt der Kanäle, die eine gezielte und individuelle Ansprache der Konsumenten ermöglicht. Zugleich waren sich die Teilnehmer des Onlinegipfels bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN einig darüber, dass durch die Digitalisierung immense Chancen für traditionelle Massenmedien entstehen, die ihre Marken in den neuen Verwertungsketten positionieren können. Mit einem Roulette-Spiel verglich Dr. Antonella Mei-Pochtler die Vielfalt der Möglichkeiten, die sich künftig den Werbekunden eröffneten. Die Senior Partnerin der Boston Consulting Group stellte Kernergebnisse ihrer Studie "The Future of Advertising" vor und beschrieb ein "langsames Dahinschwinden" der traditionellen Medien. Online- und Mobile-Angebote hingegen seien auf dem Weg zu Massenmedien. 48 Prozent der gesamten Werbe-Spendings würden nach ihrer Prognose bis zum Jahr 2015 auf diese neuen Medien entfallen. Die Kernstrategie hinter dem Media-Roulette, so Mei-Pochtler, sei der Wunsch der Werbetreibenden, näher an den Konsumenten zu rücken. Als Connecting bezeichnete sie diesen Trend. Klaus-Peter Schulz, Vorstand Sales & Marketing bei ProSiebenSat.1 Media, widersprach vehement: Die Fernsehnutzung sei stabil oder steige in bestimmten Zielgruppen sogar an. Seiner Meinung nach werde zu häufig in starren Gattungsbegriffen gedacht, anstatt die Sicht des Konsumenten einzunehmen. So verbrachten die Deutschen 67 Prozent ihrer Mediennutzungszeit vor den verschiedensten Bildschirmen. Und die attraktivsten Inhalte der Online-Abrufportale sind laut Schulz professionell erstellte Produktionen. "Ich habe keine Sorge vor der Zukunft", betonte der Marketing-Experte. Auch Dr. Bernd Buchholz, Vorstand Deutschland bei Gruner + Jahr, unterstrich die "Position der Stärke", die traditionelle Medien auf dem Werbe- und Nutzermarkt hätten. "Ich sehe die Dramatik nicht", kommentierte Buchholz die Boston-Studie, denn die Wachstumsraten der Internet-Werbung verlangsamten sich bereits. "Völlig irre" seien aus seiner Sicht die Vergleiche von Reichweiten der Communities mit den Auflagen von journalistischen Qualitätsangeboten. Online-Angebote wie Chefkoch.de zeigten vielmehr, dass auf einem Kanal die unterschiedlichen Welten vereint werden könnten. Der G+J-Manager sagte zudem voraus, dass die Menschen nicht nur on demand Informationen konsumieren wollten, sondern sich auch in der Zukunft von Medien berieseln und inspirieren lassen wollten.
Die Bedürfnisse der Werbekunden schilderte Jens-Uwe Steffens, Geschäftsführer der Agentur pilot 1/10. Die Vielfalt der Medien führt nach seinen Beobachtungen zur Verwirrung bei den Entscheidern im Marketing. Zugleich sei es noch nicht gelungen, guten Journalismus im Internet umzusetzen. Steffens räumte ein, dass die Reichweiten im World Wide Web sehr hoch seien. Es sei für die Media-Planer jedoch noch sehr schwierig, die Menschen dort auch abzuholen. Die massiven Preiserhöhungen der Online-Vermarkter, so die Erfahrung von Steffens, hätten inzwischen dazu geführt, dass sogar E-Commerce-Anbieter auf klassische Werbung setzten. Alexander Duphorn, Senior Vice President von MTV Networks, kritisierte, dass die Konsumenten und ihre Bedürfnisse zu selten beachtet würden. "Wir müssen neue Wege erschaffen", forderte Duphorn mit Blick auf die Versuche der traditionellen Medien, ihre Angebote eins-zu-eins im Internet wiederzugeben. Einen hohen Stellenwert des Content prophezeite denn auch Terry von Bibra, Geschäftsführer von Yahoo! Deutschland & Vice President Business Management APG Yahoo! Europe. "Was will der Nutzer jetzt konsumieren?", sei die zentrale Frage der Zukunft. Mut zu Experimenten, insbesondere auch auf dem Werbemarkt, forderte Dr. Karl Ulrich, Geschäftsführer beim Süddeutschen Verlag. "Wir müssen mehr probieren", appellierte der Manager, der künftig enger mit den Key Accounts zusammenarbeiten und die aktuelle Krise als Chance nutzen will. Matthias Ehrlich, Vorstand bei United Internet Media, sagte den echten Boom für die Online-Werbung für den Zeitpunkt voraus, an dem das Medium nicht mehr nur als Instrument des Direktmarketings begriffen werde. Die Orientierung an Umfeldern funktioniere nicht, meinte der Online-Experte, der zugleich jedoch den "Leuchttürmen", also den etablierten Marken, eine steigende Bedeutung prophezeite.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.medientage.de.
Originaltext: Medientage München Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61644 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61644.rss2
Pressekontakt: Medientage München Anja Kistler Telefon: 089/68999250 Fax: 089/68999199 anja.kistler@medientage.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
167741
weitere Artikel:
- Platin & Diamanten - neu interpretiert in "Colare" von Henrich & Denzel Oberursel (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - "Understatement de luxe" ist der Kern der Firmenphilosophie von Henrich & Denzel. Die Manufaktur am Bodensee zählt seit fast 25 Jahren zu den innovativsten Schmuck- und Trauring-Herstellern Deutschlands. Vorwiegend Platin mit einem Feingehalt von 950/000 wird als weißes Metall verwendet. Diese Pretiosen laufen deshalb nicht an und bewahren für immer ihren edlen weißen Schimmer. Klare mehr...
- Zitat Jürgen Becker Bonn (ots) - "Wenn ein junger Schauspieler sich dahin gestellt hätte und hätte gesagt "Das ist alles Scheiße hier das ganze Fernsehen", dann hätte er nie wieder eine Rolle gekriegt - Reich-Ranicki kriegt eine eigene Sendung. Und das ist das gute an alten Leuten: Die haben nicht so viel zu verlieren, die sind mutiger. Ich sage immer: Lass die Alten ran." Der Kabarettist Jürgen Becker in der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" über die Fernsehschelte des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki. (Ausstrahlung "Im Dialog": Freitag 24 Uhr) Originaltext: mehr...
- PHOENIX berichtet mehr als 24 Stunden am Stück über die US-Präsidentschaftswahl / PROGRAMMHINWEIS für Dienstag, 4. November, 14.45 Uhr bis Mittwoch, 5. November, 18.00 Uhr Bonn (ots) - PHOENIX live: Der Kampf ums Weiße Haus / Über 24 Stunden Berichterstattung zur US-Wahl Anlässlich der US-Präsidentschaftswahl stellt PHOENIX sein Programm von Dienstag, 4. November, 14.45 Uhr, bis Mittwoch, 5. November, 18 Uhr - also insgesamt mehr als 24 Stunden - ganz ins Zeichen der Entscheidung um das Weiße Haus. Aus den USA berichten PHOENIX-Reporter über die aktuellen Entscheidungen; in der Bonner Sendezentrale ordnen USA-Experten die Ergebnisse für die Zuschauer ein. Zahlreiche Dokumentationen ergänzen die aktuelle mehr...
- Bahnvorstand-Börsengang-Bonus: Tiefensees Mir-sagt-ja-keiner-was-Spiel/ Wiedenroths Vorbörsen-Karikatur Flensburg (ots) - Flensburg (ots) - Der Titel der Wirtschaftskarikatur von Götz Wiedenroth für Freitag, 31. Oktober 2008 lautet: Bahnvorstand-Börsengang-Bonus: Tiefensees Mir-sagt-ja-keiner-was-Spiel. Bildunterschrift: "... könnte ich die vielleicht wiederhaben?". Die Zeichnung ist ab heute unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/02_AktuKariListeText.html und http://GWiedenroth.googlepages.com/goetzwiedenrothsnewest (with english comments) im Internet aufrufbar. Das Honorar für den einmaligen Abdruck der Karikatur mehr...
- Rettender Zeitgewinn - Ein Krebsmittel könnte bei Schlaganfällen geschädigte Hirnzellen überleben helfen Baierbrunn (ots) - Nach einem Schlaganfall bleiben Ärzten ungefähr drei Stunden, um geschädigte Nervenzellen im Gehirn vor dem Absterben zu bewahren. Mit dem Krebsmittel Bryostatin verlängert sich diese Frist womöglich um viele Stunden, berichtet die "Apotheken Umschau". Wissenschaftler am Blanchette Rockefeller Neurosciences Institute in Morgantown (USA) testeten dies in Tierversuchen. Dabei rettete die Substanz Nervenzellen bis zu 24 Stunden nach einem Schlaganfall und regte deren Verknüpfung untereinander an. Diese Meldung ist nur mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|