(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Streit um das Konjunkturpaket der Großen Koalition - Das Zauberwort heißt Nachhaltigkeit = Von Wolfgang Radau

Geschrieben am 02-11-2008

Düsseldorf (ots) - Was in diesen Tagen an Vorschlägen zur Rettung
der Konjunktur und zum Erhalt von Arbeitsplätzen über unsere Republik
hinwegschwappt, verdient nur ein Prädikat: inflationär. Die Summen,
die am Mittwoch dem Bundeskabinett auf dem Tisch liegen, bewegen sich
zwischen 30 Milliarden Euro (Wirtschaftsminister Glos) bis zu 60
Milliarden (SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier). Inhaltlich reicht das
Spektrum von zeitweisem Verzicht auf die Kfz-Steuer über
Investitionshilfen zur Gebäudesanierung bis hin zum oppositionellen
FDP-Einwurf, die alte Pendlerpauschale direkt wieder einzuführen und
die Krankenkassenbeiträge schon ab 2009 steuerlich absetzbar zu
stellen. Das wären noch einmal gut 20 Milliarden obendrauf.

Die Krönung kommt aus der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung. Die schlägt vor, jedem Bürger einen Barscheck
über 125 Euro ins Haus zu schicken. Zum Einkaufen.

Den Berliner Koalitionären kann nur geraten werden, kühlen Kopf zu
bewahren und nicht in den Fehler zu verfallen, schon jetzt
Wahlkampfgeschenke zu verteilen, die unseren Nachkommen wie
Mühlsteine am Hals hängen. Betrachten wir nur die Kfz-Steuer: Wer
glaubt im Ernst, dass sich ein Durchschnitts-Autobesitzer von knapp
über 100 Euro Steuerersparnis verlocken lässt, einen neuen Wagen
anzuschaffen? Wer verhindert, dass Steuergeschenke für Investitionen
mitgenommen werden, die ohnehin getätigt worden wären? Was soll
geschehen, wenn die Strohfeuerchen verloschen sind - werden dann neue
angezündet?

Nachhaltigkeit sollte das Zauberwort sein. Wer die Kfz-Steuer
streicht und stattdessen den Spritverbrauch besteuert, verschafft der
Schlüsselbranche Automobil Absatzziele auf Zukunft. Wer dem
Mittelstand bessere Abschreibungsmöglichkeiten und Häuslebesitzern
höhere Steuerboni auf Handwerkerrechnungen bietet, sichert viele,
viele Arbeitsplätze. Wer bei alledem auch weiterhin das Ziel im Auge
behält, Schritt für Schritt Staatsschulden abzubauen statt neue
Schulden anzuhäufen, der macht Politik für Generationen von Menschen
in unserem Land.

Streiks für acht Prozent mehr Lohn, wie sie die IG Metall jetzt
vom Zaune bricht, passen überhaupt nicht in diese Landschaft.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

167845

weitere Artikel:
  • Neues Deutschland: Ypsilanti vor der Wahl zur Ministerpräsidentin Berlin (ots) - Schallala, schallali, sang einst Jürgen Walter. Jürgen Walter, parteiinterner Widersacher von Andrea Ypsilanti in Hessen wird seinen Namensvetter nicht kennen: Der war Schlagerbarde und Chansonnier in der DDR und wegen seiner tiefsinnigen Texte vor allem bei Schwieger- und sonstigen Müttern beliebt. Dabei könnte Jürgen Walter, der zweite, nicht nur eine Menge von dem Älteren lernen, sondern sogar eine gewisse innere Nachbarschaft feststellen.  »Wär' mir doch alles ganz egal«, sang Jürgen Walter, »Clown sein« wollte mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Konjunkturpaket Ulm (ots) - Noch ist sie gar nicht da, die in diesen Tagen vielbeschworene Rezession. Vielmehr werden die allermeisten Unternehmen auch in diesem Jahr glänzende Gewinne einfahren, die die Rekordwerte aus dem Vorjahr erreichen werden. In der derzeit angesagten Schwarzmalerei geht eines unter: Die Situation ist bei weitem nicht so düster, wie es die Krisenstimmung ausdrückt. Dass die Bundesregierung dennoch im Eiltempo ein Konjunkturpaket schnürt, verwundert ein bisschen. Offenbar will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nachsagen mehr...

  • WAZ: NRW-DGB-Chef Schneider fordert kräftige Lohnerhöhungen Essen (ots) - Der nordrhein-westfälische DGB-Vorsitzende Guntram Schneider fordert kräftige Lohnerhöhungen zur Stabilisierung der Wirtschaft. "Die Finanzkrise als Anlass zu nehmen, bei Tarifforderungen zur Zurückhaltung zu mahnen, hielte ich für völlig verkehrt", sagte Schneider in einem Interview mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagsausgabe). Weil Einbrüche im Exportgeschäft drohten, "brauchen wir jetzt eine Stärkung der Binnenmärkte, um halbwegs über die Runden zu kommen. Das heißt auch: Mehr mehr...

  • RNZ: Einmal ist einmal zuviel Die RNZ kommentiert Andrea Ypsilantis verzweifelten Versuch hessische Ministerpräsidentin zu werden Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel Am 4. November findet in den USA eine epochebestimmende Wahl statt - und in Hessen eine Wahl-Farce. Nach dem Stand der Dinge, wird die dortige SPD-Chefin Andrea Ypsilanti von einem feigen Heckenschützen politisch ruiniert, fertig gemacht. Ypsilanti wird an diesem Tag die Heide Simonis von Wiesbaden geben: Angetreten mit einer unsicheren Mehrheit, gescheitert an ihrer Arroganz und am Widerstand ihres Hauptrivalen. Seltsam dennoch, dass es wieder eine Frau trifft. Denn der politische Geschlechterkampf mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Hessen/Ypsilanti Halle (ots) - Die Wahl Andrea Ypsilantis (SPD) zur neuen Ministerpräsidentin in Hessen bleibt bis zum letzten Moment ein Nervenspiel. Die überraschende Weigerung ihres Partei-Vize Jürgen Walter, dem Koalitionsvertrag mit den Grünen zuzustimmen, lässt ein Scheitern wieder näher rücken. Verweigert sich Walter auch im Landtag, ist die politische Karriere Ypsilantis, aber auch wohl seine eigene, erst einmal beendet. Die Grünen haben ihre Konsequenz bereits gezogen. Nur ein Mal werden sie den Versuch zur Ablösung von Roland Koch morgen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht