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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Finanzkrise:

Geschrieben am 03-11-2008

Bielefeld (ots) - Die Commerzbank wagt sich aus der Deckung -  und
siehe da: Das erwartete Sperrfeuer bleibt aus. Die Börse honorierte
gestern den Schritt unter den staatlichen Rettungsschirm sogar mit
einem Kurssprung.
Gemessen an dem, was manche Geldinstitute ihren Kreditnehmern in der
Wirtschaft auferlegen, sind die Bedingungen für die staatliche Hilfe
recht human. Am härtesten trifft es noch die Vorstände, die nun mit
einem Jahreseinkommen von höchstens 500 000 Euro zurechtkommen
müssen. Zwar müssen auch die Aktionäre zwei Jahre lang auf eine
Dividende verzichten; angesichts der Verluste, die die Commerzbank
wie andere Geldinstitute in jüngster Zeit erwirtschaftet, ist dies
jedoch kein großer Verzicht. Zusätzlich steht schon fest, dass der
künftige Ertrag auch durch die Kosten für die bevorstehende Fusion
mit der Dresdner Bank belastet wird.
Normalerweise hätte die Bundesregierung für die Milliarden
Steuergelder, mit denen sie dem Institut unter die Arme greift, auch
ein größeres Aktienpaket als Gegenleistung verlangen können. Manche
hatten auf diese Rolle rückwärts hin zu einem höheren Staatsanteil an
der Wirtschaft gehofft.
Mit ihrer Beschränkung auf eine stille Teilhaberschaft -  ohne
Kapitalbeteiligung und ohne Sitz im Aufsichtsrat -  traf die
Bundesregierung eine weise Entscheidung. Der Steuerzahler verliert
dadurch nichts: Das Geld wird ordentlich verzinst.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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