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Boudgoust: Einsparungen nicht zulasten des Programms SWR-Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz berät Haushalt 2009

Geschrieben am 07-11-2008

Stuttgart (ots) - Mainz. Der Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz des
Südwestrundfunks (SWR) hat in seiner heutigen Sitzung (Freitag, 7.
November 2008) in Mainz den Haushaltsplan-Entwurf 2009 beraten. Im
Mittelpunkt stand dabei der Etat des Landessenders Rheinland-Pfalz.
SWR-Intendant Peter Boudgoust erläuterte vor dem Gremium die
Rahmenbedingungen, unter denen der erste Haushalt in der neuen
Gebührenperiode 2009 bis 2012 geplant wurde. Entscheidend dabei sei
die sich immer weiter öffnende Schwere zwischen den zugestandenen
Gebühreneinnahmen und der Teuerungsrate. Die KEF hatte eine
Steigerung für die neue Gebührenperiode von 1,2 Prozent bewilligt,
während die Inflationsrate derzeit bei 3 Prozent pendle. Eine weitere
Herausforderung sei der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der
vorgibt, dass sämtliche Telemedien nachträglich einem
Drei-Stufen-Test unterzogen werden müssen. Dies werde für die Gremien
und die Landesrundfunkanstalten mit einem erheblichem
Verwaltungsaufwand und zusätzlichen Kosten verbunden sein. Trotz
dieser erschwerten Bedingungen sei der SWR gut gerüstet, um sich
inhaltlich und finanziell zu behaupten.

Der Haushalt 2009 sei auch das Ergebnis einer strengen
Ausgabedisziplin, erläuterte Boudgoust. Es sei allerdings strikt
darauf geachtet worden, dass dies nicht zulasten des Programms gehe.
Mit Blick auf die aktuelle Qualitätsdiskussion sagte Boudgoust:
"Unser Angebot wird sich auch weiterhin deutlich von den Aktivitäten
der kommerziellen Mitbewerber unterscheiden. Aber wir haben den Mut,
Neues auszuprobieren und manchen neuen Weg einzuschlagen, obwohl
nicht jeder ans Ziel führen wird. Wir müssen uns aber jetzt die
Kompetenz für die neue Medienwelt erarbeiten, um darin später
bestehen zu können." Dass dies keine leere Phrase sei, beweise der
vorliegende Haushaltsplan: Alle Programmaufwendungen würden
grundsätzlich mit einer Steigerungsrate von 2 Prozent
fortgeschrieben. Der SWR-Intendant verwies zudem darauf, dass sich
die Investition in neue Ideen bereits jetzt auszahle. So sei der Mut
zu Neuerungen bei der "Landesschau Rheinland-Pfalz" belohnt worden.
Die Sendung konnte sich durch den kontinuierlichen
Veränderungsprozess deutlich verjüngen und gleichzeitig Marktanteile
gewinnen. Wie eine Sendung ohne großen Aufwand produziert und
gleichzeitig erfolgreich sein könne, zeige sich am Beispiel
"Weggefährten" mit Holger Wienpahl.

Landessenderdirektorin Simone Sanftenberg sagte, dass in Zeiten,
in denen die Debatten um Rundfunkpolitik, Umsetzung des
Staatsvertrages, des Drei-Stufen-Tests bis in das Alltagsgeschäft der
Redaktionen dringen, es um so wichtiger sei, Fortschritte und Erfolge
in den Programmen zu erleben und Begeisterung beim Schaffen von Neuem
zu erfahren. Sanftenberg stellte diverse Vorhaben der Direktion vor.
So kündigte sie an, dass mit dem momentan laufenden Umbau des Studios
in Kaiserslautern auch das Ziel verfolgt werde, einen Kulturfaktor
mit "besonderer Note" entstehen zu lassen. Sanftenberg: "Neben dem
Regionalstudio und dem Orchester-Standort soll Kaiserslautern mit
seiner Bühne auch eine feste Größe für kleine, feine kulturelle
Veranstaltungen werden, die auch mit den erfolgreichen
Veranstaltungen 'Kultur im Foyer' im Mainzer Funkhaus kooperieren
wird."

Landessenderdirektorin Simone Sanftenberg erläuterte vor dem
Gremium die Zahlen ihrer Direktion für das Jahr 2009. Das Nettobudget
des Landessenders Rheinland-Pfalz für das Haushaltsjahr 2009 beträgt
31,8 Millionen Euro. Der Ansatz fällt per Saldo mit 0,1 Millionen
Euro somit nur leicht höher aus als im Vorjahr. Dies beruhe auf
gegenläufigen Entwicklungen, erläuterte Sanftenberg. Die
Programmaufwendungen wurden um 2 Prozent angehoben. Dies entspreche
einer Steigerung um 634.000 Euro. Hinzu kommen 473.000 Euro für die
Wahlberichterstattung. Auf der anderen Seite ist die
Aufwandsreduzierung durch die Einsparungen im Rahmen des
Umbauprozesses Personal mit 140.000 Euro berücksichtigt. Ferner
werden 938.000 Euro Marketingaufwendungen im Rahmen der strukturellen
Zusammenführung der Marketingaktivitäten in die Intendanz verlagert.

Die geplanten Haushaltsmittel des Nettobudgets verteilen sich wie
folgt auf die einzelnen Bereiche der Direktion: Auf den Bereich
Fernsehen entfallen mit 15,4 Millionen Euro 48,5 Prozent des
Nettobudgets des Landessenders Rheinland-Pfalz. 11,6 Millionen Euro,
dies entspricht 36,4 Prozent, entfallen auf die beiden
Hörfunkprogramme SWR1 Rheinland-Pfalz und SWR4 Rheinland-Pfalz. 0,8
Millionen Euro sind für die Studios in Rheinland-Pfalz geplant, für
die zentralen Aufgaben der Direktion, die Infrastrukturaufgaben sowie
programmliche Sonderprojekte stehen 4,2 Millionen Euro zur Verfügung.
Trotz der schwierigen finanziellen Situation plane die
Landessenderdirektion verschiedene Programmveränderungen im kommenden
Haushaltsjahr. So werde die Berichterstattung aus dem Land unter
Beteiligung der Studios und Büros verstärkt und die Schlagzahl bei
dem Fernseh-Umweltmagazin "Im Grünen" von 28 auf 33 Neuproduktionen
erhöht. Zudem steige die Zahl der Außenübertragungen bei "Der
fröhliche Weinberg" von drei auf vier.

Die Vorsitzende des Landesrundfunkrates Christine Gothe:
"Insgesamt ergab die Beratung des Entwurfs des Haushaltsplan-Entwurfs
2009 durch den Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz ein positives
Gesamtbild. Es ist ein Haushalt, in dem sich der Landessender
Rheinland-Pfalz angemessen wiederfindet. Allerdings stehen in den
kommenden Jahren real weniger Finanzmittel zur Verfügung. Das
bedeutet für den ohnehin schon schlanken Landessender-Etat
Rheinland-Pfalz eine besondere Belastung. Gleichwohl beweist der
Landessender Rheinland-Pfalz wie trotz der enger werdenden
finanziellen Spielräume innovative und kreative Programme geschaffen
werden können. Dies zeigen beispielsweise die vermehrten
Livezuschaltungen aus den Studios in die Hörfunkprogramme und der
Einsatz des mobilen Fernsehübertragungswagens."

Nach der heutigen Beratung im Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz
und der Beratung im Landsrundfunkrat Baden-Württemberg am 14.
November 2008 legt der Verwaltungsrat am 21. November 2008 den
SWR-Haushaltsplan fest. Der Rundfunkrat entscheidet am 5. Dezember
2008 in Stuttgart abschließend über die Genehmigung des Hauhaltsplans
2009.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Wolfgang Utz, Tel.:
07221/929-2785, E-Mail: Wolfgang.Utz@swr.de

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
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