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Neue OZ: Kommentar zu Fotografie

Geschrieben am 07-11-2008

Osnabrück (ots) - Komplex der Medien

Die im Vergleich zur Malerei ultrakurze Geschichte der Fotografie
ist nicht nur eine Erfolgsstory. Sie ist auch ein Musterfall für die
Anpassungsfähigkeit der Medien insgesamt. Auch wenn es am Anfang so
aussehen mag - wirkliche Verdrängungen gibt es dabei selten. Alte
Medien reagieren so, wie es die Malerei unter dem Schock der
Erfindung der Fotografie vorführte: mit verfeinernder
Spezialisierung. Immerhin waren es die gemalten Bilder, die zum
zentralen Ausdrucksträger der Avantgarde und damit einer
fundamentalen Veränderung unserer Kultur wurden - trotz Foto und
Film.

Das Mediensystem hat von solchen Prozessen nur profitiert. Die
Geschichte der Bildmedien belegt, wie ein mediales System mit
Innovationen nicht unübersichtlicher, sondern vor allem komplexer und
damit leistungsfähiger wird. Gerade die innovativsten und begabtesten
Maler, Fotografen oder Filmemacher haben nicht auf Verdrängung,
sondern auf Vernetzung gezielt. Sie sorgten dafür, dass zwischen
Bildmedien Querverweise geknüpft wurden. Das Resultat ist eine
Bilderkultur mit Faszinationskraft, aber auch Anspruch und
Erkenntniskraft - ein Vorbild für mediale Prozesse, die uns gerade
umtreiben.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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