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H&M-Produktion in Bangladesch Näherinnen klagen über Ausbeutung, Schläge und Nötigung

Geschrieben am 10-11-2008

Mainz (ots) - Fabrikarbeiter und Näherinnen eines H&M-Lieferanten
in Bangladesch erheben schwere Vorwürfe. Das berichtet das
ARD-Politikmagazin "Report Mainz" in seiner heutigen Ausgabe um 21.45
Uhr im Ersten.

Arbeiter der Textilfabrik "House of Sunshine" in Bangladeschs
Hauptstadt Dhaka, die im Oktober entlassen wurden, sagen im
Interview, dass sie von ihren Vorarbeitern geschlagen werden, wenn
sie ihr Arbeitspensum nicht erfüllen. Näherinnen werfen den
Fabrikaufsehern Nötigung vor. Die Frauen müssten sich mit ihren
Vorgesetzten einlassen oder Bestrafungen in Form von Mehrarbeit oder
Lohnabzug erdulden. Erniedrigungen und Belästigungen der weiblichen
Mitarbeiter seien an der Tagesordnung. "House of Sunshine" produziert
seit langem für den Modekonzern H&M. In der Fabrik arbeiten rund
1.700 Menschen.

Die Arbeiter erklären, dass sie zu Überstunden gezwungen würden.
Die Überstunden überschritten regelmäßig die gesetzlich
vorgeschriebenen Höchstgrenzen. Oft müsse sieben Tage die Woche
gearbeitet werden. Pro Monat würden lediglich zwei freie Tage
gewährt. Damit verstoße die Firma systematisch gegen geltende
Rechtsvorschriften, gegen internationale Standards sowie gegen den
H&M-Verhaltenskodex für Lieferanten. Der Zulieferbetrieb zahle, mit
umgerechnet 40 bis 50 Euro im Monat (inklusive der Vergütung von
Überstunden) - auch für die Verhältnisse in Bangladesch - einen
extrem geringen Lohn.

"Report Mainz" traf die Arbeiter und Näherinnen in Slums an. Viele
von ihnen wohnen dicht gedrängt in einfachsten Behausungen ohne
fließendes Wasser. Die sanitären Anlagen sind absolut unzureichend.

In einer Stellungnahme räumt H&M Deutschland gegenüber "Report
Mainz" ein, dass die Firma 'House of Sunshine' "mehrere Male von
H&M-Mitarbeitern besucht und untersucht" worden sei. Ein
Unternehmenssprecher: "Hierbei mussten wir weit reichende Probleme
und Schwierigkeiten mit der Umsetzung des Verhaltenskodex von H&M
feststellen, die trotz verschiedener Maßnahmen seitens H&M anfangs
keine Besserung erkennen ließen." H&M habe daraufhin vor etwa einem
Jahr durchgesetzt, dass die Firma ihr Management auswechselte.
"Dieser Wechsel und die starken Interventionen von H&M führten zu
viel versprechenden Verbesserungen in den letzten Monaten", teilte
die H&M-Pressestelle in Hamburg "Report Mainz" mit. "So hat
beispielsweise ein Worker's Welfare Committee seine Arbeit
aufgenommen, ein neuer 'Welfare Officer' wurde eingestellt und ein
funktionierendes Beschwerdesystem eingerichtet."

In seiner Stellungnahme räumt H&M ein, der "übermäßige Einsatz von
Überstunden" sei nach wie vor "ein bestehendes Problem" in
Bangladesch. H&M habe sich entschieden, die Zusammenarbeit mit der
Firma fortzusetzen. Der Konzern kündigte an, "nichtsdestotrotz wird
die weitere Entwicklung durch H&M genau beobachtet und gleichzeitig
Verbesserungen unterstützt werden."

Zitate gegen Quellenangabe frei. Bei Fragen wenden Sie sich bitte
an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351. Der Text als RTF-Datei
unter: www.reportmainz.de

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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