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Neue OZ: Kommentar zu Musik / Oper / Wagner

Geschrieben am 10-11-2008

Osnabrück (ots) - Abenteuerspielplätze der Sinnstiftung

Wagner bietet Mythen. Wagner fordert Ausführende und Zuschauer
gleichermaßen. Wagner beschert volle Häuser. Drei Argumente für die
Musiktheater weltweit, die Werke des sächsischen Giftzwergs auf die
Spielpläne zu setzen. Bayreuth hat sich die Deutungshoheit in Sachen
Wagner aus der Hand nehmen lassen, damit scheint der Weg auch für
kleine Häuser frei, "Ringe" zu schmieden, "Holländer" zu erlösen, den
Tannhäuser im Widerstreit zwischen Lust und Pflicht zu zeigen. Und so
grassiert derzeit die Wagnermanie. Die Werke bieten unermessliche
Deutungsspielräume, die Welt zu erklären - das verfängt in einer
Zeit, in der die Menschen nach Sinn und Identität suchen. Regisseure
tummeln sich mit Wonne auf den gigantischen Abenteuerspielplätzen,
Dirigenten, Orchester und Sänger sehen in Wagner offenbar mehr als in
jedem anderen Komponisten den Überstern, nach dem greifen muss, wer
in der Welt der Oper etwas gelten will.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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