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Rente: Junge Menschen misstrauen dem Staat

Geschrieben am 12-11-2008

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Grafiken zu den Ergebnissen liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Jeder Fünfte in Deutschland unter 35 rechnet nicht mehr damit,
später einmal eine staatliche Rente zu erhalten. Das hat eine
repräsentative Umfrage von Ipsos im Auftrag der HanseMerkur
Versicherungsgruppe ergeben. Nur handeln viele noch nicht
dementsprechend. Fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) der
unter 35-Jährigen besitzen keine Riester-Rente.

"Das Misstrauen in die Funktionsfähigkeit des Rentensystems und
die staatliche Absicherung ist noch größer, als wir erwartet hatten",
sagt Eberhard Sautter, Vorstandsmitglied der HanseMerkur
Versicherungsgruppe. "Die Umfrage zeigt, dass insbesondere die
Jüngeren sich über ihre Zukunft keine Illusionen mehr machen."

Selbst diejenigen, die glauben, dass sie noch etwas aus der
Rentenkasse bekommen, erwarten keine auskömmlichen Summen mehr. Etwa
jeder Dritte der unter 35-Jährigen glaubt, dass er weniger als 60
Prozent des jetzigen Bruttoeinkommens an staatlicher Rente erhält.
Das sind gemessen am derzeitigen durchschnittlichen Brutto-Einkommen
von Arbeitnehmern, höchstens 1.350 Euro im Monat.

Bewusstsein und Handeln klaffen auseinander

Zusammen genommen erwarten also mehr als die Hälfte (57,6 Prozent)
der jungen Menschen, dass es für sie keine oder nur noch wenig
gesetzliche Rente geben wird. "Dieser Einschätzung folgt aber kein
ausreichend entschlossenes Gegensteuern der Betroffenen", stellt
Sautter fest.

Der Umfrage zufolge haben 65 Prozent der unter 35-Jährigen keine
staatlich geförderte Riester-Rente. Und: Mehr als die Hälfte der
unter 35-Jährigen, die nicht riestern, planen das auch nicht, obwohl
gerade sie aufgrund der ungünstigen demographischen Entwicklung eine
zusätzliche private Altersvorsorge besonders nötig hätten. Jeder
Dritte dieser Altersgruppe interessiert sich nicht oder noch nicht
für Altersvorsorge.

"Das ist, als würden sie einen Gang in die Wüste planen und keine
Wasservorräte mitnehmen", betont Sautter. Denn das Rentenniveau in
Deutschland ist schon jetzt im Vergleich mit anderen entwickelten
Ländern (OECD) sehr niedrig. Tendenziell wird es eher weiter
abnehmen. "Die jungen Menschen schätzen dies offenbar auch so ein,
handeln aber nicht entsprechend." Das sei umso erstaunlicher, als es
mit der Riester-Rente inzwischen sehr gute Vorsorgemöglichkeiten gibt
- auch für Berufsstarter und Geringverdiener.

Zweifel an staatlicher Förderung der Riester-Rente

Die Zahl der Riester-Abschlüsse ist seit 2002 kontinuierlich
gestiegen. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Zahl der
Riester-Verträge sogar verdoppelt. Allerdings zweifelt jeder Dritte
unter 35 Jahren an, dass der Staat die Förderung der Riester-Rente
auch weiterhin garantiert. Auf die Frage, was sie davon abhält, eine
Riester-Rente abzuschließen, antworteten 34 Prozent der Befragten in
der HanseMerkur-Umfrage: "Ich traue den staatlichen Zulagen nicht,
die Gesetze ändern sich so oft."

Den Hauptgrund für dieses Meinungsbild sieht Eberhard Sautter in
den sozialen Einschnitten der vergangenen Jahre: "Die Menschen sind
durch die Kürzungen in anderen Bereichen verunsichert. In Bezug auf
die Riester-Förderung gibt es aber keinen Grund für solche Ängste.
Denn tatsächlich hat der Gesetzgeber bei der Riester-Rente sogar
mehrfach nachgebessert", so Sautter weiter. "Wir gehen fest davon
aus, dass die Riester-Förderung bestehen bleibt oder sogar noch
ausgebaut wird."

Was viele nicht wissen: Selbst wenn die staatlichen Zulagen nicht
eingerechnet werden, lohnt sich die Riester-Rente. Einige
Versicherungsunternehmen, darunter die HanseMerkur, rechnen die
staatlichen Zulagen nicht ein, wenn sie ihre garantierte Leistung in
der Auszahlungsphase angeben. "Die Riester-Rente funktioniert
unabhängig von möglichen weiteren Reformen der gesetzlichen
Rentenversicherung. Und sie ist durch den garantierten Zins sicher
und verlässlich", betont Sautter.

Fehlendes Vorwissen sorgt für Zurückhaltung

Für die HanseMerkur sind die Umfrageergebnisse ein Beleg dafür,
dass besser informiert und aufgeklärt werden muss: Denn für jeden
Dritten der unter 35-Jährigen ist mangelnde Information ein Grund,
keine Riester-Rente abzuschließen. "Das Thema muss wieder mehr in den
Fokus rücken", fordert Sautter. "Drohende Altersarmut ist ein
gesellschaftlicher Sprengstoff, den wir rückwirkend nicht mehr
entschärfen können."

"Ich habe kein Geld dafür", geben rund 34 Prozent als Grund an,
nicht mit einer Riester-Rente vorzusorgen. "Dabei ist auch ein
kleiner Geldbeutel gerade bei der Riester-Rente wirklich kein
Hindernis", sagt Sautter. Riestern ist schon ab monatlich 5 Euro
Mindesteigenbeitrag möglich - bei vollen Zulagen. "Ein großer Vorteil
der Riester-Rente ist ja gerade, dass sie einem großen Personenkreis
an Förderberechtigten offen steht. Das muss noch mehr bei den
Menschen ankommen", meint der HanseMerkur-Vorstand.

Auf die Frage, was sie davon abhält, eine Riester-Rente
abzuschließen, antworteten 45 Prozent der Befragten: "Ich sorge auf
anderem Weg vor." 42,5 Prozent halten andere Anlageformen für
attraktiver. "Wenn die junge Generation einseitig auf traditionelles
Sparverhalten setzt, also Anlagen überwiegend auf Sparbüchern, Tages-
und Festgeldkonten platziert, verschenkt sie die Chance auf ein
gesichertes zusätzliches Einkommen im Alter, das die Riester-Rente
bietet."

Die Hanse Merkur sieht das Potential für die Riester-Rente
insbesondere bei den unter 35-Jährigen jedoch noch nicht
ausgeschöpft. Auf die Frage "Planen Sie, eine Riester-Rente
abzuschließen?", sagte jeder Vierte (24,2 Prozent): "Ich bin mir noch
nicht sicher." "Das Bedürfnis nach verlässlichen Anlagen für die
Altersvorsorge dürfte bei vielen jungen Menschen gerade im Zuge der
Finanzkrise zugenommen haben. Wir gehen davon aus, dass die Zahl der
Riester-Verträge noch weiter steigt", meint Sautter.

Für die Umfrage wurden 1.000 Personen ab 18 Jahren in ganz
Deutschland befragt. Der Befragungszeitraum war September 2008. Die
Umfrage erfolgte telefonisch durch die Ipsos GmbH, ein
Internationales Institut für Marktforschung.

Originaltext: HanseMerkur Versicherungsgruppe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12875
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12875.rss2

Pressekontakt:
Heinz-Gerhard Wilkens
HanseMerkur Versicherungsgruppe
Telefon: 040 / 4119-1691
E-Mail: presse@hansemerkur.de
Internet: www.riestermeister.de


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