BPI fordert Diskussion über die Finanzierbarkeit des medizinischen Fortschritts
Geschrieben am 13-11-2008 |
Berlin (ots) - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat heute in Berlin zu einer breiten öffentlichen Diskussion aufgerufen über die Frage wie der Zugang der GKV-Versicherten zu neuen medizinischen Therapien zukünftig finanziert werden kann. Angesichts der demografischen Entwicklung, des weiter zu erwartenden Fortschritts in der Medizin bei gleichzeitiger Begrenztheit der finanziellen Ressourcen "driften Erwartungshaltung und finanzierbare Realität" weit auseinander, sagte Dr. Bernd Wegener, BPI-Vorsitzender. "Wir brauchen neue Legitimitäten über die zukünftige medizinische Versorgung. Das medizinische Mögliche und das finanziell Machbare stellt bereits heute ein Problem dar. Wer als GKV-Versicherter den letzten Stand der Wissenschaft bei der Behandlung seiner Erkrankung erwartet, wird zunehmend enttäuscht werden, weil unser Finanzierungssystem an seine Grenzen stößt", so Wegener. Der BPI-Vorsitzende forderte alle Beteiligten im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft auf, sich an einer offenen und fairen Diskussion über nachhaltige Lösungsmodelle zu beteiligen. "Gegenseitige Schuldzuweisungen führen nicht weiter. Selbst wenn die Pharmaindustrie ihre Arzneimittel verschenken würde, wären die Probleme nicht gelöst, da Arzneimittel lediglich knapp 17 Prozent der GKV Gesamtausgaben ausmachen."
Statt nach immer weiteren und neuen Sparinstrumenten im Arzneimittelbereich zu rufen, die das Grundproblem nicht beheben würden, schlägt der BPI zur Entlastung des finanziellen Drucks im Gesundheitssystem die Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Arzneimittel vor. Wegener: "Bei einer Ermäßigung der Umsatzsteuer für Arzneimittel auf sieben Prozent könnte der Beitragssatz für die GKV-Versicherten um 0,3 Prozentpunkte gesenkt werden, da das Gesundheitssystem um rund drei Milliarden Euro entlastet würde. Die Politik könnte die Bürger im Bereich der Selbstmedikation zusätzlich finanziell entlasten, da der überwiegende Teil der rezeptfreien Arzneimittel seit 2004 per Gesetz nicht mehr von den Krankenkassen erstattet werden."
Außerdem könnte der GKV durch die Verlagerung versicherungsfremder Leistungen ins allgemeine Steuersystem weitere 4 Milliarden Euro erspart werden. Familienpolitische Leistungen sollten generell nicht allein durch lohnbezogene GKV-Beiträge, sondern gesamtgesellschaftlich durch alle Bürger finanziert werden. Somit wären die 4 Milliarden Steuerzuschuss in 2009 eine echte Steuerfinanzierung und nicht nur der Versuch einer Kompensationszahlung für GKV-fremde Leistungen, erklärte Wegener.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt mit seiner über 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung, -entwicklung, -zulassung, -herstellung und -vermarktung das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 260 Unternehmen mit rund 72.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören klassische Pharma-Unternehmen, Unternehmen aus dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel, der Homöopathie / Anthroposophie und Pharma-Dienstleister.
Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21085 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21085.rss2
Pressekontakt: Wolfgang Straßmeir, Tel. 030/27909131, wstrassmeir@bpi.de
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