Wirtschaftsfachzeitung Produktion stößt Geschlechterdiskussion in der deutschen Industrie an
Geschrieben am 13-11-2008 |
Landsberg/Lech (ots) - Frauen in Führungspositionen, thematisch gesehen für viele vielleicht ein alter Hut oder ein immer wieder gern genommener Aufmacher ambitionierter Hochglanz-Frauenmagazine. Dass das Thema "Frauen boxen sich an die Spitze der deutschen Industrie" vor allem Männer in Aufruhr bringt, zeigte ein Artikel, den die Wirtschaftsfachzeitung Produktion unter der gleichlautenden Überschrift auf der Titelseite der Ausgabe 44/2008 veröffentlichte.
"Mit diesem Artikel habe ich offensichtlich in ein Wespennest der deutschen Industrie gestochen", sagt Lisa Zeidler, Redakteurin bei der Produktion und Autorin des Artikels. "Wir haben noch nie so viele Leserbriefe bekommen, wie auf diesen Artikel hin. Bezeichnend ist, dass diese fast ausschließlich von männlichen Lesern verfasst wurden und sich inhaltlich zumeist deutlich gegen Frauen in Führungspositionen aussprechen."
Der Leitartikel präsentiert vier Frauen, die sich sehr erfolgreich als Geschäftsführerinnen mittelständischer Unternehmen im deutschen Metall- und Maschinenbau behaupten. Die einhellige Meinung aller vier ist, dass sich Frauen in einer scheinbaren Männerdomäne deutlich mehr beweisen müssen als männliche Mitstreiter. Dabei unterstreichen auch aktuelle Studien, z.B. von Kienbaum oder DB Resarch, dass Frauen anders führen als Männer, dabei aber durchaus erfolgreicher sein können. Frauen bewerten anders und seien oft dazu bereit, Geschäftsabläufe zu hinterfragen. Diese Eigenschaften sind nach einem Report von Catalyst auch der Grund, aus dem Firmen mit mehr Frauen im Vorstand finanziell schlagkräftiger sind. Allerdings liegt die Zahl der Frauen, die es an die Spitze eines Unternehmens geschafft haben, immer noch bei bescheidenen 15 Prozent.
So weit die Fakten. Die Reaktionen der Leser der Produktion zeigen ein differenziertes Bild: In den Leserbriefen ist von "Jammer-Feminismus" die Rede und von Untersuchungen, die gezeigt haben, dass Frauen genau die gleichen Fähigkeiten im Bereich Mathematik und Technik haben könnten. Die Betonung lag dabei auf 'könnten', denn Frauen wollten sich mit dieser Thematik nicht auseinandersetzen oder sie läge ihnen nicht. Im Artikel berichtet Aurelia Dehnhard-Muck, Geschäftsführerin und Eigentümerin der MKB Metallguss GmbH, der einzigen Gießerei in Europa, deren Chef eine Frau ist, von ihrer Beobachtung, dass der Weg für Frauen in Führungspositionen sehr hart sei: "Meistens sind es Männer, die Nachwuchskräfte empfehlen und Männer empfehlen meistens Männer." Auch auf diese Aussage ließ die Reaktion eines männlichen Lesers nicht lange warten: "Männer-empfehlen-Männer-Phänomene sind mir ebenfalls noch nicht untergekommen, sondern ich lese ständig etwas über Frauentage und Frauen-helfen-Frauen. Vor dieser einseitigen Förderkultur ist der geringe Anteil von Frauen im Top-Management ein enttäuschendes Ergebnis." Dies wird ergänzt durch die weitere Anmerkung: "Vielleicht ist das einer der größten Trugschlüsse des Feminismus: Glauben zu können, dass man sich Führungspositionen nicht erarbeiten sondern nur erjammern kann."
Eduard Altmann, Chefredakteur der Produktion, trifft in seinem Editorial in der Ausgabe 45 der Produktion die scheinbar entscheidende Feststellung, ob nicht in Wirklichkeit hinter allem die Frage stünde, ob Frauen die besseren (Industrie-)Chefs seien.
Offensichtlich ist in der deutschen Industrie das Thema rund um weibliche Führungspositionen noch immer eine Zeitbombe, auch wenn Frauenzeitschriften, Studien, erfolgreiche Praxisbeispiele und nicht zuletzt die Wirtschaftsfachzeitung Produktion eigentlich eine moderne, aufgeschlossene Selbstverständlichkeit einer emanzipierten Gesellschaft aufzeigen wollen.
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