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Pro Gastrin Releasing Peptide (ProGRP) - ein bedeutender diagnostischer Biomarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom

Geschrieben am 16-11-2008

Wiesbaden (ots) - Das Bronchialkarzinom ist eine maligne
Neubildung entarteter Zellen der Bronchien oder Bronchiolen. Erste
Warnsignale für die Entstehung dieses Karzinomtypus sind Husten, eine
therapieresistente Bronchitis, aber auch allgemeine Anzeichen wie
Leistungsknick, Erkältung, Atemnot und Schmerzen im Brustkorb.
Symptome, die - wie bei anderen Tumorerkrankungen auch - anfangs
uncharakteristisch sind und ein Lungenkarzinom weder sicher
bestätigen noch ausschließen helfen. Als gesichert hingegen gelten
die Ursachen einer solchen Erkrankung: In erster Linie sind hier
sogenannte Inhalationskarzinogene anzuführen wie sie im Tabakrauch
entstehen. Raucher sind denn auch 10-20mal häufiger betroffen als
Nichtraucher. Weiterhin sind zahlreiche Umweltfaktoren aufzulisten
wie Asbest, Nickel, Chrom und radioaktive Stoffe. Die
Krankheitsentwicklung verläuft schleichend, die meisten Patienten
sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. Wird ein Bronchialkarzinom
diagnostiziert, erfolgt die Einteilung in Subtypen der histologischen
Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation. Danach unterscheidet
man das kleinzellige Karzinom (SCLC), das nichtkleinzellige Karzinom
(NSCLC) und andere Karzinomarten.

Patienten mit Bronchialkarzinomen unterschiedlicher Histologie
haben insgesamt eine sehr geringe Überlebensrate. Besonders schlecht
stellt sich die Prognose beim kleinzelligen Bronchialkarzinom dar.
Zudem wächst das SCLC schnell, zeigt eine frühe Metastasierung und
ist durch entsprechende Bildgebungsverfahren nur unzureichend
darstellbar. Vor diesem Hintergrund ist die Notwendigkeit einer
möglichst frühen Entdeckung und einer genauen histologischen
Zuordnung plausibel. Differentialdiagnostisch kann hier die
Bestimmung von ProGRP wegweisend sein, wie zahlreiche Studien zeigen
konnten. "Bezogen auf benigne Lungenerkrankungen als
Kontrollkollektiv besitzt ProGRP von allen bislang bekannten
Tumormarkern die höchste Empfindlichkeit für das kleinzellige
Bronchialkarzinom und ist auch bezüglich Tumor- und Organspezifität
CEA, CYFRA 21-1, NSE und Chromogranin A überlegen", konstatiert Dr.
med. Petra Stieber, Leiterin des Forschungsbereichs "Onkologische
Labordiagnostik", Institut für Klinische Chemie am Klinikum der
Universität München - Campus Großhadern.

ProGRP ist die Vorstufe des GRP. Physiologisch steuert GRP die
Freisetzung von Gastrin sowie die Vasodilatation des
Respirationstrakts. Aber auch beim kleinzelligen Bronchialkarzinom
wird GRP freigesetzt, was dessen Einsatz als Tumormarker beim
Lungenkarzinom begründet. Da die Messung des GRP recht aufwendig und
arbeitsintensiv ist, verwendet man die etwas stabilere Vorstufe
ProGRP als Tumormarker. Stand bislang nur ein manueller ELISA-Test
zur Verfügung, so kann heute als Alternative dazu auch auf den
vollautomatischen Immunoassay "Architect ProGRP" des
Architect-Systems von Abbott gesetzt werden.

Die hohe diagnostische Spezifität in Kombination mit der hohen
Sensitivität im frühen Stadium der Erkrankung mache ProGRP so
wertvoll, betont die Tumormarker-Expertin Dr. Stieber.

"Aufgrund seines Freisetzungsmusters stellt ProGRP einen der sehr
raren onkologischen Biomarker dar, der diagnostisches Potential
erreicht. Da zudem die ProGRP-Freisetzung unabhängig vom Tumorstadium
ist, könnte dieser Marker durchaus für Screeningzwecke bei
Hochrisikopatienten wie Rauchern geeignet sein".

Indikationen zur ProGRP-Bestimmung:
- Verdacht auf Bronchialkarzinom
- Differentialdiagnose unklarer Lungenrundherde
- Verdacht auf tumorinduzierte Polyneuropathie
- Therapieeffizienzkontrolle und Nachsorge kleinzelliger
Bronchialkarzinome sowie weiterer kleinzelliger
neuroendokriner Karzinome (z.B. Prostata, Ösophagus) und
des medullären Schilddrüsenkarzinoms

Über Abbott Deutschland

Abbott ist ein vielseitiges, weltweit tätiges Unternehmen im
Gesundheitswesen, das sich mit der Erforschung, Entwicklung,
Herstellung und Vermarktung von pharmazeutischen und medizinischen
Produkten, einschließlich medizinischer Ernährung, Medizingeräten und
Diagnostika, befasst. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 68.000
Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in über 130 Ländern. Abbott
Deutschland mit Hauptsitz in Wiesbaden beschäftigt rund 4.000
Mitarbeiter an den Standorten Wiesbaden, Ludwigshafen, Rangendingen
und Wetzlar.

Mehr zu Abbott finden Sie im Internet unter www.abbott.de,
www.abbottdiagnostics.de und www.abbott.com.

Originaltext: Abbott GmbH & Co. KG
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Pressekontakt:
Autor und Pressekontakt:

Im Auftrag von Abbott Diagnostics:

medico-consult
Dr. Ulrich Fromm
Agentur für Wissenschaftsberichterstattung
Medizin/Gesundheit

Elsa-Brändströmstr. 11
65203 Wiesbaden
Tel.: 0611 7244191
01704352918
ufromm@web.de


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