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KfW-Geschäftsergebnis in den ersten neun Monaten von Auswirkungen IKB-Rettung und Finanzmarktkrise geprägt

Geschrieben am 17-11-2008

Frankfurt (ots) - Anstieg Finanzierungsneugeschäft trotz
nachlassender Konjunktur Operative Ergebnisbestandteile stabil
Belastungen aus IKB-Rettung und Finanzmarktkrise führen zu hohem
Jahresfehlbetrag Dr. Schröder: "Die KfW ist weiterhin operativ stark.
Gerade in Zeiten der Finanzkrise werden wir unseren Aufgaben als
größte deutsche Förderbank nachkommen."

Die KfW Bankengruppe setzte in den ersten neun Monaten des Jahres
2008 ihre intensive Förderung fort. Obwohl die Finanzkrise die
ohnehin nachlassende konjunkturelle Dynamik zusätzlich schwächt,
stieg der Umfang aller von der KfW zugesagten Finanzierungen im
Vergleich zum Rekordjahr 2007 nochmals um rund 8 % auf 50,9 Mrd. EUR
(Vergleichsperiode 47,2 Mrd. EUR). Das Gesamtfördervolumen bewegte
sich bei 52,5 Mrd. EUR (Vergleichsperiode 57,2 Mrd. EUR), da die
Märkte für Verbriefungen ausgetrocknet waren (1,6 Mrd. EUR
Neuzusagen; Vergleichsperiode 10 Mrd. EUR).

Das Geschäftsergebnis wurde in den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres 2008 wie schon im Vorjahr durch die
Risikoabschirmungsmaßnahmen und den Verkauf der in existenzielle Nöte
geratenen IKB deutlich negativ beeinflusst. Ebenso führte die seit
September verschärfte Finanzmarktkrise zu Belastungen im
Wertpapierportfolio.

Die operativen Ergebnisbestandteile sowie die Risikolage im
Kerngeschäft der KfW weisen eine stabile, tendenziell leicht positive
Entwicklung auf. Der Zins- und Provisionsüberschuss stieg, der
Risikovorsorgebedarf für das Kreditgeschäft lag bei deutlich
wachsendem Förderkreditvolumen nach wie vor auf niedrigem Niveau.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe Dr. Ulrich Schröder
sagte: "Trotz der schwierigen Lage an den Kapitalmärkten und der
verstärkten konjunkturellen Abschwächung hat die KfW ihre
Förderaktivitäten auf hohem Niveau weitergeführt. Das bilanzielle
Ergebnis der KfW ist allerdings erheblich durch die Auswirkungen der
IKB-Rettung sowie durch die massiven direkten und indirekten
Auswirkungen der Finanzmarktkrise geprägt. Dennoch bleibt die KfW
operativ weiterhin stark.

Wir werden auch zukünftig als wichtiger Finanzierungspartner
bereitstehen und gerade in der aktuellen Finanzkrise mit den bereits
jetzt deutlich erkennbaren Auswirkungen auf die Kreditvergabepolitik
der Banken und Sparkassen unseren Aufgaben als größte deutsche
Förderbank nachkommen. So werden wir im Jahr 2009 im Rahmen des
Maßnahmenpakets der Bundesregierung etwa 20 Mrd. EUR zusätzliches
Kreditvolumen bereitstellen und somit schätzungsweise 30 Mrd. EUR
Investitionsvolumen anstoßen."

Das gestiegene Finanzierungsneugeschäft zeigt sich auch im
Zwischenabschluss des KfW-Konzerns, der auf Basis der internationalen
Bilanzierungsregeln IFRS erstellt wird. Die Bilanzsumme stieg
aufgrund der regen Kreditnachfrage gegenüber dem 31.12.2007 (354 Mrd.
EUR) um 7,1 % auf 379 Mrd. EUR.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen weist mit 1,1 Mrd. EUR
(Vergleichsperiode: 1,0 Mrd. EUR) trotz gestiegener
Zinsverbilligungsleistungen (452 Mio. EUR; Vergleichsperiode 430 Mio.
EUR) stabile operative Ergebnisbeiträge aus. Dem standen Belastungen
im Bewertungsergebnis entgegen, die im Wesentlichen auf folgende
Entwicklungen zurückzuführen sind:

Im Zusammenhang mit der Risikoabschirmung und dem Verkauf der IKB
entstanden Belastungen von insgesamt 1,0 Mrd. EUR.

Im Zuge der Verschärfung der Finanzmarktkrise gerieten nach dem
Konkurs von Lehman Brothers nicht nur strukturierte Wertpapiere,
sondern auch Wertpapiere von Banken noch einmal massiv unter Druck.
Dies führte zu ergebniswirksamen Belastungen von insgesamt 1,6 Mrd.
EUR. Hiervon entfallen 0,4 Mrd. EUR auf die Lehman-Insolvenz, 0,2
Mrd. EUR auf das Island-Moratorium und 0,4 Mrd. EUR auf strukturierte
Wertpapiere. Weitere Wertpapiere, die ergebniswirksam zum Marktwert
zu bewerten sind, da sie der Fair-Value-Kategorie zugeordnet wurden,
belasten das Ergebnis mit 0,6 Mrd. EUR. Dabei weisen viele der von
der KfW gehaltenen Wertpapiere trotz zufrieden stellender interner
und externer Ratings erhebliche Wertabschläge auf. Dies betrifft auch
Bankschuldverschreibungen, für deren Emittenten i.d.R. nationale
Rettungspakete zur Verfügung stehen.

Von den am 13.10.2008 verabschiedeten Anpassungen der
IFRS-Bilanzierungsregeln konnte die KfW nur in einem vergleichsweise
geringen Umfang profitieren. Die Möglichkeit, zu Gunsten der
Ertragslage Umkategorisierungen von Wertpapieren in den Fällen
vorzunehmen, für die kein aktiver Markt besteht, wurde ausschließlich
für Handelsbestände eröffnet, über die die KfW nicht verfügt. Keine
Erleichterungen wurden für die vorgenannten Wertpapiere in der
Fair-Value-Kategorie beschlossen. Dies führt dazu, dass die
Belastungen der Gewinn- und Verlustrechnung der KfW im Quervergleich
überzeichnet werden. Insgesamt wird die Vergleichbarkeit von
IFRS-Abschlüssen von Banken durch die Neuregelungen des IASB
zusätzlich erschwert.

Der zum 30.9.2008 ausgewiesene Konzernverlust beträgt 1,8 Mrd. EUR
(Vergleichsperiode: - 1,8 Mrd. EUR). In den ersten neun Monaten
betrugen die ergebnisneutralen Belastungen in der
Neubewertungsrücklage 366 Mio. EUR und liegen damit im
Bankenvergleich auf niedrigem Niveau.

Die für interne Zwecke ermittelte aufsichtsrechtliche
Gesamtkapitalquote beträgt unter Berücksichtigung des
Quartalsergebnisses per 30.9.2008 11,0 % (31.12.2007: 11,9 %). Die
Kernkapitalquote beläuft sich auf 8,4 % (31.12.2007: 9,4 %).

+++Sie finden die vollständige Presseerklärung (Tabelle) auf
unserer Homepage unter www.kfw.de unter Presse+++

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Für Rückfragen der Presse:
Dr. Michael Helbig
Tel.: 069 7431 2277
E-Mail: Michael.Helbig@kfw.de

KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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