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KfW Bankengruppe - 60 Jahre Förderung der deutschen und europäischen Wirtschaft

Geschrieben am 18-11-2008

Frankfurt (ots) -

18. November 1948: Inkrafttreten KfW-Gesetz
Vergabe von Förderdarlehen in Höhe von fast einer Billion Euro
seit Bestehen
Förderprogramme heute zu 94 Prozent aus am Kapitalmarkt
aufgenommenen Mitteln finanziert

Heute auf den Tag genau vor 60 Jahren, am 18. November 1948, trat
das KfW-Gesetz in Kraft und machte den Weg frei für eine nachhaltige
Förderung der deutschen Wirtschaft. Kurz darauf nahm die KfW
Bankengruppe, damals noch unter ihrem alten Namen Kreditanstalt für
Wiederaufbau, ihre Fördertätigkeit auf. Seitdem wurden immer wieder
wichtige Antriebskräfte verstärkt sowie neue und zukunftsweisende
Entwicklungen angestoßen - in der Wirtschaft, aber auch in der
Gesellschaft. "Von Anfang an war die KfW mehr als nur
"Durchleitungsbehörde" für ausländische Hilfsgelder. Sie war die
erste vom deutschen Gesetzgeber nach dem Krieg geschaffene
öffentlich-rechtliche Bank mit vielfältigen Aufgaben. Der Werdegang
der KfW ist eng verbunden mit der wirtschaftlichen Entwicklung der
Bundesrepublik. Zudem war ihre Gründung in Frankfurt die
Initialzündung für die weitere Entwicklung des Finanzplatzes
Frankfurt", erklärt der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe,
Dr. Ulrich Schröder. "Auch in Zukunft wird die KfW im Rahmen ihres
öffentlichen Auftrags Wirtschaft und Gesellschaft mit gestalten.
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie derzeit, ist eine
Förderbank wie die KfW besonders gefordert, die Wirtschaft und den
Finanzstandort zu unterstützen. Mein besonderer Dank gilt aber an
diesem Tag auch allen ehemaligen und derzeitigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der KfW, die maßgeblich mitgeholfen haben, unseren
Förderauftrag erfolgreich in die Tat umzusetzen."

Der Förderauftrag der KfW Bankengruppe, zu der die zum 1. Januar
2008 als Tochter ausgegliederte KfW-IPEX Bank und seit 2001 auch die
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) gehören,
ging bereits früh über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland
hinaus. Nach der Fusion mit der Staatsbank Berlin (1994) und der
Deutschen Ausgleichsbank (2003) ist die KfW die bei weitem größte
Förderbank Europas - und Vorbild für viele andere Förderbanken
weltweit. Die KfW Bankengruppe beschäftigt heute insgesamt 3800
Mitarbeiter, die Bilanzsumme beträgt 354 Mrd. EUR (2007).

In den sechs Jahrzehnten ihres Bestehens haben sich die
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändert -
und damit zugleich Aufbauorganisation und Förderaufgaben der KfW.
Heute vergibt sie günstige Kredite an kleine und mittlere
Unternehmen, fördert Infrastruktur und Wohnungsbau und bringt den
Klimaschutz voran. Zu ihren Kernaufgaben gehören ferner die
Exportförderung sowie die finanzielle Zusammenarbeit mit
Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein noch vergleichbar junges,
aber immer wichtiger werdendes Zukunftsfeld ist heute die
Bildungsfinanzierung.

Hatte die KfW für ihre Fördertätigkeit anfangs fast ausschließlich
öffentliche Mittel eingesetzt, refinanziert sie ihr Fördervolumen
heute zu 94 Prozent aus Kapitalmarktmitteln. Lediglich sechs Prozent
stammen aus dem Bundeshaushalt. Im Vorjahr erzielte die Bank mit
einem Fördervolumen von 87,1 Mrd. EUR das höchste Fördervolumen in
ihrer nunmehr 60jährigen Geschichte. Seit ihrem Bestehen hat die KfW
fast eine Billion EUR (nach heutigem Umrechnungskurs) als Darlehen in
rund 30 verschiedenen Währungen in Deutschland und der Welt vergeben.

Die Anfänge der KfW sind eng verbunden mit dem Marshallplan
(ERP-Programm) zum Wiederaufbau Europas. Ausgestattet mit einem
Eigenkapital von einer Million Mark und Mitteln aus dem Marshallplan
sollte die KfW den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft
unterstützen. Höchste Förderpriorität hatte in der Nachkriegszeit der
Wohnungsbau zur Beseitigung der Wohnungsnot. Erst mit der
Wiedervereinigung Anfang der 90erJahre sollte die
Wohnungsbauförderung wieder einen ähnlich hohen Stellenwert erzielen.
Allein bis 1997 wurden in den neuen Bundesländern mit Hilfe der KfW
rund 3,2 Millionen Wohnungen modernisiert. Heute ist die
Wohnungsbauförderung eng verknüpft mit der Förderung des
Klimaschutzes. Mit über 14,6 Mrd. EUR macht die Förderung der
wohnwirtschaftlichen Investitionen gut 42 Prozent aller Förderkredite
der KfW Förderbank aus.

Die Förderung des Mittelstandes gewann in den 70er Jahren an
Bedeutung, als die erste große Energiekrise weltweit zu
wirtschaftlichen Verwerfungen führte. Die Erfahrungen, die beim
Strukturwandel der Wirtschaft in den nächsten beiden Jahrzehnten
gewonnen wurden, waren nach der Wende beim Aufbau gefragt. Heute
gehören 99 Prozent aller Betriebe in Ostdeutschland zum Mittelstand.
Gleichzeitig wurde das Förderinstrumentarium laufend an sich
verändernde Gegebenheiten angepasst. So wurden innovative
Instrumente, wie z.B. die Kreditverbriefung weiterentwickelt, um die
Rahmenbedingungen zur Finanzierung des Mittelstands zu verbessern.

Mit ihrer eingeführten "Initiative Kleiner Mittelstand" trägt die
KfW zudem dazu bei, die Finanzierungssituation der kleinen und ganz
kleinen Unternehmen zu verbessern. Etwa jeder fünfte Euro, der als
KfW-Darlehen in die Wirtschaft fließt, geht an ein mittelständisches
Unternehmen - im Jahr 2007 waren es insgesamt über 13,2 Mrd. EUR.

Seit Anfang der 60er Jahre ist die KfW im Bundesauftrag vermehrt
auch im Ausland tätig. Standen im Rahmen der "Kapitalhilfe an
Entwicklungsländer" zunächst große Infrastrukturprojekte im
Vordergrund, so konzentrierte sich die Entwicklungshilfe ab 1970
stärker auf Maßnahmen zur unmittelbaren Armutsbekämpfung. Von den
Entwicklungsländern wird heute zudem mehr Eigenleistung, mehr
Reformwillen und Good Governance verlangt. Um nachhaltige
Verbesserungen für die Menschen zu bewirken, setzt die KfW zunehmend
auch ihre eigenen Mittel ein: Im Vorjahr wurden 57 Prozent der
Zusagen aus am Kapitalmarkt aufgenommenen Mitteln finanziert.

Einer der ältesten Geschäftsbereiche der KfW ist die Export- und
Projektfinanzierung. Ihre Wurzeln reichen zurück in die 50er Jahre.
Der Export von Industrieanlagen galt damals als volkswirtschaftlich
besonders wichtig und förderungswürdig. Seit den 80er Jahren setzte
die KfW vermehrt Kapitalmarktmittel für die Exportfinanzierung ein.
Mit den Erträgen aus diesem Geschäft wurde und wird die
Fördertätigkeit der KfW Bankengruppe im Inland wirksam und nachhaltig
unterstützt. Die von Brüssel 2003 geforderte Trennung von Förder- und
Wettbewerbsgeschäft hatte die Ausgliederung der Export- und
Projektfinanzierung in eine selbständige Tochter zur Folge. Die KfW
IPEX-Bank nahm zum 1. Januar 2008 ihre Arbeit auf.

Als erstes deutsches Förderinstitut unterstützte die KfW bereits
in den 50er und 60er Jahren ökologische Schutzmaßnahmen für Wasser-
und Landwirtschaft. Damals sprach noch niemand explizit vom
Umweltschutz, denn es ging vorrangig um die Beseitigung von
ökologischen Schäden im kommunalen Bereich. Als in den 80er Jahren
das Umweltbewusstsein wuchs, konnte die KfW auch Betriebe als Kunden
für ihre Umweltprogramme gewinnen. Nach der Wende stellte die KfW
erhebliche Mittel bereit, um insbesondere die Umweltschäden in den
Chemie- und Braunkohlerevieren der neuen Bundesländer zu beseitigen.
Im Fokus der Umwelt- und Klimaschutzförderung steht heute u.a. der
Wohnbau. Mit ihrer 2006 im Wohnbaubereich gestarteten
Förderinitiative zur energetischen Sanierung konnte die KfW erstmals
auch ein breites privates Förderpublikum mit ihren integrierten
Energie- und Klimaschutzprogrammen erreichen - und damit allein durch
die in den Jahren 2006 und 2007 angestoßenen Investitionen eine
dauerhafte Reduzierung des CO² Ausstoßes um jährlich 1,6 Millionen
Tonnen.

Dass Deutschland in der Klimapolitik seit Jahren eine führende
Rolle spielt, ist auch ein Verdienst einer frühen und weitsichtigen
Förderstrategie auf dem Gebiet des Umweltschutzes. Die KfW ist heute
einer der wichtigsten Förderer erneuerbarer Energien - im In- und
Ausland. Die "Umweltbank Nummer 1" in Deutschland investiert rund 20
Prozent ihres gesamten Fördervolumens in nationale und internationale
Umweltprojekte.

Weitere Details zur KfW-Geschichte unter www.kfw.de / Über die KfW
Bankengruppe / Unsere Geschichte

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Für Rückfragen der Presse:
Dr. Charis Pöthig
Tel: 069 7431-4683
E-Mail: charis.poethig@kfw.de

KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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