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Tourismus in Europa: Silberstreif am Horizont

Geschrieben am 18-11-2008

München (ots) - Deloitte-Studie zeigt: Finanzkrise wirkt sich auf
Tourismus aus - setzt der Branche aber weniger zu als erwartet

Aufgrund der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise verzeichnen
Hotels und Fluggesellschaften teilweise massive Einbrüche - auch in
Deutschland und Europa. Dennoch sind die Aussichten für das nächste
Jahr nicht schlecht: Viele Hotelketten wollen investieren und
expandieren. Als besonders zukunftsträchtig gelten die Türkei und die
Ukraine. Deutschland weist mit einem Besucherzuwachs von 3,3 Prozent
bis August 2008 eine gute Bilanz auf und will diesen Trend mit einer
Marketingoffensive im nächsten Jahr noch verstärken. Weniger gut
sind die Perspektiven für Fluggesellschaften: Hier ist eine weitere
massive Konsolidierung zu erwarten. Dies sind einige Ergebnisse der
Deloitte-Studie "Hospitality Vision - European Performance Review",
die sich mit aktuellen Entwicklungen und Perspektiven des
europäischen Tourismus beschäftigt.

"Europa ist als Reiseziel spitze. Im Jahr 2007 besuchten 485
Millionen Menschen europäische Destinationen. Das sind 54 Prozent
aller Reisenden weltweit. Erstaunlicherweise - und obwohl auch die
Hotellerie im Zuge der globalökonomischen Krise Rückschläge hinnehmen
muss - bleiben die Hotelreservierungen auch nach September 2008
relativ stabil. Für viele Menschen ist ein Trip nach London, Paris
oder in die Türkei wohl ein Luxus, den sie sich auch in unsicheren
Zeiten gönnen wollen", erklärt Benjamin Ploppa, Manager Hotellerie
bei Deloitte.

Wachstum in Osteuropa, Deutschland intensiviert Bemühungen

Innerhalb Europas ziehen die Mittelmeerländer die meisten
Touristen an. Das stärkste Wachstum bis August 2008 weisen Mittel-
und Osteuropa auf. Shootingstar des vergangenen Jahres ist Serbien
mit einem Besucherplus von 48,5 Prozent. Für Deutschland sehen die
Zahlen ebenfalls ermutigend aus: 2007 kamen 24,4 Millionen Touristen
- ein Zuwachs von 3,6 Prozent. Bis August 2008 waren es noch einmal
3,3 Prozent. Mit einer Imagekampagne, die auf Entspannung sowie einen
Mix aus Kultur und Natur setzt, will das Land den Positivtrend
fortsetzen und die schwierigen Zeiten überstehen. Einen massiven
Ausbau des Tourismussektors plant die Türkei. Schon heute liegt das
Land auf Platz neun der weltweiten Top-Ten-Destinationen. Die Ukraine
belegt mit einem 22-prozentigem Besucherwachstum Rang acht.

Berlin mit guten Aussichten für 2009

Der durchschnittliche revPAR (Revenue per available Room) in
Europa stieg bis September 2008, bei insgesamt sinkender
Zimmerreservierung, um fast elf Prozent. Im September - Zeitpunkt des
vollen Ausbruchs der Finanzkrise - fiel er jedoch auf 6,7 Prozent ab.
Den höchsten revPAR erzielt Paris (191 Euro), die höchste
Belegungsrate London (81,4 %). Dabei sorgt der starke Euro für eine
ungleiche Ausgangssituation für Reisende von inner- und außerhalb der
Euro-Zone: Für Letztere sind Hotelzimmer im Euroland deutlich teurer
geworden. In Berlin stiegen die Preise um 6,3 Prozent, die Belegung
sank bis September 2008 um 2,1 Prozent. Daraus resultiert insgesamt
ein revPAR-Anstieg von vier Prozent auf 62 Euro. Vor allem die
Besucheranzahl aus dem Inland mit traditionell starkem Anteil an der
Gesamtmenge sank. Die Feiern zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls,
zum 60-jährigen Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland sowie die
World Athletics Championships im nächsten Jahr lassen jedoch auf
einen Aufwärtstrend hoffen.

Hotels wollen weiter investieren

2007 betrug die Investitionssumme in europäische Hotels 21
Milliarden Euro. Mit Aufkommen der Finanzkrise sank diese auf fünf
Milliarden Euro. Dennoch ist die Lage nicht so schlecht, wie sie sein
könnte: Einige Investoren haben ihre Aktivitäten zwar auf Eis gelegt,
andere aber setzen sie ungeachtet fort. So kaufte ein Joint Venture
aus Host Hotels&Resorts, einem Pensionsfond sowie GIC Real Estate
sechs Marriott Hotels in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden
und der Privatinvestor Sator Group beteiligt sich an der
italienischen Baglioni Hotels Group. Es sollen insgesamt 359 neue
Hotels mit über 53.000 Zimmern bis Ende 2009 entstehen.

Airlines streichen Flüge, Hoffnung auf verstärkten
Transatlantik-Verkehr

Im Gegensatz zur Hotelbranche sind die Aussichten für europäische
Fluggesellschaften eher schlecht: Die Gewinne werden voraussichtlich
von 2,1 Mrd. US-Dollar auf 300 Mio. US-Dollar sinken. Auch wenn der
Ölpreis derzeit fällt, ist langfristig nicht mit günstigen
Energiepreisen zu rechnen - eine zusätzliche Belastung. Als Folge
dessen streichen viele Airlines ihre Flugpläne zusammen, setzen
kleinere Maschinen ein und fliegen bestimmte Hubs nicht mehr an. Auch
die Konsolidierung wird sich weiter verschärfen. Ein positiver Aspekt
ist das Open Skies Agreement für Flüge zwischen Europa und den USA.
Experten rechnen mit 26 Millionen Passagieren in den nächsten fünf
Jahren.

"Die Finanzkrise ist natürlich ein Schock. Schon für das
Jahresende prognostiziert die Economist Intelligence Unit aber wieder
ein Wachstum von 1,2 Prozent in der Euro-Zone. Die Hotellerie war in
den vergangenen Monaten stark betroffen, zeigt sich jedoch stabiler
als erwartet. Angesichts der zyklischen Natur einer Konjunktur haben
Hotelbetreiber jetzt die Chance, neue Businessperspektiven zu
erschließen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen", fasst Benjamin
Ploppa zusammen.

Die komplette Studie finden Sie unter
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D234764,00.html
zum Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in 140 Ländern verbindet
Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler
Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To
be the Standard of Excellence" - für die 165.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns ©
2008 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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