Neue OZ: Kommentar zu Bildung / Pisa
Geschrieben am 18-11-2008 |
Osnabrück (ots) - Die Kultusministerin hat ausgelernt
Würden Schüler so leichtfertig mit ihrem Zeugnis umgehen wie mancher Bildungspolitiker mit der PISA-Studie, wäre es wertlos. So liefern die Forscher zum dritten Mal ein genaues Röntgenbild von unseren Schulen. Doch die Landesregierung scheut den Blick auf den Befund. Wie sonst lässt sich erklären, dass Kultusministerin Heister-Neumann von einem Erfolg spricht?
Dabei belegt PISA, dass sich die Leistungen der Gymnasiasten in der Mathematik sogar signifikant verschlechtert haben. Im Lesen und den Naturwissenschaften sind die Fortschritte in anderen Bundesländern viel größer. Eltern ist es jedenfalls nicht egal, wenn 15-Jährige in Sachsen im Vergleich zu ihren Altersgenossen im Norden so viel mehr wissen, als hätten sie eineinhalb Jahre länger in der Schule gelernt. Es lohnt also der Blick auf das sächsische Erfolgsrezept: kleine Klassen, viel Raum im Stundenplan für Naturwissenschaften und eine klare Schulstruktur.
Gerade für die Strukturdebatte liefert PISA neuen Diskussionsstoff: So kommt Sachsen gut ohne Hauptschule aus. Am stärksten hängt die Leseleistung von der sozialen Herkunft in Brandenburg ab - obwohl die Kinder sechs Jahre zur Grundschule gehen. Doch wer wie Heister-Neumann schon vorab ankündigt, den Kurs fortsetzen zu wollen, hat wohl eh ausgelernt. Schade!
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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