Westfalenpost: Nicht wetterfest Neuverschuldung steigt wieder
Geschrieben am 20-11-2008 |
Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer
Spare in der Zeit, dann hast du in der Not, sagt ein altbackenes Sprichwort. Stimmt nicht, sagen neuerdings die Wirtschaftsweisen. Gerade in der Not muss der Staat Geld in die Hand nehmen ohne Rücksicht auf den Schuldenstand, und wer wollte schon weiser sein als ein Wirtschaftsweiser? Etwas mulmig wird einem aber doch beim Betrachten des jähen politischen Paradigmenwechsels. Zwar ist das Konzept einleuchtend, dass sich der Staat in schlechten Zeiten verschuldet und der Wirtschaft unter die Arme greift, um bei besserer Konjunktur und sprudelnden Steuereinnahmen die Schulden abzubauen. Wüsste man nicht, dass das so noch nie funktioniert hat. Genauer gesagt, funktioniert hat immer nur der erste Teil des Szenarios, das Schuldenmachen in schlechten Zeiten. Auf diese Weise haben die aufeinander folgenden Regierungen seit Brandt einen Schuldenberg von 1,5 Billionen, 18 300 Euro pro Bundesbürger, aufgehäuft. Der jetzt noch weiter wachsen wird. Dabei war die Große Koalition mit dem Versprechen angetreten, endgültig Remedur zu schaffen. Und mit dem Vorsatz, erfolgreicher zu sein als Eichel, der vor fast zehn Jahren Ähnliches versprochen hatte. Er wollte bis 2006 den Haushaltsausgleich hinkriegen. Dann platzte die Internet-Blase, und Eichel versank im Finanzmorast. Jetzt wiederholt sich die Geschichte. Auch Nachfolger Steinbrück hat geglaubt, er könnte sich Zeit lassen mit dem Konsolidieren und unterdessen ein wenig "gestaltende Finanzpolitik" treiben. Ein Schönwetter-Minister nicht anders als Eichel. Auf einmal ist das schöne Wetter vorbei. Spare in der Zeit? Altbacken, gewiss.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
171956
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert: Bielefeld (ots) - Für die Bauern ist die jüngste Reform der Agrarpolitik der Europäischen Union ein Schlag ins Gesicht. Ihnen werden die Subventionen gekürzt, zwar geringer als befürchtet, aber am Ende bleibt den Landwirten dennoch weniger Geld. Die Reform kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Jeden Tag hören wir von neuen Hiobsbotschaften aus der deutschen Landwirtschaft. Mal klagen die Schweinebauer, mal sind es die Milchviehhalter. Der Milchpreis ist auf einem Rekordtief, das freut so manchen Verbraucher und ärgert die meisten mehr...
- WAZ: Piraten vor Somalia - Scheuklappen ablegen - Leitartikel von Johannes Dieterich Essen (ots) - Was sich derzeit am Horn von Afrika abspielt, erinnert an die Hochzeit der Bukanier im 17. Jahrhundert: Nur, dass heute nicht mehr die spanische Silberflotte oder venezianische Galeeren, sondern moderne Fischkutter, Containerschiffe oder gar Supertanker im Fadenkreuz der Freibeuter stehen. Die Kaperung der saudi-arabischen "Sirius Star" bildete den vorläufigen Höhepunkt des bizarren Anachronismus. Kalaschnikow schwenkende Hasardeure gegen Mega-Pötte, deren Ware allein über hundert Millionen Dollar wert ist: Ungleicher kann mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Agrarsubventionen Halle (ots) - Die Agrarhilfen der EU sollen die eigenständige Versorgung der Mitgliedstaaten mit landwirtschaftlichen Gütern sicherstellen und den Bauern zusätzlich einen Ausgleich für die Landschaftspflege geben. Dafür erhalten allein die deutschen Landwirte jährlich 5,4 Milliarden Euro - von denen etwa 275 Millionen bis 2012 wegfallen sollen. Dass bei einem kleinen Landwirt etwa im Harz - der Bergwiesen pflegt - weniger gekürzt wird, als bei einem Großbauern in der Börde, ist ökonomisch durchaus sinnvoll. Bei einigen Betrieben machen mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Krankenkassenbeiträge = von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Gute Nachrichten und Gesundheitsfonds, diese Kombination sind wir nicht gewohnt. Doch es klingt erstmal positiv: Zum Start im Januar wird voraussichtlich kein einziger gesetzlich Versicherter mit einem der befürchteten Zusatzbeiträge belastet. Prima, aber . . . Die Freude könnte rasch verfliegen. Denn niemand garantiert, dass nicht bald eine Kasse doch zusätzliches Geld verlangt. Es will nur keine beginnen, weil sie dann negativ auffiele - und weil dieser Schritt ihre Mitglieder über eine Kündigung nachdenken ließe. mehr...
- Rheinische Post: Händler sollen Opel kaufen Kommentar VON THOMAS REISENER Düsseldorf (ots) - Den Untergang der amerikanischen Opel-Mutter General Motors vor Augen, liegen inzwischen etliche Notfall-Vorschläge für die Zukunft des deutschen Traditionskonzerns auf dem Tisch: Verstaatlichung, Fusion, staatliche Kredite oder die Übernahme durch einen Solartechnik-Fabrikanten. All das weckt mal Hoffnungen und mal Ängste. Und sorgt für Unruhe bei Mitarbeitern und Kunden. Aber die Diskussion ist notwendig: Denn wenn GM untergeht, braucht Opel erst einmal Hilfe. Die Verflechtungen waren zu eng, als dass der Konzern mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|