 WAZ: Kinderpornos im Internet - Der Flaschenhals - Leitartikel von Birgitta Stauber-Klein
Geschrieben am 20-11-2008 |
Essen (ots) - Wir alle nutzen die Internet-Provider. Ohne sie wäre
der Zugang zum Internet wohl auch nicht möglich. Und auch diejenigen,
die Inhalte produzieren, brauchen die Anbieter, damit sie bei uns,
den Nutzern, ankommen. Provider sind der Flaschenhals, durch den alle
hindurch müssen. Ideal also, um kriminelle Machenschaften im Internet
herauszufiltern.
Von dieser großen Verantwortung wollen die deutschen Anbieter -
anders als ihre Konkurrenten zum Beispiel aus den USA - wenig wissen,
weil sie durch die Sperrung von Seiten wirtschaftliche Nachteile
befürchten. Und weil es technisch zu aufwändig sei. Beide Argumente
sind durch die Erfahrung anderer Länder und diverser Gutachten längst
widerlegt.
Nun kommt die Pflicht, kinderpornografische Seiten zu sperren. Dass
der Zwang nötig ist, wirft kein gutes Licht auf die Provider, deren
Angst vor nachgewiesenermaßen kleineren Einbußen größer ist als der
Wille, Kinder wirksam zu schützen. Dass die Bundesregierung handelt
und sich nicht länger von Lobbyisten beeinflussen lässt, ist gut. Man
könnte auch sagen: besser spät als nie.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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