Lausitzer Rundschau: EU-Agrarminister beschließen Kürzung der Subventionen Strafe für Modernes
Geschrieben am 20-11-2008 |
Cottbus (ots) - Die Mehrheit der Landwirte in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern ist geschockt, denn die von der Agrarkommission in Brüssel beschlossenen Subventionskürzungen betreffen vor allem die ostdeutsche Landwirtschaft. Die Europäische Union nimmt ihnen mit Zustimmung der deutschen Agrarministerin - auch wenn diese durchaus zäh verhandelt hat - Jahr für Jahr Millionen Euro weg. Nach der Wende hatten sich die Bauern unter großen Geburtsschmerzen überwiegend dafür entschieden, die einstigen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in eingetragene Genossenschaften oder andere Betriebsformen umzuwandeln und weiterhin gemeinsam Felder und Ställe zu bewirtschaften. Deshalb sind Landwirtschaftsbetriebe im Osten heute im Durchschnitt sechsmal größer als die in den alten Bundesländern. Wissenschaftler halten die ostdeutsche Landwirtschaft gerade wegen ihrer Betriebsgrößen für effizient. Mit der jetzt beschlossenen zusätzlichen Kürzung von Direktbeihilfen für Großbetriebe werden damit die bestraft, die sich nach der Wende für moderne Strukturen entschieden haben, die sich auf globalisierten Agrarmärkten bewährt haben und die sich ihnen weiter stellen müssen. Kein Wunder also, dass die Landwirte auch in der Lausitz und der Elbe-Elster-Region geschockt sind über die Brüsseler Politik mit der Sense - umso mehr in einer gesellschaftlichen Situation, in der für Banken milliardenschwere Rettungsschirme gespannt werden und die Autobranche sowie andere Industriezweige nach Bürgschaften und Konjunkturprogrammen lechzen. Die Bauern in unserer Region treffen die EU-Sparbeschlüsse noch besonders hart. Auf märkischem Sand, beeinflusst von Auswirkungen durch Tagebaue und durch Klimaveränderungen, sind vernünftige Erträge nur mit erhöhtem Aufwand zu erzielen. Das wird nicht berücksichtigt. Die Umleitung des eingesparten Geldes für die Entwicklung des ländlichen Raumes, mit der die Subventionskürzungen schmackhaft gemacht werden sollen, sind für die ostdeutschen Agrarbetriebe nicht einmal das berühmte Trostpflaster. Denn das Geld, so befürchten sie aus Erfahrungen der Vergangenheit, komme bei ihnen kaum an. Es werde in Projekte gesteckt, die mit der Landwirtschaft nichts zu tun hätten, sagen sie. Es wird noch heiß hergehen in den nächsten Wochen und Monaten.
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