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Neue OZ: Kommentar zu Bundeswehr / Ehrenmal

Geschrieben am 26-11-2008

Osnabrück (ots) - Bedingt ehrenvoll

Jetzt kommt also das Ehrenmal. Fast alle waren sich einig, wie
wichtig es sei. Gestritten wurde allenfalls, weil der
Verteidigungsminister die Pläne in Hinterzimmern entwerfen ließ, um
sie dann nur im Hinterhof des eigenen Hauses umzusetzen.

Die Frage aber, ob das Bauwerk überhaupt nötig ist, stellte aus
der Mitte der Gesellschaft kaum jemand. Dabei ist sie nur zu
berechtigt. Für Deutschland sterben schließlich nicht nur Soldaten.
Sondern auch Polizisten, Feuerwehrleute sowie etliche weitere
Staatsdiener, sei es durch fremde Hand oder Unfälle. Ist es weniger
nötig, derer Schicksal zu gedenken? Ist jemand ehrenhafter gestorben,
weil er eine Waffe in der Hand hielt oder mit einem Kolonnen-Lkw in
den Graben fuhr? Und wieso kein Mahnmal, das zumindest auch an
allgemeines Leid in Krieg und Kampf erinnert? Weshalb muss es
explizit ein "Ehrenmal" sein?

Denn eigentlich trifft das Gegenteil zu. Mag ein Soldat noch so
tapfer, sein Tod noch so tragisch gewesen sein: Es ist keine Ehre,
für ein Vaterland zu sterben. Vielmehr Ausdruck eines politischen
Versagens, durch das es zu einem militärischen Einsatz überhaupt kam.
Jeder Soldat, der deshalb stirbt, ist einer zu viel. Und die
Überhöhung des Todes zu einer Ehre eher beschönigende Propaganda als
echtes Gedenken.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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