Tschad: Mehr als 10.000 Menschen fliehen vor Gewalt nach Darfur
Geschrieben am 16-06-2006 |
Um Dukhun / Berlin (ots) - 16. Juni 2006. Mehr als 10.000 Menschen sind vor gewaltsamen Übergriffen im Südosten des Tschad geflohen und suchen jenseits der Grenze in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur Schutz, so die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Die meisten von ihnen sind Tschader, aber es sind auch Sudanesen darunter, die ursprünglich vor drei Jahren vor dem Darfurkonflikt in den Tschad geflohen waren und nun erneut die Flucht ergreifen mussten.
Seit der zweiten Maiwoche treffen die Menschen in Um Dukhun ein, einer kleinen Ortschaft im äußersten Südwesten Darfurs nahe des Dreiländerecks zwischen Sudan, Tschad und Zentralafrikanischer Republik. Die Flüchtlinge berichteten Mitarbeitern von Ärzte ohne Grenzen, dass ihre Heimatorte im Tschad oft mitten am Tag angegriffen und Vieh, Nahrungsmittel, Geld, und sogar Kleidung geplündert wurden.
"Der erste Angriff war der schlimmste, sie waren mehr als Hundert", erzählt eine 25-jährige Frau aus dem Dorf Um Ladja im Tschad. "Sie verängstigten jeden und trieben uns zusammen. Sie nahmen alles mit und töteten jeden, der ihnen im Weg stand. Sie sagten, sie würden alle Rinder mitnehmen. Wir sind nach Um Dukhun gekommen, sobald wir fliehen konnten, denn sie kamen immer wieder zurück."
Mehr als 20 der von Ärzte ohne Grenzen in Um Dukhun behandelten Patienten haben Verletzungen aufgrund von Gewaltanwendung, darunter Schusswunden sowie Verletzungen von Schlägen, Äxten und Schwertern. "Den Flüchtlingen zufolge befinden sich noch zahlreiche Vertriebene innerhalb des Tschad, wobei wir nicht wissen unter welchen Bedingungen," sagte Chris Lockyear, Projektleiterin von Ärzte ohne Grenzen in Um Dukhun. Hinzu kommt, dass die Regenzeit beginnt und viele Dörfer bald von der Außenwelt abgeschnitten sein werden. "Das wird die humanitäre Hilfe enorm erschweren. Deshalb muss diesen Menschen sofort geholfen werden," so Lockyear.
In Um Dukhun sind die Flüchtlinge aus dem Tschad in vier Lagern untergebracht. Ärzte ohne Grenzen unterstützte in der Ortschaft bereits ein 25-Betten-Krankenhaus und kümmert sich seit der Ankunft der Flüchtlinge um deren medizinische Grundversorgung. Außerdem wurden 5.200 Kinder gegen Masern geimpft sowie Plastikplanen zum Bau provisorischer Unterkünfte verteilt.
Noch vor Kurzem wurde ein Erkundungs-Team von Ärzte ohne Grenzen im Südosten des Tschad Zeuge von anhaltender Gewalt und Vertreibung. Da weder die lokale Bevölkerung noch die Vertriebenen dort Zugang zu medizinischer Versorgung haben, schickt das Team von Ärzte ohne Grenzen im Tschad eine mobile Klinik in die betroffene Region. Ärzte ohne Grenzen leistet in Darfur an 17 Standorten medizinische Nothilfe, im Osten des Tschad ist die Organisation an sieben Orten tätig.
Originaltext: Ärzte ohne Grenzen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6684 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6684.rss2
Weitere Informationen und Vermittlung von Interviewpartnern: Pressestelle: Stephan Große Rüschkamp, Tel.: 030-22 33 77 00
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
17324
weitere Artikel:
- Bayern2Radio / Samstag, 17. Juni 2006, 9.04 Uhr / orange / Samstagsmagazin / Moderation: Johannes Marchl München (ots) - Die Themen der Sendung: Flagge zeigen Woher kommen bloß die ganzen Wimpel an den Seitenscheiben der Autos? Und was sagen sie wirklich über die Gesinnung der Autofahrer aus? Deutschland im schwarz-rot-gold-Fieber. Und nicht nur das: Zur WM erfährt man beispielsweise endlich, dass der Nachbar offensichtlich kroatischer Herkunft ist. Wegen der Flagge auf dem Balkon. Christoph Süß wundert sich. Akzeptiertes Anderssein Der Übergriff auf den homosexuellen deutschen Politiker Volker Beck bei einer Demonstration in Moskau mehr...
- Bitte korrigierte Fassung beachten!!!!!!!!!
Deutschland weiter im Fußballfieber
Über 40 Prozent Marktanteil für die Spiele im ZDF
Mainz (ots) - Wer wird Erster, wer Zweiter in der Gruppe B und damit potenzieller Gegner der deutschen Mannschaft im Achtelfinale? 11,42 Millionen Zuschauer (41,1 Prozent Marktanteil) sahen am gestrigen Abend, 15. Juni 2006, ab 21.00 Uhr das Spiel der schwedischen Nationalmannschaft gegen Paraguay in Berlin, das die Schweden mit 1:0 gewannen. Um 18.00 Uhr spielte in Nürnberg England gegen Trinidad und Tobago vor 10,34 Millionen ZDF-Zuschauern (47,7 Prozent). Mit einem 2:0-Sieg hat die englische Mannschaft vor Schweden den ersten Platz in der mehr...
- ZDF-Programmänderung, Woche 25/06 Mainz (ots) - Woche 25/06 Sa., 17.6. Bitte neuen Ausdruck beachten: 13.00 ZDF-Mittagsmagazin (Stereoton) WM-Tour aus Frankfurt mit heute-Nachrichten (Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft entfällt.) Originaltext: ZDF Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7840.rss2 Rückfragen bitte an: Telefon: 06131 / 70 - 5245 mehr...
- Das Erste, Sonntag, 18. Juni 2006, 12.00 - 12.45 Uhr
Presseclub
mit Monika Piel Köln (ots) - Das Erste, Sonntag, 18. Juni 2006, 12.00 - 12.45 Uhr Presseclub mit Monika Piel Thema: Aus für die Hausfrauenehe? Die Koalition bringt Bewegung in die Familienpolitik Gäste: Christine Florin Rheinischer Merkur Jürgen Liminski Deutschlandfunk Georg Paul Hefty Frankfurter Allgemeine Zeitung Elisabeth Niejahr Die Zeit Richard Meng Frankfurter Rundschau www.ard-foto.de Redaktion: Michael Hirz Originaltext: ARD Das Erste Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6694 mehr...
- 85.000 Euro für eine Frau / Handelsblatt lobt den höchst dotierten MBA-Wettbewerb in Deutschland aus Düsseldorf (ots) - Einen mit 85.000 Euro dotierten MBA-Wettbewerb nur für Frauen schreibt das Handelsblatt aus. Der Siegerin winkt ein berufsbegleitendes Executive MBA-Studium am INSEAD (Fontainebleau/Singapur), einer der besten Business Schools der Welt. "Mit diesem Wettbewerb setzt das Handelsblatt Zeichen", unterstreicht Handelsblatt-Geschäftsführer Andreas Arntzen. "Dies ist der höchst dotierte MBA-Wettbewerb in Deutschland und - unseres Wissens nach -auch international der höchst dotierte Wettbewerb für ein MBA-Stipendium, der sich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|