Südwest Presse: Kommentar zum Terror
Geschrieben am 27-11-2008 |
Ulm (ots) - Galt der Terror der indischen Finanz-Elite? Dem luxuriösen, eher westlichen Lebensstil, der Globalisierung? Wollten die Täter in erster Linie die USA in einer labilen Zeit kurz vor dem Präsidentenwechsel treffen? Die Frage nach dem "Warum" war gestern Abend nicht sicher zu beantworten. Fest steht, dass die Schüsse und Granaten nicht nur den Nimbus des seit Mahatma Gandhi geradezu als Synonym für gewaltlosen Widerstand geltenden Landes erneut schwer beschädigen. Sie treffen auch ins Herz all jener, die an den Segen einer zusammenwachsenden Welt mit immer offeneren Grenzen glauben, die sich schon auf die Fernreise in den Weihnachtsferien freuen, die neugierig sind auf andere Länder und Kulturen. New York, Djerba, Madrid, London, Bali, Bombay - die Anschläge galten mehr oder weniger gezielt auch Besuchern und Geschäftsleuten aus aller Welt. Bei aller Verwerflichkeit solch willkürlicher Gewalt sollte die Reaktion besonnener ausfallen, als besonders nach den Anschlägen 2001 in New York und Washington. Nicht eine weitere Eskalation des weltweiten Kriegs gegen den Terror, nicht in erster Linie militärische Gegengewalt und Einengung von Freiheit sind das Gebot der Stunde. Sondern akribische Aufklärung, angemessene Bestrafung der Täter - aber auch intensivere Bekämpfung der Ursachen, die in der Armut, Unterdrückung und Diskriminierung ganzer Völker und Glaubensrichtungen bestehen.
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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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