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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (bielefeld) kommentiert:

Geschrieben am 27-11-2008

Bielefeld (ots) - Seit 19 Monaten steht der 18-jährige Marco Weiss
in der Öffentlichkeit. Heute erscheint ein Buch des Schülers aus dem
niedersächsischen Uelzen. Darin berichtet er über seine Haft in der
Türkei. Schadet er sich damit selbst? Jetzt, wo das Verfahren gegen
ihn auf April kommenden Jahres vertagt wurde? Einer seiner Anwälte
sagt »Ja« und hat sein Mandat niedergelegt.
Dabei kann man Marco gut verstehen. Ob schuldig oder nicht schuldig
- bis jetzt muss sich der Schüler wie in einem Albtraum fühlen oder
einem schlechten Film. Monate lang konnte er sich nicht wirklich
erklären, die Kommunikation musste er seinen Anwälten und seinen
schockierten Eltern überlassen. Marco möchte sich vermutlich mit
seinem Buch Gehör verschaffen. Gehör, das er verdient hat, auch wenn
er nach Ansicht seiner Anwälte seine Stimme zum falschen Zeitpunkt
erhebt. Er wolle mit seiner Geschichte um sein Ansehen kämpfen, hat
Marco gesagt. Und er will nicht nur sich Gehör verschaffen, sondern
auch für seinen an Leukämie erkrankten Vater kämpfen. Marco hat die
Menschen dazu aufgerufen, sich in die Knochenmarkspenderdatei
aufnehmen zu lassen. Jetzt lastet auf ihm nicht nur das schwebende
Verfahren, sondern auch die Sorge um kranken seinen Vater.
Das sollte man bei aller Kritik am Zeitpunkt der Buchveröffentlichung
bedenken - unabhängig davon, ob Marco schuldig ist oder nicht.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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