Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung - Böhmer fordert faires Urteil über Ost-Lebensläufe
Geschrieben am 30-11-2008 |
Frankfurt/Oder (ots) - Frankfurt(Oder) Für eine faire Beurteilung der Biographien von Ostdeutschen hat sich der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Wolfgang Böhmer (CDU) in einem Interview mit der "Märkischen Oderzeitung" (Montagausgabe) ausgesprochen. Niemand werde behaupten, dass die DDR-Vergangenheit "eine Zeit gewesen ist, auf die er besonders stolz sein könnte", sagte Böhmer auch mit Blick auf seinen sächsischen Amtskollegen Stanislaw Tillich. Der hatte lange verschwiegen, dass er vor 1989 als Mitglied der Ost-CDU stellvertretender Vorsitzender des Rates des Kreises Kamenz war, und war deshalb in die Kritik geraten. "Aber niemand soll sich lebenslänglich Asche aufs Haupt streuen müssen, nur weil er damals nicht abgehauen ist", so Böhmer weiter. Der Christdemokrat räumt ein, dass die CDU ihre Ost-Vergangenheit "nie richtig ausdiskutiert, sondern immer etwas umgangen" habe. Ein zum heute in Stuttgart beginnenden CDU-Parteitag entstandenes Positionspapier, in dem lediglich die Rolle der SPD bei der deutschen Einheit kritisiert wird, bezeichnete Böhmer als "Ungeschicklichkeit". Man habe sich aber bereits geeinigt, dass noch ein Passus zur Ost-CDU hinzukommen soll.
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