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Zwangsehen verstoßen gegen Menschenrechte / Caritas: Prävention und Stärkung der Opfer notwendig

Geschrieben am 16-06-2006

Berlin (ots) - Als klaren Verstoß gegen Menschenrechte bezeichnet
der Deutsche Caritasverband (DCV) Zwangsverheiratungen. In einem
Positionspapier fordert der DCV dazu auf, durch Aufklärung und
Beratung zur Verhinderung von Zwangsehen beizutragen sowie den
Operschutz zu stärken.

Aus Sicht der Caritas dürfen Maßnahmen zur Verhinderung von
Zwangsehen nicht nur bei Mädchen und jungen Frauen als
Hauptbetroffenen, sondern müssen bei Geschlechterrollen und
innerfamiliären Strukturen ansetzen.

Es gilt ein Klima zu schaffen, das Zwangsverheiratungen
verhindert. Dazu bedarf es einer offensiven gesellschaftlichen
Debatte, die schon in den Schulen beginnt.

Eine zentrale Forderung des Deutschen Caritasverbandes ist die
Stärkung der Opfer. Diese benötigen konkrete Hilfe wie
Beratungsstellen und Frauenhäuser. Dafür müssen ausreichende Mittel
bereitgestellt werden.

Die rechtliche Situation der Betroffenen muss verbessert werden.
Wesentlich ist, dass die Opfer ein eigenständiges Aufenthaltsrecht
erhalten. Sie dürfen nicht an der Flucht aus der erzwungenen Ehe und
der Wahrnehmung ihrer Rechte gehindert werden, weil sie um Ihren
Aufenthaltsstatus fürchten müssen.

Kritisch beurteilt die Caritas die Tatsache, dass die öffentliche
Debatte zum Thema Zwangsehen bislang stark von Pauschalurteilen und
Klischees beeinflusst ist. Bereits vorhandene Fremdheitsgefühle und
Vorurteile werden noch verstärkt. Es ist daher eine differenzierte
Herangehensweise und sachliche Berichterstattung nötig.

Das Positionspapier des DCV "Verhinderung von Zwangsehen und
Stärkung des Opferschutzes" findet sich im Internet:
http://www.caritas.de/presse/stellungnahmen

Kontakt: Isabell Zwania, Dr. Elke Tießler-Marenda, Referat
Migration und Integration, Telefon: 0761 200-331/-371; E-Mail:
isabell.zwania@caritas.de; elke.tiessler-marenda@caritas.de


Pressekontakt:

Claudia Beck
Pressesprecherin
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro
Reinhardtstraße 13
10117 Berlin
Tel.: (030) 28 44 47-43
Fax: (030) 28 44 47-55
E-Mail: claudia.beck@caritas.de
http://www.caritas.de


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