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Sozialhilfe 2007: 1,1 Millionen Menschen erhielten besondere Leistungen

Geschrieben am 02-12-2008

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, erhielten in Deutschland im Laufe des Jahres 2007 rund 1,1
Millionen Personen besondere Leistungen nach dem 5. bis 9. Kapitel
des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII "Sozialhilfe"). Dies
sind 2,1 % mehr als im Jahr zuvor. Die mit Abstand wichtigste
Hilfeart ist dabei die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen
mit 679 000 Empfängern. Ferner ist die Hilfe zur Pflege quantitativ
von erheblicher Bedeutung: So erhielten im Laufe des Jahres 2007 rund
357 000 Personen diese Hilfeleistung. Insgesamt gab die öffentliche
Hand im Jahr 2007 netto rund 14,6 Milliarden Euro für die besonderen
Leistungen nach dem 5. bis 9. Kapitel des SGB XII "Sozialhilfe" (+
1,7 % gegenüber dem Vorjahr) aus. Diese Summe entspricht einem Anteil
von 78% an den gesamten Nettoaufwendungen der Sozialhilfe (18,8
Milliarden Euro).

Die im 6. Kapitel des SGB XII "Sozialhilfe" geregelte
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen hat die Aufgabe, eine
drohende Behinderung zu verhüten, eine vorhandene Behinderung oder
deren Folgen zu beseitigen beziehungsweise zu mildern und die
Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft einzugliedern.
Leistungsberechtigt sind alle Personen, die nicht nur vorübergehend
körperlich, geistig oder seelisch wesentlich behindert oder von einer
Behinderung bedroht sind, so weit die Hilfe nicht von einem vorrangig
verpflichteten Leistungsträger - wie zum Beispiel der
Krankenversicherung, der Rentenversicherung oder der Agentur für
Arbeit - erbracht wird.

Im Laufe des Jahres 2007 erhielten 679 000 Personen
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. 60% dieser Empfänger
waren männlich, 40% weiblich. Die Empfänger von Eingliederungshilfe
für behinderte Menschen waren im Durchschnitt 32 Jahre alt (Männer:
31 Jahre, Frauen: 34 Jahre) und somit vergleichsweise jung.

Knapp zwei Drittel der Leistungsberechtigten (63%) erhielten die
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen ausschließlich in voll-
beziehungsweise teilstationären Einrichtungen. Knapp ein Drittel der
Empfänger (32%) erhielt Eingliederungshilfe ausschließlich außerhalb
von Einrichtungen. Rund 5% der Leistungsberechtigten bezogen im Laufe
des Jahres 2007 Leistungen der Eingliederungshilfe für behinderte
Menschen sowohl in als auch außerhalb von Einrichtungen.

Insgesamt gaben die Träger der Sozialhilfe im Jahr 2007 netto, das
heißt nach Abzug insbesondere von Erstattungen anderer
Sozialleistungsträger, 10,6 Milliarden Euro für die
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen aus. Mit einem Anteil von
56% an den gesamten Nettoaufwendungen der Sozialhilfe ist die
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen damit die finanziell mit
Abstand bedeutendste Hilfeart im Rahmen der Sozialhilfe.

Die Sozialhilfe unterstützt mit der Hilfe zur Pflege nach dem 7.
Kapitel des SGB XII auch pflegebedürftige Personen. Die Hilfe zur
Pflege wird bedürftigen Personen gewährt, die in Folge von Krankheit
oder Behinderung bei den gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden
Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf fremde Hilfe
angewiesen sind. Sie wird jedoch nur geleistet, wenn der
Pflegebedürftige die Pflegeleistungen finanziell weder selbst tragen
kann noch sie von anderen - zum Beispiel der Pflegeversicherung -
erhält.

Im Laufe des Jahres 2007 erhielten rund 357 000 Personen Hilfe zur
Pflege. Knapp drei Viertel (74%) dieser Personen befanden sich 2007
ausschließlich in stationärer Pflege. In einem Viertel der Fälle
(25%) wurde die Hilfe zur Pflege ausschließlich außerhalb von
Einrichtungen gewährt. Rund 1% der Leistungsberechtigten bezogen im
Laufe des Jahres 2007 Leistungen der Hilfe zur Pflege sowohl
außerhalb von Einrichtungen als auch in Einrichtungen. Bei den
Empfängern von Hilfe zur Pflege überwogen die Frauen mit einem Anteil
von 68% deutlich. Die Empfänger dieser Leistung waren im Durchschnitt
75 Jahre alt (Männer: 66 Jahre, Frauen: 79 Jahre). Für die Hilfe zur
Pflege gaben die Sozialhilfeträger im Jahr 2007 netto insgesamt 2,7
Milliarden Euro aus.

Eine methodische Kurzbeschreibung und weitere Informationen zum
Thema bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter
www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Andrea Wolff,
Telefon: (0611) 75-8164,
E-Mail: sozialhilfe@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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