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"Handwerk, Holz und mehr" zeigt, wie Handwerker ihre Energiekosten deutlich reduzieren können

Geschrieben am 02-12-2008

Hannover (ots) - Wo gehobelt wird, fallen nicht nur Späne. Es wird
auch Energie verbraucht. Die Kosten für Energie nehmen in den
Bilanzen von Handwerksbetrieben einen immer größeren Block ein. Die
Potenziale, die durch den Einsatz moderner Technik gehoben werden
können, sind erheblich. In einem durchschnittlichen Schreinerbetrieb
lassen sich die Kosten für Energie nach Expertenschätzung um 30
Prozent, in manchen Fällen bis zu 50 Prozent senken, ohne dass
Leistung, Qualität oder Arbeitssicherheit sinken.

Auf der "Handwerk, Holz und mehr" parallel zur LIGNA HANNOVER vom
18. bis 22. Mai 2009 können sich Betriebsleiter und Handwerker einen
umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen verschaffen.
Energieeffiziente Maschinen nehmen bei der weltgrößten Fachmesse für
die Holzverarbeitung einen sehr breiten Raum ein.

Zwei Drittel der gesamten Stromkosten im Tischler- und
Schreinerbetrieb entfallen allein auf die Maschinenausstattung und
die dazugehörigen Versorgungseinrichtungen. Der größte Energiebedarf
mit einem Anteil von 40 Prozent entfällt auf das Absaugen von
Holzstaub und Spänen, gefolgt von den Kosten für Druckluft, weiteren
Produktionsmaschinen, Lackierraum, Beleuchtung und Heizung.

In einem energieeffizienten Betrieb gelten für den Stromverbrauch
pro Mitarbeiter 3 000 kWh pro Jahr als Richtwert, der von der
Produktionsstruktur und Betriebsgröße abhängt. Derzeit liegt aber der
Stromverbrauch eines Schreinerbetriebs mit einem Meister, zehn
Facharbeitern und drei Auszubildenden etwa doppelt so hoch. Die
Gründe: Die Maschinenausstattung und die Betriebsinfrastruktur
entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand.

Während so mancher Betriebsinhaber darauf achtet, dass das Licht
in der Werkstatt nicht lange brennt und die Temperatur niedrig
gehalten wird, lässt er die großen Posten in der Strombilanz seines
Betriebs außer Acht. So verbraucht etwa eine herkömmliche
Späne-Absauganlage mehr Strom als die Holzbearbeitungsmaschine. Mit
einem automatischen Schieber kann die Absaugung unterbrochen werden,
wenn die Maschine nicht läuft. Allein dadurch können bis zu 20
Prozent der Stromkosten gesenkt werden. Die Regelung einer
25-kW-Absauganlage kostet rund 14 000 Euro, mit ihr sind aber
Stromkosten von 4 000 Euro pro Jahr zu sparen. Wird eine
Luftrückführung eingebaut, sind zudem pro Jahr rund 4 000 Liter
Heizöl zu sparen, wenn die Werkstatttemperatur bei 20 Grad Celsius
liegt (bei höheren Raumtemperaturen ist die Einsparung noch höher).

In vielen Holz verarbeitenden Handwerksbetrieben werden nach wie
vor Absauganlagen mit widerstandsreichen langen Rohrleitungen, großen
und schweren Ventilatoren sowie mehreren Filtern und Staubaustritt
aus dem Silo eingesetzt. Dabei hat sich gerade bei den Absauganlagen
vieles in Sachen Energieeffizienz getan. Bei einem neuen und
effizienten Unterdrucksystem werden statt der üblichen
Rohluftventilatoren (Wirkungsgrad: 50 Prozent) industrielle
Reinluftventilatoren mit einem Wirkungsgrad von 80 Prozent
eingesetzt. Wenn die Rohrleitung gerade verläuft, ist der
Wirkungsgrad noch größer. Die Energiekosten sinken weiter, wenn mit
den reinluftseitig angeordneten drehzahlregelbaren Ventilatoren die
Absaugleistung ständig dem Bedarf angepasst wird. Ein Spiralförderer
des Staubs in das Silo erhöht den Wirkungsgrad zusätzlich.

Wichtig ist, dass die Filteranlage kontinuierlich gereinigt wird,
sodass der mittlere Filterwiderstand während der Betriebszeit stabil
bleibt. Auch dadurch verringert sich der Stromverbrauch. Durch ein
Spülluftsystem werden die Filterschläuche wirkungsvoll und schonend
gereinigt. Besucher der "Handwerk, Holz und mehr 2009"sollten auch
darauf achten, dass eine optimierte Absauganlage, wie sie viele
Aussteller in zahlreichen Variationen und mit vielen individuellen
Anpassungsmöglichkeiten anbieten, nicht viel mehr kosten sollte als
eine konventionelle. Zudem sollte daran gedacht werden, dass bei
einem größeren Maschinenpark mehrere kleine Absauganlagen oftmals
sinnvoller sind als eine groß dimensionierte Anlage.

Beim Energiefresser Drucklufterzeugung gehen in einer
Schreinerwerkstatt bis zu 90 Prozent der zum Antrieb des Kompressors
eingesetzten elektrischen Energie als Abwärme verloren. Das heißt:
Nur zehn Prozent der eingesetzten Energie stehen als Druckluft zur
Verfügung. Die Abwärme sollte für Heizungszwecke genutzt werden. So
kann die Abwärme eines 22-kW-Kompressors bei 1 000 Betriebsstunden 1
000 Liter Heizöl sparen.

Auch bei Anschaffung eines neuen Kompressors kann gespart werden.
Denn die meisten Maschinen benötigen nur einen Druck von sieben Bar.
Eine Reduktion des Nenndrucks von zehn auf sieben Bar führt zu einer
Stromeinsparung um 20 Prozent.

Auf die im Holzhandwerk eingesetzten Holzbearbeitungsmaschinen und
Werkzeuge entfallen rund zehn Prozent der Energiekosten eines
Betriebes. Alle Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen und
Werkzeugen für das Handwerk haben dem Thema Energieeffizienz in
jüngster Zeit und angesichts der gestiegenen Energiekosten erste
Priorität eingeräumt. Der Besucher der LIGNA HANNOVER 2009 und der in
ihr integrierten "Handwerk, Holz und mehr" wird auf ein umfassendes
und tief gegliedertes Angebot treffen, denn die Messe steht ganz im
Zeichen der Rohstoff- und Energieeffizienz in der Holzverarbeitung.

Auch wenn die Heizungskosten in einer Schreinerei häufig nicht
mehr als fünf Prozent der Energiekosten ausmachen, so können viele
Betriebe auch dort optimieren. Anstelle des teuren Heizöls oder
Erdgases bieten sich Heizkessel für Holz an. Zumindest in größeren
Schreinereien steht der Brennstoff Holz in ausreichender Menge und
Qualität zur Verfügung. Der rechnerische Heizwert von Restholz im
Holzhandwerk beträgt etwa 4,0 kWh/kg. Mit 2,5 Kilogramm Holz können
demnach etwa ein Liter Heizöl oder ein Kubikmeter Erdgas gespart
werden. Ein Kubikmeter Stückholz ersetzt etwa 145 Liter Heizöl, was 1
440 kWh Heizenergie entspricht. Ein Kubikmeter Späne ersetzt etwa 85
Liter Heizöl, was 860 kWh Heizenergie entspricht. Die so erzeugte
Warmluft sollte mit der Absauganlage kombiniert werden.

Originaltext: Deutsche Messe AG Hannover
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/13314
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_13314.rss2

Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Anja Brokjans
LIGNA-Pressesprecherin
Tel. +49 511 89-31602
E-Mail: anja.brokjans@messe.de

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www.ligna.de/presseservice


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