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Neue OZ: Kommentar zu Thailand / Bangkok / Staatskrise

Geschrieben am 02-12-2008

Osnabrück (ots) - Thailands Talfahrt

Die Blockaden in Bangkok mögen zu Ende gehen, Thailands Talfahrt
noch lange nicht. In einem der beliebtesten Urlaubsparadiese der
Deutschen zieht politisches Unwetter herauf. Die Folgen des
Parteienverbots sind unabsehbar. Militärputsch? Bürgerkrieg?
Auszuschließen ist das nicht.

Die Entscheidung des Verfassungsgerichts ist juristisch kaum
anzufechten, schließlich kann eine Partei verboten werden, selbst
wenn nur ein Mitglied Wahlbetrug begangen hat. Doch mit ihrem Urteil
spalten die neun Richter ein tief zerrissenes Land noch weiter.

Und sie machen sich zu Weggefährten einer einflussreichen Clique
aus Beamten, Monarchisten und Militärs. Diese königstreu gekleideten
Gelbhemden klammern sich an ihren liebgewonnenen Pfründen. Mit aller
Macht und um jeden Preis. Dass ihre Flughafen-Besetzungen dem
"kleinen Tiger" Thailand enormen wirtschaftlichen Schaden und
Vertrauensverlust zugefügt haben, ist ihnen völlig egal. Ebenso
übrigens wie die Demokratie. Ihr möchten die Gelbhemden lieber
Fesseln anlegen, damit die armen Massen nicht zum Zuge kommen.

Was die Lage brenzlig macht: Die regierungstreuen Rothemden werden
den Sieg der Gelben nicht ohne Gegenwehr hinnehmen. Schon starten
Abgeordnete die Bildung einer potenziellen neuen Regierungspartei mit
einem Premier aus ihrer Mitte. Kommt es dazu, hat das Zögern des
Militärs womöglich ein Ende.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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