ots.Audio: VDA: Talfahrt der Automobilmärkte ist beispiellos - Absatzkrise hat Auswirkungen auf die Beschäftigung - Anstrengungen bei Forschung und Entwicklung unvermindert
Geschrieben am 03-12-2008 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar -
Anmoderation: Die deutsche Automobilindustrie rechnet für 2009 mit dem schwächsten Pkw-Inlandsmarkt seit der Wiedervereinigung. Das sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Frankfurt. Die Frage sei nicht mehr, ob sich die Industrienationen in einer Rezession befänden, sondern nur noch, wie lange und wie tief sie sein wird.
1. O-Ton Matthias Wissmann Die Automobilmärkte haben - nahezu zeitgleich mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers - eine Talfahrt genommen, die in dieser Geschwindigkeit und Ausprägung noch nie vorher stattgefunden hat. (0:11)
Dabei beschränkt sich die Krise nicht auf ein Land, sondern hat alle wichtigen Märkte weltweit erfasst, so Wissmann. Damit ist auch der Export-Boom der letzten Jahre abrupt zu Ende gegangen.
2. O-Ton Matthias Wissmann Während im ersten halben Jahr die Exporte noch leicht über dem Niveau des Rekordjahres Jahres 2007 lagen, gingen sie im zweiten halben Jahr kräftig zurück - allein im November um minus 18 Prozent. Ein nahezu identisches Muster zeigt der Pkw-Inlandsmarkt: Während es bis zum August noch aufwärts ging, kippte die Konjunktur in den letzten Monaten regelrecht ab. Die aktuellen Auftragseingänge lassen auch für die nächsten Monate keine Erholung erwarten. (0:29)
Seit Juli sind die Bestellungen Monat für Monat rückläufig. Für 2009 rechnet der VDA mit nur noch 2,9 Millionen Pkw-Neuzulassungen hierzulande - der niedrigste Stand jemals im wiedervereinten Deutschland. Die deutschen Hersteller fahren ihre Produktion ausnahmslos "auf Sicht". Und das wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus, sagt der VDA-Präsident.
3. O-Ton Matthias Wissmann Die deutsche Automobilindustrie konnte stolz sein, dass sie in den letzten zehn Jahren als eine der wenigen großen Industrien über 80.000 Arbeitsplätze aufgebaut hat, noch einmal allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 13.000. Diese Entwicklung ist zum Stillstand gekommen und hat begonnen, sich umzukehren. (0:21)
Klar ist aber, so Wissmann: Die Automobilindustrie setzt alles daran, ihr Stammpersonal so lange wie möglich zu halten. Diese qualifizierten Mitarbeiter würden nach der Krise wieder dringend gebraucht; deshalb würden zunächst alle anderen Instrumente ausgeschöpft. Wissmann appellierte an die Banken, ihrer gesamtwirtschaftlichen Rolle gerecht zu werden. Der "Rettungsschirm" der Bundesregierung habe den Zweck, die Realwirtschaft mit den nötigen Finanzmitteln auszustatten. Wenn die Banken bei der Kreditvergabe den Rahmen immer enger ziehen, bedroht das aus Sicht des VDA-Präsidenten vor allem die Zulieferindustrie.
4. O-Ton Matthias Wissmann Wer bei Sonnenschein Regenschirme anbietet, dann aber den Schirm zuklappt, sobald der Regen einsetzt, der muss wissen, dass er damit viele hoch qualifizierte Arbeitsplätze bei Zulieferern, aber letztlich auch bei Herstellern gefährdet. (0:14)
Auch die politischen Rahmenbedingungen sind aus Sicht der Automobilindustrie entscheidend für die Bewältigung der Krise. Deshalb begrüßt VDA-Präsident Wissmann ausdrücklich die jüngsten Initiativen der Bundesregierung.
5. O-Ton Matthias Wissmann Jetzt kommt es allerdings darauf an, so zügig wie möglich auch die weiteren Schritte zu ergreifen. Dazu zählt vor allem baldigste Klarheit über die Neuordnung der Kfz-Steuer nach CO2-Gesichtspunkten. (0:14)
Denn gerade davon verspricht sich der VDA spürbare Impulse für den Kauf von Neuwagen - gerade von deutschen Herstellern. Denn:
6. O-Ton Matthias Wissmann Die deutschen haben sich im Jahre 2007 und 2008, was die CO2-Reduktion angeht, an die Spitze der weltweiten Entwicklung gesetzt. Sie haben bei ihren Neufahrzeugen die CO2-Emission um über drei Prozent gesenkt - deutlich mehr als alle Wettbewerber. (0:18)
Abmoderation: Das ist auch das klare Ziel der deutschen Automobilindustrie: Nach der Krise stärker zu sein als die Wettbewerber. Dafür, so der VDA-Präsident, braucht die Industrie Rückenwind bei Innovation und Technologie. Deshalb wollen die deutschen Automobilhersteller und -zulieferer ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung weiter hoch halten. Matthias Wissmann spricht dabei von der "Blutzufuhr zum Kopf" der Industrie. In diesem Jahr fließen, wie schon 2007, rund 18 Milliarden Euro in diesen Bereich.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben an desk@newsaktuell.de.
Originaltext: VDA Verband der Automobilindustrie e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32847 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32847.rss2
Pressekontakt: VDA, Eckehart Rotter, 069 97507 266 all4radio, Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0
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