Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 05.12.08 (Woche 49) bis Mittwoch, 14.01.09 (Woche 3)
Geschrieben am 03-12-2008 |
Baden-Baden (ots) - Freitag, 5. Dezember 2008 (Woche 49)/03.12.2008
22.00 Nachtcafé Gäste bei Wieland Backes Auf Leben und Tod
Die einen brauchen den Nervenkitzel wie die Luft zum Atmen, klettern ungesichert Wolkenkratzer hinauf, stürzen sich Wasserfälle hinunter. Ein Leben ohne den Kick zur Todesschwelle würde sie völlig langweilen. Andere wiederum können gut und gerne auf das Spiel mit dem Tod verzichten, gehen im Leben immer auf Nummer sicher und scheuen jedes Risiko. Mut zeigen, couragiert und selbstlos sein eigenes Leben für Andere riskieren - so handelt der Nachbar, der ein Kind aus dem brennenden Haus rettet wie auch der Bundeswehrsoldat beim Afghanistaneinsatz auf seiner beruflichen Mission. Ruhm, Anerkennung oder Nervenkitzel - wofür lohnt es sich, das eigene Leben zu riskieren? Wie kommt der Klippenspringer damit klar, wenn er zu hoch gepokert hat und nun vom Hals abwärts gelähmt ist? Was geht in den Angehörigen vor, wenn das Leben des geliebten Menschen nur noch am seidenen Faden hängt?
Die Gäste:
Der Erfolgsregisseur Wim Wenders geriet bereits zweimal in akute Lebensgefahr: Als Kind wäre der gebürtige Düsseldorfer beim Baden im Rhein beinahe ertrunken. Als Student wurde er mit einer schweren Drogenvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Mit seinem neuen Film "Palermo Shooting" versucht Wenders dem Tod seinen Schrecken zu nehmen.
Jahrelang war Boris Grundl auf der Suche nach immer neuen Kicks und sportlichen Extremerfahrungen. Bei einem waghalsigen Klippensprung im mexikanischen Dschungel musste der Draufgänger seine Risikobereitschaft bitter bezahlen: Er brach sich den Halswirbel und ist seitdem querschnittsgelähmt. Nach einer langen Phase des Haderns lernte er es, aus seinem Inneren Kraft zu schöpfen. Heute ist der 43-Jährige ein erfolgreicher Management-Coach.
"Ich übe das Sterben" sagt Gritt Liebing über ihr Leben an der Schwelle zum Tod. Aufgrund einer seltenen Erbkrankheit kommt es bei der 43-Jährigen immer wieder zum Herzstillstand. Schon über 180 mal wäre Gritt in den vergangenen neun Jahren gestorben, hätte ihr nicht jedes Mal ihr implantierter Defibrillator das Leben gerettet. Trotz Todesgefahr ließ sich die Powerfrau nicht davon abhalten, an einem der härtesten Sportwettkämpfe teilzunehmen, dem Ironman-Triathlon.
Der Risikoforscher Prof. Ortwin Renn ergründet die Psyche des Menschen in Grenzsituationen: "Warum riskiere ich mein Leben, für wen und für was?" Dabei unterscheidet der Wissenschaftler drei Typen: Den Fluchttyp, den Kampftyp und den Totstelltyp. Je nachdem, in welcher Situation wir uns befinden, greifen wir zu unterschiedlichen Verhaltensmustern.
Bürgerkrieg, Selbstmordanschläge - Afghanistan. Christopher Plodowski und seine Kameraden waren im Juni 2003 gerade auf dem Heimweg in Richtung Flughafen, als ein Selbstmordattentäter eine Autobombe in den Kompaniebus steuerte. Vier Soldaten starben. Es war der erste tödliche Angriff auf deutsche Bundeswehrsoldaten, viele weitere sollten folgen. Seitdem kämpft Plodowski gegen die physischen und psychischen Folgen des traumatischen Ereignisses.
Die Pfarrerin Friederike Weltzien lebte neun Jahre lang mit ihrer Familie in einer evangelischen Gemeinde in Beirut. Selbstlos kümmerte sich die Seelsorgerin um die im Bombenhagel lebende Gemeinde. Ihre eigene Todesangst schob die vierfache Mutter beiseite. Zurück in Deutschland fällt es der 51-Jährigen schwer, sich wieder einzuleben - die Erschöpfung sitzt noch tief.
An der Bar:
Der erfahrene Segler Jürgen Kantner war mit seiner Freundin auf einem Törn nach Asien, als sie im Juni dieses Jahres im Golf von Aden von somalischen Piraten gekidnappt wurden. Es folgte eine 52-tägige Geiselhaft im Hochland Somalias. Um den Druck auf die beiden Geiseln zu erhöhen, schreckten die Entführer auch vor Scheinhinrichtungen nicht zurück. Erst eine Lösegeldzahlung beendete das Martyrium.
Freitag, 5. Dezember 2008 (Woche 49)/03.12.2008
23.30 Nachtkultur Die Kultur-Illustrierte Moderation: Markus Brock
unter anderem mit folgenden Themen: Weltstar mit Widerhaken - Horst Buchholz zum 75. Geburtstag Schlager unter der Lupe - Was die Schnulzen über den Zeitgeist erzählen Ende einer "Ehe" - Eckhard Schneider verlässt das Kunsthaus Bregenz Trüffelschwein für Künstler - Erinnerungen an den Kunsthändler Daniel-Henry Kahnweiler
Dienstag, 9. Dezember 2008 (Woche 50)/03.12.2008
Geänderten Programmablauf für SR beachten!
09.00 (VPS 08.59) Live aus dem Landtag des Saarlandes Abschließende Haushaltsberatungen 2009
(bis 16.00 - weiter wie mitgeteilt)
Mittwoch, 10. Dezember 2008 (Woche 50)/03.12.2008
Geänderten Programmablauf für SR beachten!
09.00 (VPS 08.59) Live aus dem Landtag des Saarlandes Abschließende Haushaltsberatungen 2009
16.00 Saarland Akutell
(bis 16.05 - weiter wie mitgeteilt)
Mittwoch, 10. Dezember 2008 (Woche 50)/03.12.2008
Neuen Tagestipp beachten!
Tagestipp 21.00 Reisewege Türkei Im Hinterland der Schwarzmeerküste Mehmets Auge zur Welt Ein Film von Christian und Dorlie Fuchs
Mittwoch, 10. Dezember 2008 (Woche 50)/03.12.2008
Geänderten Beitrag beachten!
22.30 (VPS 22.28) Auslandsreporter Die Drachentöter von Sizilien Autor: Werner Zeppenfeld und Karl Hoffmann
Rosario Crocetta tut keinen Schritt ohne seine vier Leibwächer. Schließlich vergeht kaum ein Tag, an dem der Bürgermeister der sizilianischen Kleinstadt Gela sich nicht mit der Mafia anlegt. Er hat sogar die Baustelle für den neuen Justizpalast stilllegen lassen - selbst da hatten die Paten den Beton mitgemischt. Für seine mutige Unbestechlichkeit wurde der schwule Kommunist von der stockkatholischen Bürgerschaft unlängst wiedergewählt. Crocetta kämpft und lebt allein - auf die Sicherheit einer Familie muss er keine Rücksicht nehmen.
Pino Maniaci sollte das - doch er tut das Gegenteil. Der schnauzbärtige Journalist aus dem Inselstädtchen Partinico spannt Frau und Kinder voll mit ein in seinen Anti-Mafia-Job: Maniacis lokaler Fernsehsender ist ein reiner Familienbetrieb, der mutigste in ganz Italien. Kein Sendetag vergeht ohne Breitseiten gegen Bosse und Bonzen, vor dem Studio schieben Carabinieri Wache. Trotzdem brennt nächtens schon mal das Firmenauto aus.
Der Bürgermeister und der Journalist - zwei von zahlreichen Sizilianern, die der "ehrenwerten Gesellschaft "den Krieg erklärt haben. Mit einigen sichtbaren Erfolgen: Mafia-Liegenschaften sind enteignet worden, die Villen eingesperrter Paten verfallen, auf ihren Länderein keltern couragierte Kooperativen post-kriminellen Wein. Immer mehr Geschäftsleute weigern sich, das übliche Schutzgeld zu bezahlen.
Doch Crocetta und Maniaci ahnen: Für jeden abgeschlagenen Kopf wachsen dem sizilianischen Drachen zwei neue. Je mehr die Mafia zum scheinbaren Mythos verblasst, desto diskreter kann sie ihre Milliardengeschäfte machen. Mit Schlips und Kragen, statt mit Stilett und Säurebad. Aber schädlich und schändlich wie eh und je ...
Sonntag, 14. Dezember 2008 (Woche 51)/03.12.2008
Geänderte Gesprächsteilnehmer beachten!
23.30 (VPS 23.29) Wortwechsel Walter Janson im Gespräch mit Cornelia Funke (Kinder- und Jugendbuchautorin und Bambi-Preisträgerin)
Samstag, 27. Dezember 2008 (Woche 1)/03.12.2008
Titel beachten!
16.15 Ein Jahr Wilbär Eisbärnachwuchs in der Stuttgarter Wilhelma
Freitag, 9. Januar 2009 (Woche 2)/03.12.2008
00.00 Literatur im Foyer Thea Dorn im Gespräch mit Hans-Ulrich Wehler Folge 1/36
Thea Dorn im Gespräch mit Schriftstellern, Dichtern, Sachbuchautoren. Ob Romane, Gedichte, Briefe, ob Analysen oder Polemiken, alles kommt zur Sprache - meinungsfreudig, unterhaltsam, lebendig.
Abschluss eines Monuments
Hans-Ulrich Wehler: "Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1949-1990"
Er hat etwas gewagt, was schon lange kein Historiker mehr gewagt hat: eine deutsche Gesellschaftsgeschichte von 1700 bis 1990. Jetzt, mit über 75 Jahren, hat Hans-Ulrich Wehler den letzten Band veröffentlicht. Im Zentrum die Nachkriegszeit, die Epoche des geteilten Deutschlands. Und Wehler wäre nicht Wehler, wenn zu den vielen Fakten und Zahlen nicht auch noch scharfe und polemische Urteile kämen: Da bekommen die 68er ihr Fett weg und auch die DDR ist kaum mehr als eine missglückte Fußnote der Geschichte. Wehler interessiert sich weniger für die großen Personen, er glaubt nicht, dass sie es sind, die Geschichte machen. Dafür sind wir - glücklicherweise - zu demokratisch. Ihn interessieren die Wirtschaft, die Kultur als Motoren unserer Entwicklung.
Mittwoch, 14. Januar 2009 (Woche 3)/03.12.2008
21.00 Am Grat der Zeiten und Kulturen Entlang des karnischen Höhenweges Ein Film von Hubert Schönegger
Entlang des Karnischen Hauptkamms, der die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich markiert, verläuft auf einer Länge von insgesamt 155 Kilometern der Karnische Höhenweg. Der bei Touristen sehr beliebte Höhenweg verdankt seine Existenz dem Ersten Weltkrieg: Als Italien 1915 seine Neutralität aufgab, wurden die Karnischen Alpen zum Kriegsschauplatz. Entlang des Kamms entstand eine Front mit ausgebauten Stellungen, Kasematten, Gängen, und Wegen, die nach dem Zweiten Weltkrieg zum "Friedensweg" erklärt wurden. Seitdem führt der Karnische Höhenweg Bergsteiger und Wanderer durch einen der schönsten Abschnitte der Dolomiten.
Der Film von Hubert Schönegger beginnt bei Sonnenaufgang in der Nähe des Helmhauses, eines früheren Zollhaus an der österreichisch-italienischen Grenze. Südlich davon liegen die Sextener Dolomiten, mit ihrem berühmten Wahrzeichen, den "Drei Zinnen". Weiter geht es auf der österreichischen Seite zur Sillianer Hütte, wo der Hüttenwirt seine Gäste mit eigenen landwirtschaftlichen Produkten versorgt. Im Tiroler Gailtal werden am Vortag des Herz-Jesu-Festes in der Gemeinde Obertilliach die spektakulären Bergfeuer vorbereit, die wie die traditionelle Prozession zu den Höhepunkten des Jahres gehören. Die Obstanser Bergwiesen liegen auf über 2000 Metern Höhe. Sie werden von nur noch wenigen Bergbauern in mühevoller Arbeit ohne Maschinen bewirtschaftet. Nächstes Ziel ist der malerische gelegene Wolayersee und seine im Sommer von zahlreichen Touristen besuchten Hütte. Mit 2780 Metern ist die "Hohe Warte" die höchste Erhebung der Karnischen Alpen. Der dortige Kamm war aufgrund der extremen Höhenlage während des Ersten Weltkrieges einer der härtesten Frontabschnitte. Ein kleines Freilichtmuseum am Plöckenpass in Kärnten gibt Einblicke in die damaligen Verhältnisse. Maria Luggau im Lesachtal ist das Ziel einer grenzüberschreitenden Wallfahrt, bei der die Pilger den Karnischen Kamm auf den Hin- und Rückweg überschreiten. Aber vor allem führt eine Reise entlang des Karnischen Höhenwegs durch eine Landschaft, die in ihrer natürlichen Ursprünglichkeit für den Alpenraum ganz einzigartig ist.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Georg Brandl, Tel. 07221/929-2285.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
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