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Minister Jung und Amtsvorgänger Struck würdigten die großen Verdienste von Oberst Gertz als "Anwalt der Soldaten"

Geschrieben am 04-12-2008

Berlin (ots) -

Nachfolger Oberstleutnant Ulrich Kirsch forderte auf DBwV-Festakt
in Berlin Streitkräftezulage für alle Soldaten

Mit einem Festakt in Berlin am 3. Dezember hat der Deutsche
BundeswehrVerband den am 31. Dezember 2008 aus dem Amt scheidenden
Bundesvorsitzenden, Oberst Bernhard Gertz, verabschiedet. Prominente
Vertreter aus Politik, Gesellschaft und den Streitkräften würdigten
die großen Verdienste, die der 63-jährige Gertz in seiner 15-jährigen
Amtszeit an der Spitze des Verbandes erworben hat, die ihn im In- und
Ausland als engagierten Interessenvertreter der Soldaten und ihrer
Angehörigen bekannt machten und ihm den Ehrentitel "Mister
Bundeswehr" einbrachten. "Sie haben dieses wichtige Amt durch Ihre
Persönlichkeit ganz entscheidend geprägt", betonte
Verteidigungsminister Franz Josef Jung in seiner Festrede. Der
BundeswehrVerband gelte als Anwalt der legitimen Interessen der
Soldaten. Für den Verteidigungsminister sei ein starker Verband daher
"nicht immer bequem, aber er ist hilfreich". Mit Gertz sei die
Zusammenarbeit im Interesse der Soldaten aber erfolgreich gewesen.
Als Beispiele nannte Jung das Weiterverwendungsgesetz, den
verbesserten Rechtsschutz für Soldaten und die Wehrsolderhöhung.

Jungs Vorgänger im Amt, SPD-Fraktionschef Peter Struck, lobte
Gertz dafür, dass er das Zusammenwirken der Armee der Einheit
begleitet habe und würdigte ihn als "wichtigen Partner und Ratgeber",
der fair und vertrauensvoll gewesen sei. Er habe mit seinem großen
Engagement als Anwalt der Soldaten auch die Mammutaufgabe, die
Umwandlung der Landesverteidigungsarmee hin zur Einsatzarmee, von
Anfang an mit gestaltet. "Sie waren das soziale Gewissen bei der
Transformation, Sie waren Zeuge der ersten Auslandseinsätze und Sie
haben miterlebt, wie sich das Berufsbild des Soldaten Schritt für
Schritt gewandelt hat", sagte Struck, der mit einem humorvollen
Versprecher den Saal erheiterte: "Es waren vier
Verteidigungsminister, die Sie während ihrer Amtszeit erledigt
haben". "Erlebt haben", verbesserte er sich.

Oberst Gertz selbst ging in seiner Abschiedsrede auf die
Entwicklung der Bundeswehr seit ihrer Gründung und nach dem Mauerfall
ein. Er mahnte, "ehemalige Soldaten der Nationalen Volksarmee genauso
wenig pauschal zu verurteilen wie die deutschen Kriegsteilnehmer des
Zweiten Weltkrieges". Zugleich machte er deutlich, dass es keine
Traditionslinie der Bundeswehr zur Wehrmacht gebe. Unter Beifall der
Zuhörer sagte er: "Die Soldaten der Wehrmacht haben ihre Kameraden
jüdischen Glaubens leider nicht kameradschaftlich gedeckt und
beschützt." So etwas dürfe nie wieder geschehen.

Auf seinen Nachfolger im Amt, Oberstleutnant Ulrich Kirsch
bezogen, sagte er, er gehe "mit dem guten Gefühl, den neuen
Steuermann in den zurückliegenden drei Jahren erfolgreich auf die
neue Aufgabe vorbereitet zu haben". Er sei sicher, dass auch Ulrich
Kirsch Klartext rede und damit die Menschen erreiche. Eine ganze
Stunde standen zum Schluss die Gratulanten Schlange: Prominente
Repräsentanten aus Politik, Gesellschaft, der Medien, Mandatsträger
des DBwV und Mitarbeiter überbrachten Oberst Gertz, seiner Frau
Bärbel und der Familie gute Wünsche.

Nachfolger Kirsch bekannte, die Fußstapfen von Bernhard Gertz
seien groß. Er kenne seine Schuhgröße. Und er werde sich eine
Weisheit von Gertz zu eigen machen. "Wer den Kopf aus dem Fenster
lehnt, darf sich nicht wundern, wenn er vom Regen getroffen wird."
Der neue Verbandschef, der am 2. Dezember vom Bundesvorstand
einstimmig gewählt worden war, forderte gemäß einer Resolution des
Verbandstages eine Streitkräftezulage für alle Soldaten von 600 Euro
pro Monat. Die jüngst eingeführten Stellenzulagen für einen Teil der
Luftwaffen-Piloten und Ärzte seien der falsche Weg, die
Personalprobleme der Bundeswehr zu lösen. Damit würde keine
Attraktivität, sondern Ungleichbehandlung geschaffen. Die Regierung
solle durch Einführung einer ruhegehaltsfähigen Streitkräftezulage
alle Soldatinnen und Soldaten gleich behandeln.

Originaltext: DBwV Dt. BundeswehrVerband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12472
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12472.rss2

Pressekontakt:
Wilfried Stolze, Tel.: 030/80470330


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