Neue OZ: Kommentar zu Vertriebenenzentrum / Bundestag
Geschrieben am 05-12-2008 |
Osnabrück (ots) - Das sichtbare Zeichen gelingt
Mit dem Beschluss für ein Vertriebenenzentrum hat der Bundestag einen vorläufigen Schlusspunkt unter eine unrühmliche Diskussion gesetzt. Jahrelang war über die Notwendigkeit und die Ausgestaltung einer solchen Dokumentationsstätte gestritten worden; das Verhältnis zu Tschechien und vor allem zu Polen wurde dadurch arg strapaziert. Dort fürchtete man Revanchismus und die unziemliche Darstellung Deutschlands in einer Opferrolle - Vorwürfe, die von Anfang an nicht belegt waren.
Im Gegenteil: Das große Interesse an der vor zweieinhalb Jahren gezeigten Berliner Ausstellung über das Schicksal der Vertriebenen - aus Deutschland, aber eben auch aus anderen Staaten - hat belegt, wie notwendig das Erinnern an einen besonders schmerzlichen Teil der europäischen Geschichte ist. Und dass dieses gut vermittelt werden kann, ohne sich Geschichtsklitterung oder mangelnden Respekt vor den Millionen Opfern des Zweiten Weltkrieges und des Nazi-Terrors vorwerfen lassen zu müssen.
Ein "sichtbares Zeichen" für das Schicksal der Vertriebenen hatte die Bundesregierung setzen wollen. Basierend auf dem bisherigen Konzept, wird dies gelingen. Die Bedenken in den Nachbarländern sind inzwischen verstummt. Gute Voraussetzung dafür, dass das Zentrum ein lebendiges Stück Erinnerungskultur wird - für Deutschland ebenso wie für ganz Europa.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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